Stollenanlagen in Kapfenberg u. Bruck a.d. Mur

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sepp_w

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#1
Unlängst habe ich einen Artikel im Internet gelesen, wo vorhandene (?) Stollen zu einem Hochsicherheitsdatenlager umgebaut worden sind. Leider habe ich keine weiteren Infos darüber. Mich würde interessieren, ob diese Stollen, wenn vorhanden noch aus dem Krieg stammen und ob jemand die Stollen in Raum Kapfenberg kennt, wo es angeblich auch unterirdische Fabriken gab.
Folgende Dinge habe ich vor Jahren von verschiedenen Personen darüber gehört:
- ausgedehnte Stollenanlagen. Angeblich soll es Stollen und /oder Höhlen gegeben haben, sodass man von Kapfenberg nach Bruck/Mur gehen konnte.
- Jemand, der in diesem Bereich eine Höhle oder einen Stollen vor Jahren betreten hat, will Spuren von Panzerketten am Boden gesehen haben und irgendwas von Löchern am Boden oder in den Wänden, wo man auch in andere Hohlräume gesehen hat.
Kennt jemand Stollen und Höhlen in dieser Gegend?

Grüß euch,
Sepp
 

cerberus9

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#2
Es gibt in Kapfenberg eine Menge Luftschutzdeckungsgräben.
Sehr gut erhalten aber nicht zugänglich da auf Privatgrundstücken und daher zwischen den Grundstücken teilweise auch abgemauert. Einer hat sich eine Kegelbahn darin gebaut. Sonst weiß ich leider nichts drüber.

Grüße Cerberus9
 

josef

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#3
Stollenanlagen Kapfenberg-Bruck

Hallo,

wie @Cerberus9 bereits schrieb, gibt und gab es in Kapfenberg jede Menge von LS-Stollen. Ebenso in Bruck an der Mur und zwischen den beiden Städten im Bereich Diemlach. Sie dienten als Schutzräume für die tausenden Rüstungsarbeiter (Div. Werksteile der Böhler AG in Kapfenberg und Deuchendorf, Felten&Guilleaume in Diemlach, Drahtwerke, Papierfabrik usw. in Bruck...) als auch für die Zivilbevölkerung. Diese dokumentierten Anlagen sind teilweise noch vorhanden und befinden sich auf Privatgrund!

Über eine durch diese Stollen geschaffene unterirdische Verbindung zwischen Kapfenberg und Bruck ist nichts bekannt! Da tritt wie immer bei solchen Dingen die Problematik der Weitergabe durch Dritte über "sieben Ecken" usw. auf! => Ein bereits verstorbener Onkel eines Freundes meines Bruders hat erzählt...

Andererseits klingt das Ganze sicher interessant... ! Vielleicht kann ein Forum-Benützer/Leser aus der Steiermark zu der Sache etwas beitragen, damit aus Gerüchten Fakten werden....

Ja, nun hätte ich es fast vergessen, in der Nähe des Böhler-Werkteiles Deuchendorf gab es eine U-Verlagerung mit Deckname "Syenit". Auch dazu ist nicht allzuviel bekannt..

lg
josef
 
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sepp_w

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#4
Hallo!

@Josef
Ich muß dir recht geben, es gibt viele Legenden, jeder hört was und wenn er es wieder gibt, dann klingt es wieder anders. Diese Aussagen sind schon recht alt und ich habe in den 70er Jahren diese Aussagen gehört.

Zur ersten Aussage (Stollen von Bruck bis Kapfenberg):
Es erzählte mir jemand, dass es Stollen und Höhlen in Kapfenberg geben sollte, so daß man von dort bis nach Bruck gehen könne. Also von dem ich weiß, hat es auch nur von jemand anderem gehört.

Die zweite Aussage stammt von jemanden, der diese Panzerspuren und Hohlräume angeblich bei einer "Höhlenwanderung" gesehen haben will.

Mir sind diese Aussagen in all den Jahren nicht aus den Sinn gegangen und mich würde interessieren, was da nun wirklich dran ist.

Vielleicht gibt es ja jemanden hier im Forum, der diese Gegend recht gut kennt.

Dazu hätte ich noch eine weitere Frage Bereich des Bahnhofes Bruck/Mur (Bahnhofsstrasse, nahe dem Werksbahngleis der Felten&Guilleaume) gab es in den 70er Jahren einen Bunker, von dem kein Eingang zu finden war. Es gab aber einen (Bomben-?)Krater und dort war der Bunker auch aufgesprengt. Möglicherweise war dort auch der richtige Eingang. Auf jeden Fall konnte man dort den Bunker betreten. er bestand aus zwei parallen Gängen, die mit einander verbunden waren. Die Gänge hatten mehrere Luftschächte ca 15x15cm. Eigenartig war nur, dass am Ende des langen Ganges eine einfahce Holztüre war. Die Wand dahinter war zugemauert oder zubetoniert. Wie und ob es dort weiterging entzieht sich meiner Kenntnis. Ich fand es nur komisch, dass man am Ende eines Ganges eine Türe macht, wo es nicht weitergeht. Welche Funktion hatte diese Anlage? Kennt jemand diesen Bunker? Bzw ähnliche Anlagen. Siehe auch beiliegende Skizze. Heute ist an dieser Stelle anscheinend ein Parlplatz. Was aus diesem Bunker wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Vielleicht weiß jemand aus dem Forum mehr.

Grüß euch,
Sepp
 

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cerberus9

Well-Known Member
#5
Sieht aus wie ein Teil eines Luftschutzdeckungsgrabens.
Leider geht aus deiner Zeichnung nicht hervor wie breit dieser Gang war. Theoretisch müsste der Gang hinter der Holztüre weitergehen. War der Bunker oberirdisch oder eingegraben?

Luftschutzdeckungsgräben waren entweder komplett eingegraben oder zumindest größten Teils und dann mit mind.50cm Erde abgedeckt.

Mich wundert das du nach so langer Zeit die Maße für die Belüftung (15x15cm) weist.

Grüße
Cerberus 9
 
#6
Ich habe bereits ein paar dieser Brucker Bunker gesehen, in 2 war ich selber drinnen. Nähe der Försterschule befindet sich ein Spielplatz mit links angeschlossenem "Wasserschutzgebiet", davon links heute neue Wohnsiedlung.
ein Luftschutzbunker erstreckt sich vom Wasserschutzgebiet über den Spielplatz. Beim Bau des Spielplatzes schloss man offensichtlich den Bunker in die Pläne mit ein, da die Ränder des (hier oberirdisch liegenden) Bunkers die Begrenzung des Fußballfeldes darstellt. Außerdem läuft das Bunkersysthem weiter über das Gebiet der Försterschule, jedoch wurde dort die Ferbindung zum restlichen Systhem gesprengt oder ähnliches.

Ich selber konnte in einen Teil des Bunkers hinein, und zwar über ein Loch in der Erde auf dem Wasserschutzgebiet. Ist zwar ganz nett anzusehen, aber man findet hier drinnen nichts mehr außer ein paar kleine Reste der Elektrik.

Wo heute die Wohnsiedlung steht befan sich übrigens noch vor wenigen Jahren der Rest von einem Gefangenenlager oder ähnliches (laut aussage eines Anrainers). Ich selbst fand dort Reste von Gebäuden, eines Antreteplatzes, eine MG Mun Kiste und ein paar andere Verrostete Dinge. Beim Bau der Siedlung soll angeblich auch noch einiges gefunden worden sein.

Das Gebiet dort ist im allgemeinen sehr Interessant, da noch auf der Südseite Brucks am Berg in einem kleinen Tal ein Alliertes Flugzeug zu finden sein soll.

Ansonnsten konnte ich noch einen Schutzbunker finden, als ich beim Ufer der Mur den Verlauf der alten Stadtmauer folgte, aber auch dort ist nichts interessantes zu finden, aber der Eingang sieht irgendwie sehr abenteuerlich aus, sehenswert alle Male, der Wasserstand sollte aber niedrig sein.
 
S

sepp_w

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#7
@cerberus9:
Also eines vorweg, die 15x15cm sind geschätzt, vielleicht war es auch 20x20cm. Der Bunker war oben (außen) mit schwarzer Farbe oder Teer bestrichen und leicht gewölbt. Er war leicht mit Erde bedeckt und von Gräsern und Stauden zu gewachsen. Es war wie man auf gut österreichisch sagt: a G'stettn. ;-)

Der Verbindungsgang war schmal 80cm vielleicht breit. Die beiden Hauptgänge 100-120cm. Ich kann es ehrlich nicht genau sagen. Es ist einfach zu lange her.

Was mich damals gewundert hat, war die Türen und dahinter nur eine Wand. Ich habe mir damals oben auch das Umfeld angesehen, aber keinen weiteren Eingang oder ähnliches gesehen. Ungefähr in dem Bereich wo die Holztüre im Bunker war, war oben ein betoniertes Bassin. 50-75cm tief relativ groß 2-3m mal 3-5m. Ich kann es aber nicht genau sagen, vielleicht war es auch kleiner.
 
