Eis der heimischen Gletscher ging und geht weiter zurück

josef

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#41
Pasterze verlor Eis in Donauturm-Länge
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Noch nie gab es einen größeren Gletscherschwund: Die Pasterze verlor allein im Bereich der Gletscherzunge ein Volumen von 14,7 Millionen Kubikmeter Eis, das entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von 245 Meter, also ungefähr der Höhe des Donauturms in Wien.
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Ein größerer Gletscherschwund wurde in der bis 1891 zurückreichenden Geschichte des Alpenvereins-Gletschermessdienstes noch nie gemessen: Im Mittel wurden die 89 vom Alpenverein beobachteten österreichischen Gletscher um 28,7 Meter kürzer. Dieser enorme Anstieg des mittleren Rückzugs im Vergleich zum Vorjahr (elf Meter) bedeute „Alarmstufe Rot“. Das im Zerfall befindliche Schlatenkees (Tirol) wies mit -89,5 Metern den höchsten Rückzugswert in Österreich auf. Die Pasterze hat sich um 87,4 Meter Länge zurückgezogen. Den dritthöchsten Wert, nämlich Minus 84,3m, haben die Alpenvereins-Messer am Diemferner (Tirol) gemessen.

ÖAV / APA / picturedesk.com
Der Gletschermessdienst des Österreichischen Alpenvereins beobachtet bereits seit 132 Jahren die heimischen Gletscher und registriert akribisch deren Längenänderungen

Saharastaub beschleunigte Abschmelze
Spätestens ab der zweiten Julihälfte 2022 waren die meisten Gletscher zu weit mehr als der Hälfte ihrer Fläche eisfrei. Somit verfügte kein Gletscher noch über ein nennenswertes Nährgebiet, sondern die österreichischen Gletscher waren beinahe vollständig zu Zehrgebieten geworden und verloren auch in den höchsten Bereichen massiv an Eis. Wichtig für das sommerliche Abschmelzgeschehen auf den Gletschern war außerdem der Mitte März durch Strömungen aus südlicher Richtung erfolgte Eintrag von Saharastaub: Dieser blieb in der Schneedecke im Hochgebirge eingelagert und verdunkelte nach Abschmelzen der darüber liegenden Schneeschichten im Sommer die Schneedecke, was deren Abbau durch stärkere Absorption der Strahlung beschleunigte.

Gletscher spätestens 2075 verschwunden
Das letzte Jahr gehöre in Hinblick auf Witterung und Schnee – „selbst in einer Periode, in der jedes Jahr gletscherungünstig ist“ – zu den ungünstigsten in der Geschichte der Gletscherforschung, heißt es von Gerhard Lieb und Andreas Kellerer-Pirklbauer, beide Leiter des Alpenvereins-Gletschermessdienstes: „Der heurige bei weitem höchste Rückzugswert seit Beginn der Alpenvereins-Messreihe vor 132 Jahren macht unzweifelhaft die Folgen des anthropogen massiv verstärkten Klimawandels deutlich. Der aktuell und in Zukunft wohl weiter herrschende drastische Gletscherschwund macht langfristig die österreichischen Alpen so gut wie eisfrei – ‚optimistisch‘ wird dies 2075 sein, wahrscheinlich aber deutlich früher.“

Die Gletscher zehren noch von Eisreserven der Vergangenheit und wären schon verschwunden, würden die gegenwärtigen Klimabedingungen nicht erst seit etwa 1990, sondern schon ein paar Jahrzehnte länger anhalten.“

Alpenverein gegen Ausbau der Gletscherskigebiete
Der Österreichische Alpenverein als Naturschutzorganisation setzt sich seit Jahren für den ausnahmslosen Gletscherschutz und den Schutz der umliegenden hochalpinen Regionen ein. Er spricht sich deshalb erneut vehement gegen den weiteren Ausbau von Gletscherskigebieten aus. Die touristische Neuerschließung von Gletscherflächen sei in einer Zeit, in der die Klimakrise den Gletschern ohnehin enorm zusetze, einfach nicht mehr vertretbar.

ÖAV / APA / picturedesk.com
Die Gletscher ziehen sich immer weiter zurück und in vielen Gebieten ist es inzwischen so, dass die Zugänglichkeit nicht mehr gegeben ist: Denn die Geländebedingungen werden schwieriger, wenn sich die Gletscher zurückziehen. Dann bleibt in den meisten Gebieten sehr steiles, lockeres Schuttmaterial zu¬rück oder die höheren Geländeteile sind nur über sehr schwierige Felspartien zugänglich.

