Podcast: Ein vergessener Kreuzzug. Der Deutsche Orden und die Heiden der Ostsee

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Die Zeit der Kreuzzüge nimmt in der europäischen Geschichte einen bedeutenden Platz ein, der inzwischen zum Glück auch kritisch betrachtet wird. Abgesehen von irgendwelchen abstrusen Gestalten in den rechten Ecken des Internets zumindest. Das Ziel der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert ist ebenso bis heute bekannt: Die Gotteskrieger zog es meist Palästina und insbesondere nach Jerusalem, das es von den bösen Muslimen zurückzuerobern galt. Nebenbei fand sich aber auch Ägypten als Opfer dieser Angriffe wieder und sogar das christliche Konstantinopel wurde einmal von einem Kreuzfahrerheer geplündert. Einen Ort, den man aber sicher nicht mit den Kreuzzügen verbindet, ist das Baltikum. Doch auch dorthin fanden im Mittelalter Kreuzzüge statt und das mit gutem Grund für die Menschen der Zeit: Immerhin lebten im Baltikum die letzten Heiden Europas!

Schon im 12. Jahrhundert kam es also zu den ersten Kreuzzügen in diesen abgelegenen Teil des Kontinents. Erst in das Gebiet an der heutigen polnisch-deutschen Grenze, dann nach Livland im Baltikum und schließlich in ein Gebiet, das man später als Preußen kennen würde. Haupttreiber dieser Eroberungen war der berüchtigte Deutsche Orden, auch als Teutonischer Orden bekannt. Dieser deutsche Ritterorden, der sich kurz davor eigentlich im Heiligen Land gegründet hatte, würde die Geschichte Europas für immer verändern. Der Deutschorden zog nämlich nicht nur in Preußen ein, unterwarf und christianisierte die lokale Bevölkerung und baute daraus einen ganzen Staat. Nein. Aus ihm entstand später auch das Herzogtum Preußen und damit der Vorläufer des vereinigten Deutschlands. Mit allen Altlasten, die sich noch zeigen würden …

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