S

sepp_w

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#8
@murdoc:
Kommst du vielleicht aus Bruck oder Kapfenberg?

Wie ich schon eingangs geschrieben habe, habe ich die Sache alle aus 2. oder teilweise 3. Hand. Also was diese Stollen zw. Bruck und Kapfenberg betrifft. Die Geschichte mit den Panzerspuren wurde mir auch so erzählt. Mir kam es unglaubwürdig vor, aber man weiß ja nie, vielleicht hat doch was gestimmt. Es gibt ja in dieser Gegend recht viele Höhle.

Der Eingang bzw. die Eingäng zu der Höhle, die ich meine befindet sich im Nahbereich vom Brucker Bahnhof. Es gab zwei Eingänge. Einer davon war teilweise durch eine Art runde Betonscheibe verschlossen. Weißt was ich meine?

@murdoc und BreinederIndy:
Wo ungefähr soll das Flugzeug liegen. Angenommen man blickt vom Schloßberg aus Richtung Graz. In diese Richtung? Was gibt es da zu sehen? Gibt es da Fotos davon? Eigentlich müßte ja schon alles verrostet und verrottet sein. Um was für einen Typ hat es sich dabei gehandelt?

Wurde der Brucker Schloßberg nicht untertunnelt bzw. mit einem großen Luftschutzraum dort ausgestattet?

Grüß euch,
Sepp
 
#9
Ich denke, Blick Richtung Graz vom Schloßberg aus sollte in etwa hinkommen. Ich selber habe diese "Geschichte" von meinem ehem. Fachlehrer der außerdem Forstarbeiter war vor ca. 3 Jahren gehört. Er meinte, es liege immer noch dort, und er meinte ebenfalls dass nicht mehr viel davon dort war, aber man soll angebl. zumindest noch erkennen, dass es ein Flugzeug war. Um welchen Typ oder wo das Teil exakt liegt kann ich nicht sagen, aber wenn ich mich nicht falsch erinnere soll es in einer Art größeren Trogtal im oberen Drittel des Berges liegen (Angabe ohne Gewähr)

Zu den "Schächten/Tunnel/Bunkern" Nähe Bahnhof Bruck:

Ich bin da sicher 500mal mit dem Zug vorbeigefahren, man kann den verlauf sehr gut erkennen, auch die Höhenlage dieses "Röhrensysthems" schwankt etwa um 5 Meter wenn ich mich jetzt richtig erinnere.

Aber mal konkret: weiß jemand EXAKT wo sich ein Eingang zu irgendwelchen interessanteren Anlagen zwischen Peggau und Kapfenberg befindet?
Vielleicht kennt auch jemand dieses Sumpfgebiet etwa 30km nördlich von Graz, da sieht man die Stielgranatenbehälter 20 cm (!) unter der Wasseroberfkäche herumstehen. war vor ca. 5 Jahren dort, habe aber mitlerweile wirklich Null Ahnung wie das dort geheißen hat bzw. wie man dort hinkommt.

Wer weiß es, wer weiß es? :)
 
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sepp_w

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#10
Liegt der Hang auf der Schnellstrassenseite oder auf der Seite Eisenbahn? Das Wrack scheint in einem eher schwer zugänglichen oder eher abgelegenen Tal zu liegen? Mich wundert es, dass es bisher niemand entsorgt hat.

Jetzt machst du mich neugierig. Wo war das genau, wo du vom Zug aus das Röhrensystem gesehen hast?

Kann es sein, man mit dem Zug von Bruck nach Kapfenberg fährt und auf der rechten Seite raussieht, dass man den Eingang einer Höhle oder so was ähnlichem im Wald erkennen kann?

Ansonsten weiß ich zu dieser Gegend nichts mehr.

Grüß euch,
Sepp
 
#11
Hallo!

Laut meiner Info Schnellstraßenseite. Das Röhrensysthem sieht man wenn man von Graz kommt etwa 500Meter bevor man beim Bahnhof einfährt auf der rechten Seite. Ich denke da ist auch eine Schule oder so. Dieses "Röhrensysthem" sieht man verteilt entlang verschiedener Gebäude. Ich bin mir da ziemlich sicher, dass da nichts mehr zu holen sein wird.