Meeresspiegelanstieg, Muren und Trockenheit
Wichtig sei auch sich gegen ein Fortschreiten der Klimakrise einzusetzen: „Wir müssen uns die unangenehmen Folgen für die Menschen vor Augen führen“, so Ingrid Hayek, Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins. "Das rasche globale Abschmelzen der Gletscher trägt einen wesentlichen Anteil zum Anstieg des Meeresspiegels bei, Überschwemmungen und Vermurungen inklusive. Die fehlenden natürlichen Wasserspeicher im Gebirge führen in weiterer Folge zu regionaler Trockenheit“.
31.03.2023, red, kaernten.ORF.at

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#42
KLIMAWANDEL
Touren im Hochgebirge werden riskanter
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Er hält die Gipfel im Hochgebirge zusammen wie eine Art „Klebstoff“: der Permafrost. Dabei handelt es sich schlicht um dauerhaft gefrorenes Gestein. Doch genau das schwindet aufgrund der steigenden Temperaturen auch in großen Höhen. Felsen und Gesteinsmassive würden dadurch stetig instabiler, warnt Robert Supper, Bereichsdirektor für Geologie der GeoSphere Austria. Manche hochalpine Berggipfel sind mittlerweile im Sommer nur noch schwer begehbar, viele Touren werden riskanter.
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Seit dem vergangenen Wochenende ist der Südgipfel des Fluchthorns ohne Gipfelkreuz und vorerst nicht begehbar. Ein großer Felssturz ließ den 3.000er an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz um geschätzte 19 Meter schrumpfen. Verletzt wurde dabei niemand. Grund für den Bergsturz war laut Expertinnen und Experten der tauende Permafrost – ein Vorgang, der in Zukunft nicht nur in der Silvretta-Gruppe zum Problem werden wird. Bergtouren im hochalpinen Raum werden gefährlicher werden, sagt Thomas Wanner vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) gegenüber dem ORF.

Dass Naturereignisse dieser Art künftig häufiger vorkommen, davon ist auch Geophysiker Supper überzeugt: „Tatsache ist, dass der Permafrost auftaut und es mittlerweile auch in sehr hoch gelegenen Bereichen zu Aufschmelzungen kommt. Das Gestein wird mobilisiert, und Gipfel, die zuvor das ganze Jahr gefroren waren, werden nun instabil.“

Gletscher dienen oft als Stützmauern
Das Risiko für Berg- und Felsstürze ist aber nicht überall gleich groß. Einerseits spielt die Art des Gesteins eine entscheidende Rolle – je stärker zerklüftet, desto mehr gefährdet –, andererseits müsse die tektonische Prägung berücksichtigt werden, erklärt Supper. Der rasante Gletscherschwund sorge für eine zusätzliche Destabilisierung.

„Viele Gletscher haben bisher wie eine Art Stützmauer gewirkt. Durch ihr Abschmelzen fällt diese stützende Wirkung auf das Gestein weg, und Felsen können abbrechen. In der Geschwindigkeit, in der die Gletscher zurückgehen, entstehen jetzt natürlich viele Gebiete mit großer Steinschlaggefahr“, so Supper.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Manche Gipfel kaum noch begehbar
Bei heimischen Bergführern ist diese Tatsache längst im Berufsalltag angekommen. Touren im Hochgebirge müssen oftmals neu, anders und besser geplant werden. Die Gefahren von Steinschlag machen manche Gipfel mittlerweile in den Sommermonaten unbegehbar. Die Risiken wären einfach zu hoch, sagt Wanner und nennt prominente Beispiele.

„Den Normalweg auf die Wildspitze (3.768 Meter, Anm.) kann man nicht mehr zu jeder Zeit unbedenklich gehen, weil er einfach stark steinschlaggefährdet ist. Das Gleiche ist auf dem Zuckerhütl (3.507 Meter, Anm.) in den Stubaier Alpen. Im Hochsommer gehen die Bergführer mit den Gästen diesen Berg mittlerweile gar nicht mehr, weil das Risiko für Steinschlag viel zu hoch geworden ist. Im Winter ist das kein Problem, da ist alles recht stabil und sicher, aber im Sommer ist es einfach zu riskant“, so Bergführer Wanner.

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Pizza~commonswiki unter cc-by-saCC BY-SA 3.0
Das Zuckerhütl ist der höchste Berg in den Stubaier Alpen und im Winter eine beliebte Skitour
APA/LAND Tirol
Im Bereich der Nordwestflanke des südlichen Fluchthorns brachen die Gesteinsmassen ab

APA/AFP/Tiziana Fabi
Im Sommer 2022 kam es auf der Marmolata in Italien zu einem großen Gletschersturz

APA/LAND Salzburg/Gerald Valentin
Der Schauplatz eines Felssturzes im Ortsteil Karteis der Gemeinde Hüttschlag in Salzburg am 24. Oktober 2019

Auch Gletscherschmelze lässt Risiko steigen
Zusätzlich lässt der fortschreitende Schwund der Gletscher das Gefahrenpotenzial steigen. Die über die Wintermonate aufgebaute Schneedecke schmilzt durch die steigenden Temperaturen auch im Hochgebirge schneller, Gletscherspalten treten früher zutage. „Letztes Jahr waren bereits Ende Juni viele Gletscher blank – bis zu sechs Wochen früher als normal. Dadurch ist die Absturzgefahr in Spalten und die Gletschersturzgefahr wesentlich höher, und auch der Steinschlag nimmt zu“, sagt Wanner.

