Quelle u.a.
Durch
Torsion kaltverformte Bewehrungsstähle weisen eine erhöhte Festigkeit auf. Sie werden als
TOR-Stahl bezeichnet und waren lange Zeit durch eine verdrillte Längsrippe aus den Walzüberständen gekennzeichnet, die sich günstig auf den Verbund mit dem Beton auswirkt. TOR-Stahl wurde vom Österreicher
Rudolf Schmidt im Jahr 1936/1937 erfunden. Die Bezeichnung ist in Österreich noch gebräuchlich.
Besondere Bekanntheit erlangte Schmidt mit seiner Erfindung des
TOR-Stahls, die er in den Jahren 1935 und 1936 patentieren ließ. TOR-Stahl, ein durch
Torsion kaltverwundener
Bewehrungsstahl für
Beton, bildet seither die grundlegende Basis für den
Stahlbetonbau.
Auch hier aus der Geschichte der
Marienhütte Graz
1962 Ein Sublizenzvertrag mit der österreichischen Montangesellschaft und den Schmidt Stahlwerken gestattet Franz Großschädl die Herstellung von kaltverwundenem Betonbewehrungsstahl – sogenanntem „Rippentorstahl“. Das Vormaterial, gegossene 6 to-Blöcke, erzeugt er selbst in einem eigens adaptierten 6 to Lichtbogenofen. Die Stahlblöcke werden in der Annahütte in Hammerau (Bayern) zu unverwundenem Betonstahl ausgewalzt. Die Verwindung findet in Graz statt.
Aber auch hier kam eine neue Technologie:
1982 Beendigung der Verwindung und der Torstahlproduktion; Umstieg auf das
Tempcore-Vergütungsverfahren (Betonbewehrungsstahl Tempcore TC 55).
Das
Tempcore-Verfahren ist eine Methode zum Verbessern der Eigenschaften von
Stahl. Dabei wird der Stahl direkt nach dem
Walzen an der Oberfläche in einer Wasserkühlstrecke auf ca. 100 °C abgeschreckt. Auf dem Kühlbett wandert die Temperatur wieder vom Kern zum Rand. Diese Methode entspricht in etwa der des
Anlassens. Dadurch entsteht ein ferritisch-perlitischer Kern und eine angelassene
martensitische Randzone.
Es verbessert sich die
Duktilität (Zähigkeit) und die
Festigkeit des Stahls. Das Tempcore-Verfahren wird besonders bei der Herstellung von
Bewehrungsstahl eingesetzt.