Hallo erstmal,
Da ich mich für so ziemlich alle alten Fabrikanlagen, Bahnanlagen etc. interessiere, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Nachdem ich zahlreiche Themen gelesen hab und so auf viele (neue) Objekte aufmerksam geworden bin, dachte ich mir es ist an der Zeit auch meinen Beitrag zu leisten:
Die Pottendorfer Baumwollspinnerei wurde 1801 im niederösterreichischen Pottendorf errichtet. Die Idee ging von den beiden Bankdirektoren der oktroyierten Commercial-, Leih- und Wechselbank in Wien Franz Gundacker Fürst von Colloredo-Mannsfeld und Josef Fürst von Schwarzenberg aus. Finanziert wurde das Unternehmen aus einer Gruppe von Adeligen und Großhändlern.
Ausschlaggebend für die Standortwahl, war das Vorhandensein zahlreicher Textilhandwerker vor Ort, sodass auf Fachleute zurückgegriffen werden konnte. Außerdem war durch die beiden Flüsse Fischa und Leitha die notwendige Wasserkraft vorhanden um die vorerst drei Wasserräder antreiben zu können. Schließlich konnte durch Fürst Esterházy Grund beigestellt werden, da er in Pottendorf Gründe besaß und ebenfalls in die Gründungsgruppe einstieg. Im Jahr 1976 schloss die Fabrik schlussendlich.
Am Ort meines Interesses angekommen war gerade ein Bagger am Werk das umliegende Gestrüpp zu entfernen, da das Gebäude demnächst entkernt werden soll und Loftwohnungen in dieses integriert werden. Der anwesende Polier erlaubte uns freundlicherweise die Spinnerei zu betreten und gestatte uns sogar eine kleine Führung. Der Innenbereich wurde schon größtenteils komplett leergeräumt, was auch für sämtlich Kupferkabel galt. Im Untergeschoß waren noch die Reste einer Discothek aus den 80er, wie er uns erzählte, zu sehen. Insofern war das Glück uns gnädig, da ab morgen (bzw. heute) der Zutritt nicht mehr möglich ist, da mit der Spatenstichfeier die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.