Die Wissenschaft bestätigt die Wahrnehmung der heimischen Alpinisten. „Wir haben in den Ostalpen durch den Klimawandel eine wesentlich stärkere Temperaturerhöhung als im globalen Mittel. Da sprechen wir zum Teil von mehr als zwei, drei Grad in den letzten 120 Jahren an Erwärmung, und das hat natürlich Konsequenzen“, sagt Markus Keuschnig von Georesearch. Er und sein Team beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit Umweltveränderungen in alpinen Regionen.

Freiluftlabor überwacht Gesteinsbewegung
Seit 2010 wird etwa mittels eines Freiluftlabors der Gipfelbereich des 3.203 Meter hohen Kitzsteinhorns überwacht und erforscht. Anhand von fünf Bohrlöchern, die bis in eine Tiefe von 40 Metern in das Gestein reichen, betreiben die Wissenschaftler dort unter anderem seismisches Monitoring. Dabei würden bereits minimale Erschütterungen gemessen, erklärt Geomorphologe Keuschnig. Auch die Entwicklung des vorhandenen Permafrosts wird ständig überwacht.

„Man kann sich das vorstellen, wie wenn man ein Fieberthermometer in den Berg steckt, um die Temperatur zu messen. Bei uns am Kitzsteinhorn liegen die Permafrosttemperaturen bei minus zwei Grad. Wenn sich diese Temperatur erhöht, sehen wir, dass das Gestein sogar noch im Minusbereich bereits an Stabilität verliert“, so Keuschnig. Laborergebnisse zeigten, dass von minus vier auf minus ein Grad die Festigkeit um bis zu 30 Prozent abnimmt.

„Wenn der Fels durch die Festigkeitsabnahme zu brechen beginnt, erzeugt das Geräusche bzw. seismische Signale. Nehmen diese in unseren Messungen zu, ist das ein klares Indiz, dass etwas in Bewegung ist – das können wir bis in den Sub-Millimeter-Bereich vor Ort und auch mit Satelliten messen. Und das gehört natürlich beobachtet“, sagt Keuschnig.

georesearch.ac.at
Abbildung des Freiluftlabors mit seinen angewandten Methoden im Gipfelbereich des Kitzsteinhorns

„Risikokalkulation wäre sicher notwendig“
Als große Herausforderung für die heimische Forschung sieht Supper die Risikoeinschätzung möglicher Berg- und Felsstürze wie auf dem Tiroler Fluchthorn und auch Gletscherstürze wie im vergangenen Sommer auf der italienischen Marmolata. Vorhandene Gefährdungskarten betreffen meist nur Siedlungsräume und beziehen nur die Folgen von Ereignissen ein.


DEBATTE
Wie sehr ist man der Klimakrise ausgeliefert?


Die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt ein Ereignis auftritt, wann sich also wo genau Gesteinsmassen lösen könnten, sei derzeit extrem schwierig vorauszusagen und wird in aktuelle Gefährdungskarten meist nicht einbezogen. Es fehle an den notwendigen Forschungsergebnissen, sagt Supper. „Das wird in Zukunft aber immer wichtiger werden. So sollten vermehrt Forschungsvorhaben auf diese Problematik fokussiert werden“, so der Geophysiker.

Da die Forscher davon ausgehen, dass die Zahl von Felsstürzen in den kommenden Jahrzehnten steigen wird, könnten künftig auch bewohnte Gebiete davon betroffen sein. Gefahrenzonenpläne ähnlich wie die der Lawinen- und Wildbachverbauung wären eine Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit und das Gefahrenpotenzial einzustufen, ergänzt Supper.

