Schwarmwissen Anfrage zu Zaunstehern

#1
Hallo Forum!
Letztens beim Spazieren in der Weinbergen in diese alten Zaunsteher gelaufen.
Blöde Frage: sind das einfach alte Dinger die früher öfters verwendet wurden oder könnten diese ein Hinweis auf Vergessenes sein?
Mir kommen sie einwenig "fehl am Platz" vor bzw machen auf mich einen "militärischen" Eindruck.
Diese Pfeiler haben wohl frühermal einen, jetzt bewachsenen, Hügel in den Weinbergen eingegrenzt, heute sind nur noch an verschiedenen Stellen einige zu finden.
Vielen Dank vorab an das Kollektiv für Aufklährung. Zaun Weinberg_2639.jpg Zaun Weinberg_2640.jpg Zaun Weinberg_2641.jpg
 

josef

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#2
Meiner Meinung nach sind das die Betonsteher einer ehemaligen Weingarten-Hochkulturanlage! Die Metallhaken dienten zur Aufnahme der Spanndrähte, auf denen die Reben der Weinstöcke befestigt waren... Am letzten Bild ist ein typischer Endpfahl einer Rebenzeile zu sehen, diese sind (waren) zwecks Abspannung schräg eingegraben und der Spanndraht ist (wurde) mittels eines metallenen Erdankers im Boden befestigt. Heute verwendet man hauptsächlich verzinkte Stahlprofilpfähle.

Ursprünglich benützte man Holz- und eben Betonpfähle. Diese wurden in verschiedenen Ausführungen / Formen hergestellt. Kenne auch Winzer in der Wachau, die solche Betonpfähle in selbstgefertigten Holzschalungen in den Wintermonaten in Eigenregie herstellten...
 
#3
Möglichkeiten:
Früher gab es auch Weinstöcke (Stöcke/Reben/Spanner) auch aus Beton. Vielleicht hat man dann zur Einzäunung auch welche aus Beton verwendet.
Einzäunung des Weinanbaues wegen Diebstahl. Es gab auch früher Bewacher für die Reben.
Wenn kein (auch altes) Weinbaugebiet -> dann ist es auf jeden Fall im Detail zu beurteilen. Gerade diese abgebildeten Exemplare können auch in die WKI+WKII Zeit passen.
 

josef

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#5
Früher gab es auch Weinstöcke (Stöcke/Reben/Spanner) auch aus Beton.
Struwwi, ich will aber keinen Wein aus Trauben die auf Stöcken und Reben aus Beton wachsen, trinken...:D:eek:o_O
Gerade diese abgebildeten Exemplare können auch in die WKI+WKII Zeit passen.
Sind eindeutig Beton-Weingartenpfähle, können natürlich für verschiedenste Nachnutzungsmöglichkeiten weiterverwendet werden! Habe vor Jahren, als ein Nachbar seinen Weingarten mit Betonpfählen rodete, die Pfähle "übernommen" und im Viereck als Abgrenzung für Baumschnittabfälle aufgeschlichtet :)!
 

josef

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#6
Habe dazu ein einige Jahre altes Foto eines Beton-Endpfahles gefunden:

Der Endpfahl weist schon deutliche witterungsbedingte "Erosionsspuren" auf, die Spanndrähte, die entlang der Stockreihe zu den nicht sichtbaren senkrechten Zwischenpfählen verlaufen, sind gut zu sehen. Rechts unten ist der Erdanker mit dem Abspanndraht des schräg versetzten Endpfahles zu erkennen...

1698958128987.png
Aufnahme aus den Weinrieden zwischen Furth-Göttweig und Baumgarten bei Mautern
 

josef

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#7
Einzäunung des Weinanbaues wegen Diebstahl. Es gab auch früher Bewacher für die Reben.
Eingezäunte Weingärten findet man kaum, da Zäune an den Rändern bzw. Ende der Rebenzeilen das Reversieren der Bearbeitungsmaschinen behindern. Wenige Ausnahmen gibt es bei Lagen an Waldrändern, da Rehe und Wildschweine gerne naschen :). Richtig ist der Hinweis auf die in früheren Jahren übliche "Bewachung" der reifen Trauben durch die "Hiata" (Weingartenhüter).
 
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