U-Verlagerung "Lucia" in Langenlois gab es doch!
Muss meine gestrigen unter im
Thread Loisium - Beitrag #6 sowie in diesem Thread unter Beitrag #4 geäußerten Aussagen betreffend einer U-Verlagerung in Langenlois revidieren!
Auf Basis der nicht mehr vorhandenen Web-Seite
http://www.keom.de/denkmal/suche_lag... mit dem
Hinweis auf ein Zwangsarbeiterlager für ungarische Juden bei der ehemaligen Ziegelei Kargl in Langenlois (-> Beitrag #2) sowie Beitrag #4:
Nach bisherigem Wissensstand könnte es sich dabei um eine geplante, aber nicht mehr ausgeführte Anlage in einem der vielen Weinkeller in oder um Langenlois (Weinbaugebiet Kamptal) handeln. Dürfte aber mit dem Lager für jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn in der ehemaligen Ziegelei Kargl nichts zu tun haben.
begann ich mit der Sucharbeit.
Dabei wurde ich bei
Maria Theresia Litschauer,
6/44 - 5/45 Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter/innen, Wien 2006
fündig!
Nach einem Interview mit einer betroffenen Zeitzeugin (damals 18 Jahre alt), kamen im Juli 1944 4 jüdische Familien über das Dulag Strasshof nach Langenlois (mehr Details auf den gescannten Seiten im Anhang). Die Zwangsarbeiter wurden im Ziegelwerk, den Weingärten und Feldern der Familie Kargl eingesetzt. Wobei anzumerken ist, dass von der betroffenen Zeitzeugin nur das Beste über die Familie Kargl berichtet wird, was bei den Dienstgebern vieler Anderer im Bereich des Waldviertels zugewiesenen Zwangsarbeiter nicht der Fall war!
Der "Durchbruch" in Richtung Nachweis einer Rüstungsverlagerung in Langenlois kommt mit dem Hinweis, dass die Familien nicht wie die übrigen im Raum Krems eingesetzten jüdischen Zwangsarbeiter Anfang April 1945 ins KZ-Mauthausen "evakuiert" wurden, sondern in Langenlois blieben und ab März 45 "zu Nachtarbeiten in einem nahen Rüstungsbetrieb" bzw. Schanzarbeiten in den Weingärten eingesetzt wurden! (-> siehe Seite 3 im Anhang).
Meine weitere Recherchearbeit konzentrierte ich auf die Themen
Rüstung und Verlagerungsbetriebe in Langenlois...und kam auf die Seite eines
Manuskripts für eine Produktion des Deutschlandfunks aus 2013!
Unter dem Titel
"Schwarz. Assoziationen zu einer unbunten Farbe" stieß ich in etwa der Mitte der oberen Seitenhälfte auf einen Beitrag über die Farbe Schwarz in der Architektur auf die
"Blackbox" - Gebäude des Weingutes Loimer in Langenlois...
...dort kommt folgende Textstelle im vorbereiteten Manuskript:
SPRECHERIN:
Dunkle Geheimnisse birgt jeder Keller, auch dieser; lange Zeit war er in adeligem Besitz. Im 2.Weltkrieg wurden im vorderen Teil Flugzeugteile gebaut. Ein Kapitel, das bislang wenig erforscht ist, erzählt der Weinbauer, und eilt an schwarz-glitschigen Wänden entlang die Stufen hinauf zurück in den lichten Degustationsraum.
Und das passt wiederum mit dem Beitrag von @Hammergottes (-> Beitrag #3) Zusammen:
...Bis auf die Information das es U-Fabriken in den div. Weinkeller gab die Zünder und Flugzeugteile herstellten . Einer dieser Weinkeller befand sich in der nähe des heutigen Sicherheitszentrum und wurde von der Bevölkerung in den Stunden des Zusammenbruches vor den Einmarsch der Russen geplündert
Heute steht an dieser Stelle eine Weinkellerei die auf grund ihrer Farbe „ Schwarzer Keller“ genannt wird .
Der Deckname
"Lucia" passt auch in das Schema der Namensvergabe:
Bestehende Kelleranlagen => Mädchennamen!
3 Seiten Textkopien und historisches Bild des Ziegelwerkes Kargl aus oben genannten Buch: