1. ÖBH: Geplante Kavernen-Artillerie-Abtlg. "Donau" bei Hainburg

M

Michi.

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#1
Folgendes habe ich:

Nach dem verlorenen Weltkrieg (Anm. 1ter) verzichtete das kleine Bundesheer (Anm. 1te) weitestgehend auf Anlagen zur Landesbefestigung.
An der Donau wurden lediglich auf dem Röt(t)[h]elstein östlich von Hainburg 2 kleine Kavernen errichtet, deren Kanonen den Schiffsverkehr gegebenenfalls blockieren sollten.
1945 mußte Österreich diese beiden „Bunker“ auf russischem Befehl sprengen.


In den Jahren 1935 und 1936 wurden Teile des Wiener Pionierbataillons Nr. 1 und des Niederösterreichischen Pionierbataillons Nr. 3 nach Hainburg verlegt, um die Sprengungen und Bauarbeiten für eine kavernierte Batterie/Kavernen-Batterie zu 2 x 8cm M5/37 Kasem.Kn. bei der Steinplatte durchzuführen.
Am 3. Oktober 1935 nahm das PiBaon 1 die ersten Sprengungen vor.
Die weiteren Sprengungen erfolgten vom 21. September 1936 bis zum 11. November 1936.
Die Kasemattkanonenbatterie sollte zur Abwehr der tschechoslowakischen Donau-Flottille im Kriegsfall mit der CŠR dienen.
Ein willkommener Nebeneffekt der Sprengungen war die Schaffung eines neuen Promenadenweges entlang der Donau zur Ruine Röt(t)[h]elstein.
Die kavernierten Geschützstellungen wurden nach 1945 durch die sowjetische Besatzungsmacht gesprengt. Die beiden Tunnels für den Promenadenweg blieben jedoch erhalten.



8cm L/30 M 05/37 Kasematt-Kanone: [März 1938: 2 x (6 x geordert)]
In Verwendung bei der geplanten Kavernen-Artillerie-Abteilung „Donau“ bei der Steinplatte in der Nähe von der Ruine Röt(t)[h]elstein östlich Hainburg.
Tatsächlich nur eine kavernierte Batterie mit 2 x 8cm L/30 M 05/37 Kasem.Kn. in Verwendung.


Hat irgendwer Photos von den Kavernen?? (ich hab' nur 2 nicht aussagekräftige)

Gibt es irgendwelche Angaben zur 8cm Kasem.Kn. M 05/37 L/30 Kasematt-Kanone??

Wo war die genaue Position??






MfG Michi


PS: Habe gerade gesehen, daß sich die Karte nicht vergrößern läßt.
Daher hier die URL-Adresse:
http://lazarus.elte.hu/hun/digkonyv/topo/200e/35-48.jpg
 
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josef

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#2
Hallo Michi,

als Quelle des 1. Absatzes dient ein Auszug von Seite 61 aus

Bertrand Buchmann;
"Befestigungen an der Donau";
Heft 42 der MHS des HGM-Wien
.

Aus welcher Quelle stammt der Rest?
Wo war die genaue Position??
Am Nordhang des Braunsberges, in der Nähe der Ruine Röthelstein... müsste relativ leicht zu finden sein! Wäre etwas für einen "Zwischendurch-Aufklärungsausflug" von @Harry, schnell mal quer durchs Marchfeld und über die Brücke von D.Altenburg nach Hainburg... :D:D:D
 

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Michi.

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#4
Hallo Michi,

Aus welcher Quelle stammt der Rest?
2ter Absatz entstammt einem Artikel aus Pallasch - Zeitschift für Militärgeschichte & Organ der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde.
Nummer hab' ich nicht mehr parat. (müßte nachschauen, hab' ja eh alle)
In diesem Pallasch sind eben auch die 2 (für mich) nicht sehr aussagekräftigen Photos drinnen.


3ter Absatz entstammt einem Buch über österreichische Artillerie.
(mehr weiß ich nicht mehr)


Weiß irgendwer wo die 2 anderen Kavernen-Batterien ihren Standort haben sollten???



MfG Michi
 

josef

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#5
Braunsberg-Röthelstein

Gestern, von der Straße von Schloss-Hof zur Donaubrücke Deutsch-Altenburg aufgenommener Blick Richtung SO zum Braunsberg/Röthelstein (Pfeil). Im Mittelgrund sind die Donauauen...

2. Bild Braunsberg mit Hainburger Burgberg.

Leider fehlte die Zeit für einen "Lokalaugenschein" vor Ort...
 

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t3atnö

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#6
Ortskundig

Hallo liebe Leut Bin in Hainburg aufgewachsen und werde das Thema Aufwärmen und bei gegebener zeit Bilder der Standorte einstellen !
Die 2 bei der Röthelstein bestanden bis 1945 und wurden wie besprochen Gesprengt da sieht man wenn ich mich noch recht erinnern kann fast gar nix mehr außer das dort der Boden schön Plan ist !
Die beiden Tunnel beim Spazierweg sind ca 5 Minuten vom Donauparkplatz in Hainburg entfernt und leicht zu erreichen,die befanden sich aber noch in Rohbau da war kein Geschütz drinnen soviel ich weis !?
Habe bei niedrigwasser die gelegenheit genutzt und unterhalb der Tunnel die Steinplatte besucht dort befinden sich noch Schienenfragmente von den Bauarbeiten im Wasser. IMAG0464.jpg Bilderquelle Privatarchiv
 

t3atnö

Well-Known Member
#10
2ter Standort

Vermuteter 2ter standort 1stes Bild und das 2te Bild zeigt die Kampfrichtung .
Bitte auch die Fehlenden Bäume beachten um ein Sichtfenster zur Donau zu haben die einzelnen Bäume die dort stehen sind dann mir der zeit nachgewachsen.
 