Was das Flugzeug anbelangt, da sollte man mal bei der Forstverwaltung nachfragen, die für den Raum Bruck zuständig ist, die können (und ich denke auch WERDEN) einem sicher den exakten Weg beschreiben.

Mal ehrlich, welchen Förster stört es, wenn man ein paar Teile Schrott aus dem Wald entfernt?

Aber man darf auch nicht vergessen, dass von dem Ding wirklich nicht mehr viel übrig geblieben ist.
 
S

sepp_w

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#12
@BreinederIndy

Ich weiß nicht, welches Röhrensystem du jetzt meinst, aber es ist bzw. richtigerweise, war es vom Zug aus nicht zu sehen. Der Bunker befand sich eher im Vorfeld des Bahnhofes, also sozusagen strassenseitig.

Wegen dem Flugzeug würde mich nur interessieren, was das für ein Typ war. Zumindest grob. Bomber, Jäger, 1-motorig bzw mehrmotorig. Toll wäre ein Foto, damit man sich darunter was vorstellen kann.

Außerdem denke ich auch, so wie du es schon geschrieben hast, dass sicher nicht mehr viel da sein wird. Und das soll bleiben wo es ist.

Interessant wäre auch was aus der Besatzung geworden ist.

Grüß euch,
Sepp
 
#13
murdoc: "die geschichte mit dem flugzeug ist mir auch bekannt. ist ein alter bomber der auf einem berghang liegt. ist aber nicht mehr viel zu sehen nur mehr ein paar reste und da nagt der zahn der zeit auch recht schnell."

Ich weiß nicht, um was für ein Flugzeug es sich handeln soll, ich würde sagen, wir sollten murdoc einfach mal vertrauen.
Weiß nicht wie es früher mit der Sicht auf die Bunker war, heute sieht man sie auf jeden Fall vom Zug aus.

Schöne Grüße,

Indy
 
V

V05hak

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#14
Zum Werk St. Marein weiß ich, das mein Freund der gleich neben der Stiegenfabrik wohnt, unterhalb seines Kellers einen Gang gefunden hat (ca. 2,5 x 2,5 m) und ihn bei den Grundstücksgrenzen abgemauert hat, da er auf beiden Seiten weiter weg eingestürzt war. Hat ihn dann als Lagerkeller genutzt. Tiefe soweit ich mich noch erinnern kann: ca 3 - 4 m bis zur Deckoberkante.
Muß mal einen andern Freund fragen, der hat mal was über das Mareiner Werk gehabt (aber meist keine Zeit für was)
 
D

do17e

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#15
Flugzeug

Das Flugzeug war eine B24 und wurde am 23.02.1945 von der Flak in Bruck abgeschossen. Ich war vor ca. einem Jahr bei der Absturzstelle, da gibts nichts mehr zu sehen. Vor Jahren sollen die letzten Überreste eines Motors geborgen worden sein.
 
D

do17e

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#17
Wir haben das Gebiet auch mit der Sonde abgesucht aber bis auf ein paar Kleinigkeiten (Blechfetzten etc.) nichts besonderes gefunden. Die Maschine dürfe in sehr flachem Winkel aufgeschlagen sein und die Teile wurden in den letzten 10 Jahren alle geborgen.
 
S

sepp_w

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#18
@ do17e
Da bin ich baff. Wie kommt man zu solchen Informationen? Hast du vielleicht ein Foto von der Absturzstelle, also wie es ausgesehen hat als du dort warst? Oder kannst du beschrieben wie man dorthin gelangt?

Ich habe mir ohnehin gedacht, dass nach solanger Zeit nicht mehr viel dort sein wird. Weißt du eigentlich etwas über den Verbleib der Besatzung?

Grüß euch,
Sepp
 

josef

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Mitarbeiter
#19
B-24 Absturz bei BM

Hallo,

bei S.Beer, St.Karner "Der Krieg aus der Luft - Kärnten und Steiermark 1941-1945" fand ich im Absturzverzeichnis Steiermark, Seite 353, folgenden Eintrag:

Absturztag: 23. Februar 1945
Absturzort: Bruck an der Mur (Eisenpaß)
Flugzeugtype: B-24 "Liberator"
Seriennummer: 44-49638
Namen der Besatzungsmitglieder: Ware Robert, Ryan William, Hubbard Jack, Dachn Arthur, Shields Earle, Sniecowski William, Hope Edward, Ring Henry, Lazarikas James, Yates Robert


Über das Schicksal der Besatzung gibt es keine genaueren Angaben...

lg
josef
 
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