Schwechat: Splitterschutzzelle am Gelände des Eisenbahnmuseums

josef

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#1
Gestern besuchte ich nach längerer Zeit wieder einmal das Eisenbahnmuseum Schwechat. Südlich der Ausstellungshalle, gegenüber dem Kassenbereich, sichtete ich eine Splitterschutzzelle, die mir bisher noch nie aufgefallen ist (...verdeckt durch abgestellte Wagen?). Das Museumspersonal erzählte mir, dass sich die Zelle ursprünglich ca. 50 m vom jetzigen Standort entfernt befand und beim Umbau der Gleisanlagen des benachbarten Bf. Schwechat für die S 7 (zweigleisiger Ausbau zum Flughafen) mittels Bagger umgesetzt wurde.

Das heutige Museumsgelände war der Betriebsmittelpunkt (Remisen und Werkstätte) für die "Preßburger-Bahn". Hier fand der Lokomotivwechsel von der mit 600 V Gleichstrom betriebenen "Stadtstrecke" (Wien-Hauptzollamt -> heute Wien-Mitte, Streckenteil nach dem Krieg eingestellt) auf die mit 15.000 V Wechselstrom betriebene "Überlandstrecke" Richtung Preßburg, statt. Durch die kriegswichtigen Betriebe in der Nachbarschaft, wie der Erdölraffinerie, Heinkel-Werke usw. waren die Schwechater Bahnanlagen ebenfalls im Gefährdungsbereich der alliierten Luftziele.


1. Im "Baumschatten"
2. Standort zwischen Feld- und Normalspurteil
3. Die "Einstiegstür" fehlt
4. Blick vom Feldbahn-Bahnsteig
5. In SW dürfen auch die historischen "Bierwagen" nicht fehlen
6. Im Hintergrund beginnt das OMV-Gelände
 

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josef

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#2
Nachtrag zum obigen Beitrag:
Wie mir weiters berichtet wurde, gab es ursprünglich 4 Splitterschutzzellen im Bahnhofsbereich "Groß Schwechat", wie die Bahnhofsbezeichnung früher lautete. Neben dem erhaltenen "Einmannbunker" wurden 2 Stk. vor Jahren demoliert und zur Gänze entfernt so wie eine Zelle bei Erdarbeiten in einer Böschung "vergraben".
 

josef

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#3
Weitere Splitterschutzzelle auf Bahnhofsfoto von 1955 entdeckt:

Auf einer Bildtafel der Ausstellung über die Preßburgerbahn im TMW entdeckte ich auf einem Bahnhofsfoto von 1955 eine weitere Splitterschutzzelle:

1. Bhf. Groß Schwechat (heute nur mehr Schwechat) Blickrichtung Osten. Der Lokschuppen in Bildmitte wurde beim Bahnhofsumbau (S7, AB Raffinerie usw.) abgerissen. Das helle Remisengebäude links davon ist heute Ausstellungshalle des Eisenbahnmuseums.

2. Ausschnittvergrößerung der Splitterschutzzelle

3. GE-Bild: Kreis -> etwa der Standort der Zelle am Foto v. 1955. Der Pfeil markiert den Standort der oben beschriebenen, heute noch existierenden Splitterschutzzelle.
 

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