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G

Gelöschtes Mitglied 14008

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#11
Hallo!

Also ich komme direkt aus der Gegend und habe mich auch mit den Kavernen beschäftigt. Vor Jahren habe ich dort ein Aluminiumschild, welches 80 x 30 mm groß ist und worauf " 8cm. 29/32M, lgv. repeszgranat" geprägt ist, gefunden.

Es soll wohl eine Plakette von einer Munitions - oder Granatenkiste sein.
Genaues weiß ich aber auch nicht.

Auch lag im Altarm bei der ehemaligen Gaststätte "Arche Noah" jahrelang unbeachtet ein Verbindungsstück für schweres Feldkabel der Wehrmacht. Jetzt liegt es nicht mehr dort...;)

Unweit davon wurde bei der Russbachmündung 2009 die russische Selbstfahrlafette SU-76 aus der Donau geborgen, und so 20 Jahre zuvor noch einiges andere, wie eine ZIS-3 Feldkanone und ein 8,8er Geschütz.

Wäre auch für Infos dankbar...
 
#12
G

Gelöschtes Mitglied 14008

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#13
...genau so eines...!

Jetzt wäre es interessant zu wissen, ob es einen Bezug zu den hierorts vermuteten 8 cm Geschützen gibt, oder ob es ein reiner Zufallsfund war.

Hier war 1945 der große Rückmarsch, mit allem was dazugehört, und natürlich wurde auch viel weggeworfen.

Besten Dank für den Link!
 
Z

Zwerg Bumsti

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#14
In den Unendlichen Weiten meiner Bibliothek habe ich ein par Schießtechnische Richtwerte + 2 Skizzen gefunden.


8cm L/30 M 05 Kasematt-Kanone


Größte Schussweiten Granate = 7,0 km
Granatschrapnell = 6,2 km

Anfangsgeschwindigkeit: (Granate) 500 m / sek

Endgeschwindigkeit: 190 m / sek

Feuergeschwindigkeit

Gezielt und tempiert: 8 Schuss pro Minute

Ungezielt und untempiert: 20 Schuss pro Minute

Mehr Daten habe ich leider nicht gefunden.:leidtu:


Das Geschütz war fest auf einem Pivotzapfen montiert und wurde, nach der Seite, mit der ganzen Lafette gerichtet.
D.h. die am Lafettenschwanz angebrachten Rollen die man auf den Skizzen sieht liefen in einer Schiene.
Vielleicht sind, falls ein geschütz montiert war, noch Reste der Schienen oder des Pivots vorhanden?
Das Metallteil auf t3atnö's "Bild 4" sieht mir verdächtig nach einer solchen Führungsschiene aus.
 

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t3atnö

Well-Known Member
#15
Kaverne Hainburg Inschrift PB1 Pionier Baon 1

Wie in Beitrag 1 Erwähnt hat das PiBaon 1 und das PiBaon 3 die Tunnel Gesprengt habe gestern die Inschrift von PB 1 beim 1 Tunnel Fotografiert....gehe daran schon 40 jahre vorbei und las es und brachte es nie mit dem Militär in Verbindung .
Link zu Hundsheimer Kogel
http://www.unterirdisch-forum.de/index.php?threads/hundsheimer-kogel.9039/page-3#post-92744 Beitrag 38 .
Habe auch den Niedrigwassserstand genutzt und einen Gesamtüberblick der beiden Reste von der Donauseite zu Fotografieren .
Ich kann mich beim 2 Tunnel noch an den Schriftzug PB 3 erinnern der versteckt sich glaub ich unter dem Efeu.....Bilder Folgen...
 

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#16
Südostwall

Wurde die Geschützstellung auch in den Planungen des Südostwalls aufgenommen. Gibt es da Hinweise?
Nach Zeitzeugenberichten wurden die Stollen auch im Sinnes des Luftschutzes verwendet!
vG
 

josef

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#17
Ortskundig

Hallo liebe Leut Bin in Hainburg aufgewachsen und ...
Die 2 bei der Röthelstein bestanden bis 1945 und wurden wie besprochen Gesprengt da sieht man wenn ich mich noch recht erinnern kann fast gar nix mehr außer das dort der Boden schön Plan ist !
Die beiden Tunnel beim Spazierweg sind ca 5 Minuten vom Donauparkplatz in Hainburg entfernt und leicht zu erreichen,die befanden sich aber noch in Rohbau da war kein Geschütz drinnen soviel ich weis !?...
Beim Aufarbeiten von Fotos aus dem Vormonat bin ich auch auf Bilder vom Braunsberg, genauer genommen von den Felsabbruch zur Donau, gestoßen. Leider ging es mir zeitmäßig nicht aus, das Gelände dort genauer zu inspizieren :(

1. Blick von der Donaupromenade in Hainburg Richtung Braunsberg.
2. Etwas rechts der Bildmitte ist knapp oberhalb der Wasserfläche das Portal eines der 2 von @t3atnö beschriebenen Stollen (-> Tunnels bei Spazierweg...) zu erkennen. Im Hintergrund der "Thebner Kogel" in der Slowakei.
3. Nochmals das Tunnelportal. Im verdeckten Donauknie am Gegenufer dahinter, zwischen dem Ausläufer des thebner Kogels und dem Auwald befindet sich die Marchmündung.

(Aufnahmen vom 26.05.2017)
 

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