Alpenverein rät zu guter Vorbereitung
Auch beim Alpenverein geht man davon aus, dass das Gesamtrisiko bei Touren im Hochgebirge weiter steigen wird. „Es wird gefährlicher, weil alles instabiler wird. Eine gute Tourenwahl und Vorbereitung wird immer wichtiger werden“, so der Appell von Bergführer Wanner.
Er rät, sich vorab mittels verschiedener Quellen über die geplante Bergtour zu informieren, etwa über Tourenportale, soziale Netzwerke mit aktuellen Fotos und über Webcam-Portale: „Dort sieht man viele Bergketten und die aktuell vorherrschenden Bedingungen meist in guter Auflösung. In Kombination mit einem klassischen Hochtourenführer kann man sich gut einlesen und bekommt normalerweise ein gutes Bild, wie die Situation wirklich ist.“

Entscheidend sei auch, die richtige Uhrzeit für den Start seiner Bergtouren zu wählen. „Sehr häufig ist die Situation in der Früh besser, weil durch das Gefrieren des Bodens über Nacht das Gestein tendenziell stabiler ist. Wenn man am Nachmittag unterwegs ist, wird das Steinschlagrisiko meist höher. Also, man sollte immer früh genug unterwegs sein“, sagt Wanner.
18.06.2023, Carina Schwab, für ORF.at/Agenturen

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Klimawandel: Touren im Hochgebirge werden riskanter
 

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#43
Gletscher 50 Jahre früher verschwunden
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Das prognostizierte Ende der Gletscher ist um rund 50 Jahre nach vorne gerückt. Eisreste wird es in den Ostalpen gegen 2050 nur noch in Schattenlagen in sehr hoch gelegenen Gebieten geben. Das erklärte Glaziologin Andrea Fischer vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
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Das beispiellose Tempo der Gletscherschmelze in den Ostalpen führte in den vergangenen drei bis vier Jahren dazu, dass die einst massiven Eiskörper nahezu vor den Augen der Forscher zerbröseln. Dementsprechend braucht es neue Messmethoden, um Modelle zu erstellen, die diese völlig neue Entwicklung abbilden können. Die Gletscherforschung in Österreich steht vor vielen Herausforderungen, die mit dem aktuellen Personalstand schwer zu bewältigen sind.

Das schnelle Schmelzen der Gletscher mache die Arbeit auch ein Stück weit zu einem Kampf gegen die Zeit – bei steigenden Anforderungen, denn alleine die Zeit für die notwendigen Messungen habe sich vervielfacht. „Wir haben die dreifache Abflussmenge und den entsprechenden Aufwand“, so Fischer.
APA/EXPA/JOHANN GRODER/EXPA/JOHA
Nach Einschätzung von Andrea Fischer sind die Gletscher der Ostalpen in wenigen Jahren beinahe völlig verschwunden

Längenänderungen der Gletscher seit 1891 dokumentiert
Die grundsätzlichen Messmethoden der Gletscherforschung gehen noch auf das ausgehende 19. Jahrhundert zurück. Seit 1891 werden die Längenänderungen in Österreich systematisch dokumentiert, seit 1952 die Oberflächenmassebilanzen – also die Veränderungen der Eismassen, die an den Gletscheroberflächen gemessen werden. „Beide Methoden sind mittlerweile unzureichend“, betonte Fischer.

Die Gesamtschmelze wird damit nicht mehr abgebildet, weil eben der Zerfall von allen Seiten um sich greift. So bleiben aktuell Fragezeichen zu den echten Abgängen. Dazu kommt die Frage, wie sich die rasch frei werdenden Flächen entwickeln, wie sie von der Vegetation in Beschlag genommen werden sowie wie und ob sie dadurch stabilisiert werden.

Rolle der Eisreste bei Hangrutschungen unklar
Auch die Fragen zu dem wenigen zurückbleibenden Eis sind vielfältig. So weiß man nicht, welche Rolle Eisreste, die unsichtbar unter Schutt verborgen sind, bei Hangrutschungen spielen können. Auch zur Bildung unterirdischer Blasen aus Schmelzwasser, die rasch ausbrechen und zu Überschwemmungen im Unterlauf und Muren führen können, gibt es noch viele Fragen. Ebenso gebe es zur Kombination der durch den Gletscherschwund freigelegten Sedimente und der durch den Klimawandel zunehmenden Starkregenereignisse noch vieles zu erforschen, erklärte Fischer.

APA/EXPA/JOHANN GRODER
Das Schmelzwasser sammelt sich unter den Eismassen

All das hilft letztlich, die Naturgefahrensituation besser einschätzen zu können. Fischer: „Wir sind mit Prozessen konfrontiert, die noch nie jemand beobachtet hat.“ Hier müssen auch die Messmethoden in internationalem Verbund entsprechend neu aufgesetzt und angepasst werden.

Altes Gletschereis als Klimaarchiv bergen
Die Alpen seien hier leider „an vorderster Front, weil sie besonders niedrig liegen“. Die Expertise, die man sich hier nun erarbeitet, würde später vielerorts gebraucht. Ebenso gilt es jetzt, hierzulande besonders altes Gletschereis zu bergen, um es als Klimaarchiv der letzten Jahrtausende und als Zeuge des menschlichen Einflusses über die Zeit hinweg weiter erforschen zu können, auch wenn es nur noch im Labor existiert. Die Chance, all das zu erfassen, zu verstehen und dann Warnsysteme zu verbessern, bietet sich nur im aktuellen engen Zeitfenster. „Wir wollen die Menschen in den Talräumen rechtzeitig warnen können“, betonte Fischer. Dazu brauche es aber Ressourcen abseits der üblichen Forschungsförderschienen, die aufgrund langwieriger Peer-Review-Abläufe nur bedingt für die Arbeit an so schnell fortschreitenden Prozessen ausgerichtet sind.

Bewusstsein in Bevölkerung schaffen
Es gehe darum, grundlegend neues Wissen zu erarbeiten, um es den Behörden zur Verfügung zu stellen. Angesichts der österreichweit etwa rund 20 Personen, die sich hauptamtlich mit Glaziologie und angrenzenden Themen beschäftigen, sei das eine große Herausforderung. Denn eine der wichtigsten Aufgaben ist auch noch: der Öffentlichkeit ohne Alarmismus bewusst zu machen, wie rasch sich die Gebiete hoch oben verändern.
„Diese Prozesse werden uns in den Tälern betreffen“, so Fischer, die im Klimawandel durchaus auch Chancen sieht, „wenn wir es richtig angehen“. Angesichts des „großen Gletscherzerfalls“ dürfe man nicht die Nerven verlieren und solide an Herangehensweisen für die nächsten Jahrzehnte arbeiten. Angst sollte nicht zum treibenden Faktor in Bevölkerung, Politik und Wissenschaft werden, so die Glaziologin: „Wir haben jetzt die Chance, die Dinge zu erkennen und zum Besseren zu verändern.“
21.08.2023, red, tirol.ORF.at/Agenturen

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Gletscher 50 Jahre früher verschwunden
 

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#44
Ausapern von Gletscherleichen nimmt zu
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Der Fund der Gletscherleiche im Glocknergebiet (Pinzgau) dürfte nicht der letzte sein. Gletscherexperten gehen jedenfalls davon aus, dass Salzburgs Gletscher in den nächsten Jahren noch zig anderes hervorbringen werden, das seit Jahrzehnten im ewigen Eis verschollen ist.
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Erst Mitte August hat ein Tourengeher in Tirol etwa eine seit 37 Jahren verschollene Person entdeckt und Ende Juli sind die sterblichen Überreste eines Alpinisten im Schweizer Zermatt gefunden worden.

Gletscherschmelze
Die Funde häufen sich heuer besonders – für den Salzburger Gletscher-Experten Bernhard Salcher von der Uni Salzburg kein Wunder: „Durch die Klimaerwärmung gehen auch die hochgelegenen Schneefelder weg und natürlich tauen dann Überreste auf und werden freigelegt – ganz sicher.“

LPD Salzburg
Im aktuellen Fall ist der Bergsteiger aus Wels über 52 Jahre im ewigen Eis des Glocknergebiets verschollen gewesen. Er wäre mittlerweile 106 Jahre alt. Seine Überreste dürften laut Gletscher-Experten noch recht gut erhalten gewesen sein, weil er sich nicht im Gletscherinneren befunden hat, wo sich das Eis bewegt. „Also der am Hochgruberkees ist wahrscheinlich in ein Schneefeld gestürzt, das dann einfach komplett ausgeapert ist und dadurch ist dann auch keine große Zerstörung passiert.“

Toter hatte Reisepass bei sich
Der DNA-Abgleich der Gletscherleiche ist immer noch ausständig, weil es laut Polizei nur noch eine Verwandte gibt und die lebt im Ausland. Aber im Rucksack des Toten hat die Polizei einen Reisepass gefunden, der die Identität bestätigt, auf die auch alle anderen Ermittlungen hindeuten. Mehr dazu in Gletscherleiche im Glocknergebiet gefunden(salzburg.ORF.at).

LPD Salzburg
14.09.2023, red, salzburg.ORF.at

Ausapern von Gletscherleichen nimmt zu
 

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#45
Erneut extremer Gletscherschwund
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Der Alpenverein hat für den aktuellen Gletscherbericht 93 Gletscher in Österreich vermessen. Dabei zeigte sich, dass 92 Gletscher kleiner geworden sind. Den größten Längenschwund weist die Pasterze in Kärnten auf. Aber auch der größte Gletscher Vorarlbergs hat um 15 Meter an Länge verloren.
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Den österreichischen Gletschern geht es schon seit Langem nicht gut. Jedoch hat ihnen vor allem das vergangene Jahr besonders zugesetzt. Laut dem aktuellen Gletscherbericht des Alpenvereins haben sich im Gletscherjahr 2022/23 92 der 93 vermessenen Gletscher zurückgezogen.

Gletscher nur in der Silvretta
In Vorarlberg gibt es – von ein paar kleinen Eisfeldern anderswo abgesehen – nur in der Silvretta Gletscher. Einer der bekanntesten Gletscher im Land ist der Ochsentaler Gletscher, der vom Piz Buin in Richtung Wiesbadener Hütte herunterfließt.

Um 15 Meter hat der Ochsentaler Gletscher an Länge verloren und kommt damit laut dem aktuellen Gletscherbericht noch besser weg als der Jamtalferner, gleich über der Landesgrenze in der Tiroler Silvretta gelegen – er hat fast 20 Meter eingebüßt.

Fotostrecke mit 6 Bildern
Kinzl/Archiv Groß
Ochsentaler Gletscher 1929
Günther Groß
1989/1990
ÖAV Gletschermessdienst
Ochsentaler Gletscher 2002
ÖAV Gletschermessdienst
Ochsentaler Gletscher 2013
ÖAV Gletschermessdienst
Ochsentaler Gletscher 2019
ÖAV Gletschermessdienst
Ochsentaler Gletscher 2022

Erneut großér Verlust an Eismasse
Im Schnitt haben die vermessenen Gletscher um 24 Meter Länge verloren – das ist der dritthöchste Wert in der 133-jährigen Messgeschichte. Den höchsten Längenverlust muss der größte Gletscher Österreichs hinnehmen, die Pasterze am Großglockner. Sie hat 203 Meter verloren, so viel wie noch nie – mehr dazu in: Pasterze um 203 Meter kürzer.

Längenveränderungen werden seit 133 Jahren beobachtet
Für den aktuellen Gletscherbericht des Alpenvereins wurden im Zeitraum 14. August bis 12. Oktober in Österreich 93 Gletscher beobachtet oder vermessen. Nur das Bärenkopfkees in der Glocknergruppe blieb stationär, alle anderen wurden kleiner.

Der Gletschermessdienst des Österreichischen Alpenvereins beobachtet seit 133 Jahren die Gletscher in Österreich und registriert deren Längenänderungen. An einigen Gletschern werden zusätzlich Messungen der Fließgeschwindigkeiten und der Veränderung der Oberflächenhöhe durchgeführt. Diese zeigen ebenfalls eine enorme Abnahme der Eismächtigkeit und des Bewegungstempos.
06.04.2024, red, vorarlberg.ORF.at
Erneut extremer Gletscherschwund
 

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#46
GLETSCHERSTERBEN
Österreich wird in rund 40 Jahren eisfrei sein
Die heimischen Gletscher sind nicht mehr zu retten. Die Pasterze verlor mit mehr als 200 Metern in einem Jahr so viel an Länge wie noch nie in der Messgeschichte
5. April 2024, 14:45

Die Pasterze am Fuße des Großglockners im Jahr 2023. Von der einst mächtigen Eiszunge ist kaum etwas übrig geblieben.
ÖAV Gletschermessdienst / Andreas Kellerer-Pirklbauer

"Hundsmiserabel": So fasste Gerhard Karl Lieb den Zustand der Gletscher in Österreich zusammen. Lieb ist einer der Leiter des Gletschermessdiensts des Österreichischen Alpenvereins, dessen Team seit 133 Jahren mit dem Maßband ins Hochgebirge ausrückt, um die Eisflächen zu vermessen. Der aus der Messperiode von August 2022 bis zum Oktober 2023 hervorgegangene Bericht, der am Freitag präsentiert wurde, spiegelt die Wärmerekorde des vergangenen Jahrs wider. Rekordhalter unter den Gletschern ist die Pasterze am Fuß des Großglockners: Mit einem Schwund von 203,5 Metern hat die Pasterze in keinem Jahr seit Messbeginn so viel an Länge verloren.

Geschätzte 14 Millionen Kubikmeter Eis gingen somit in einem Jahr verloren, rechnet Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geografie und Raumforschung an der Universität Graz vor. Das entspreche einem Kubus mit einer Kantenlänge von 241 Metern, in etwa vergleichbar mit der Höhe des Wiener Donauturms. Zwar zieht sich die Pasterze seit den 1850er-Jahren zurück, in den letzten Jahren hat sich die Schmelze aber immer stärker beschleunigt. Den letzten Vorstoß habe es vor rund 90 Jahren gegeben, seither stehen die Zeichen auf Rückzug. Insgesamt sind der Gletscherzunge seit dem Maximum in der kleinen Eiszeit um 1850 schon mehr als drei Kilometer abhandengekommen. Noch in diesem Jahrzehnt ist ein Abreißen der Zunge zu erwarten.

Um 1,7 Grad zu warm
Im Mittel haben sich die 79 vermessenen Gletscher in zwölf Gebirgsgruppen im Beobachtungsjahr 2022/2023 um 23,9 Meter zurückgezogen, was einem geschätzten Volumen von rund 600 Millionen Kubikmetern oder fünf Prozent des gesamten Resteises entspricht. Die Spitzenreiter ist neben der Pasterze der Rettenbachferner in den Ötztaler Alpen in Tirol mit einem Rückgang von 127 Metern. Noch stärker war der österreichweite Gletscherschwund den Alpenvereinsmessungen zufolge nur in den Jahren 2021/22 mit 28,7 Metern und 2016/17 mit 25,2 Metern. Jedoch gab es bisher keinen einzigen Gletscher, der mehr als 100 Meter schrumpfte.

Die Messungen an drei Hochgebirgswetterstationen haben gezeigt, dass es im Beobachtungszeitraum um 1,7 Grad zu warm war gegenüber dem Durchschnitt von 1981 bis 2010, also jenseits der 1,5-Grad-Marke, zugleich sind um sechs Prozent weniger Niederschläge gefallen. "Wir haben gesehen, dass die Ausaperung im Vorjahr bei der Pasterze schon Anfang Juni anstatt erst im Juli begonnen hat und es bis weit in den Oktober Abschmelzungen gab, zu einer Zeit, wo der Gletscher schon längst Schneereserven aufbauen sollte", sagt Gerhard Karl Lieb. "Während des Sommers bräuchte es vier bis fünf Wetterstürze, wo es schneit, aber das ist schon längst Geschichte."

Verschwinden nicht mehr aufzuhalten
Ein Zurück gibt es nicht: "Die Gletscher Österreichs kann man nicht mehr retten", sagt Lieb. "Die Systeme sind zu träge, ein Verschwinden ist hierzulande nicht mehr aufzuhalten. Da geht nichts mehr." De facto werde es in Österreich "in 40 bis 45 Jahren bis auf ein paar kleine Reste eisfrei" sein, pflichtet Kellerer-Pirklbauer, Co-Leiter des Gletschermessdiensts, bei. Mit restriktiven Klimaschutzmaßnahmen könnte die Gletscherschmelze aber global gesehen noch begrenzt werden.


Seit den 1980er-Jahren haben sich die beobachteten Gletscher praktisch nur mehr zurückgezogen. Die Grafik zeigt die mittlere Längenänderung oben und die Anzahl der vorstoßenden (hellblau), stationären (blau) und zurückschmelzenden (orange) Gletscher zwischen 1960 und 2022.
Alpenverein

"Der Druck durch das Klima auf die Alpen ist sehr hoch", sagt Nicole Slupetzky, Vizepräsidentin des Alpenvereins. "Obwohl wir wissen, dass die Gletscher verschwinden, werden neue Lifte gebaut, Gletschergebiete zusammengeschlossen." Nur mehr sieben Prozent der österreichischen Landschaft seien unberührt, und man habe Verantwortung für die folgenden Generationen, insbesondere die Gletscher und ihr Umfeld "ohne Wenn und Aber" zu schützen. Der Alpenverein will schon lange hochgelegene Flächen "radikal" unter Schutz stellen, betont Lieb, auch um die Biodiversität aufrechtzuerhalten.

Und nicht zuletzt müsse man versuchen, die Gletscher so lange wie möglich zu erhalten, damit auch noch die nächste Generation in den Genuss des ganz besonderen Gefühls in ihrer Nähe kommen kann, wie Slupecky ausführt: "Man riecht und spürt den Gletscher. Es hat etwas Klares, Erfrischendes, Erdendes. Und man erkennt, wie klein der Mensch und wie groß die Verantwortung ist, die er hat."
(Karin Krichmayr, 5.4.2023)
Österreich wird in rund 40 Jahren eisfrei sein
 

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#47
Hütte, Hose, Holz
Gletscher geben immer mehr Fundstücke frei
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Mit der Gletscherschmelze kommt immer häufiger Überraschendes zum Vorschein: Tiroler Forscher berichten von einer Hütte aus der Bronzezeit, Knochen, Leder und sogar einer Hose. Weniger Spektakuläres wie Bäume und Äste dienen der Wissenschaft dazu, mehr über die Geschichte der Gletscher herauszufinden – und auch über die aktuelle Erwärmung.
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Besonders interessant ist für das Team von Kurt Nicolussi die Zeit vor 10.000 Jahren. Damals begann das Holozän – jene Periode, in der wir bis heute leben. Im Holozän wurde es auf der Erde wärmer, und diese Nacheiszeit möchte man besser verstehen, so der Professor am Institut für Geographie der Uni Innsbruck. Er erforscht die Umwelt- und Klimaveränderungen mit der Dendrochronologie anhand von Hölzern.

Diese erzählen viel über Ausdehnung und Rückzug der Gletscher in den Alpen, zum Beispiel vor 6.000 Jahren: „Da gab es sehr markante Rückzugsphasen. Wo das Eis heute wieder verschwindet, gab es damals Wald, der über mehrere Jahrhunderte existieren konnte.“

Bäume und Äste tauchen auf
Wo sich die Gletscher zurückziehen, tauchen plötzlich Tausende Jahre alte Baumstämme auf – und zwar nicht nur an den Gletscherrändern, sondern auch in großer Höhe, wo das Eis vor wenigen Jahrzehnten noch sehr dick war. „Es gibt im Südtiroler Raum eine Fundstelle, wo man eine bronzezeitliche Hütte bzw. die Reste davon gefunden hat. Man findet auch Ledermaterial und Knochen.“

Kurt Nicolussi, Uni Innsbruck
Durch den Rückzug des Tschierva-Gletschers in der Schweiz wurde ein Baumstamm sichtbar

Am Schnidejoch in Südtirol wurde eine Hose gefunden. Das zeige, so Nicolussi, dass diese Alpenübergänge sehr früh und relativ lange begangen wurden. Auch Hinweise auf frühe Moore tauchen in Form von Torfresten aus dem Eis, die es im mittleren Holozän gegeben hat, als die Gletscher klein und stark zurückgezogen waren, auf.

„Brechen mit natürlichem Trend“
Noch hat das Bild der letzten 10.000 Jahre viele blinde Flecken, mit dem aktuellen Schmelzen der Gletscher soll es vollständiger werden, so Nicolussi – und damit auch das Verständnis dafür, warum sich Gletscher in der Geschichte immer wieder ausgedehnt und zurückgezogen haben. Der Geograf spricht von einem natürlichen Rhythmus: „Heute unterbrechen wir diesen Rhythmus mit diesem extremen Anstieg der Treibhausgase und damit dem Klimawandel, der dadurch ausgelöst wird.“

Die Alpengletscher verdeutlichen das so stark wie kaum ein anderes Element der Natur, sagt Nicolussi. Mit den Hölzern können die Forscher belegen: Die rasante Erwärmung der letzten Jahrzehnte widerspricht klar dem natürlichen Trend der letzten Jahrtausende.
02.08.2024, Elke Ziegler, ORF Wissen
Gletscher geben immer mehr Fundstücke frei
 

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#48
Klimakrise
Hallstätter Gletscher verlor in 18 Jahren ein Drittel seiner Masse
Der Schwund des Gletschers am Dachstein macht die Klimaveränderung sichtbar. Hitze und Regen lassen ihn rasch schmelzen
21. August 2024, 16:48

Der Zeitvergleich zeigt das Ausmaß des Gletscherschwunds: der Hallstätter Gletscher im September 2006 und im Juli 2024.
Bluesky

Der Hallstätter Gletscher am Dachstein hat seit 2006 ein Drittel seiner Masse verloren. 56 Millionen Kubikmeter Eis und 800.000 Quadratmeter an Fläche sind seither geschmolzen. Nur wenige Gehminuten von der Bergstation der Dachsteinseilbahn entfernt blickt man nun, Mitte August, auf blankes Eis und Felsen, die durch das geschmolzene Eis bereits ausgeapert sind. Früher lag hier noch Schnee, und man konnte Skifahren. Im Vorjahr wurden die Schlepplifte am Dachstein endgültig und für immer abgebaut.

Es ergab einfach keinen Sinn mehr, sagt der Geschäftsführer der Planai-Bahnen Georg Bliem. "Wir können nicht jedes Jahr die Lifte versetzen oder das Gletschereis hin und her schieben." Übrig ist nur noch ein kleines Schneedepot, das abgedeckt auf dem Eis des Schladminger Gletschers liegt. Der unter einer weißen Plane geschützte Schnee wird Anfang September dann auf dem Gletscher verteilt und zur Langlaufloipe präpariert. Das Unternehmen setzt im Winter nun auf Langlaufen, Schneewanderungen und Skitouren sowie Bergsteigerinnen, Wanderer und Ausflügler im Sommer.

Auswertung mit Satellitenbildern
Seit 18 Jahren wird der Rückgang des Hallstätter Gletschers, des größten Gletschers des Dachsteinmassivs, wissenschaftlich beobachtet. Für die Gletschermesser, die jedes Jahr drei bis vier Meter Eisrückgang dokumentieren, wird die Arbeit immer schwerer. "Die Gletscherflächen sind massiv kürzer geworden, das Eis dünner", sagt Klaus Reingruber, der Leiter des oberösterreichischen Gletschermessprogramms. Die Gletscherränder seien schwierig zu begehen, man breche teilweise durch. Daher wurden nun auch Satellitenbilder und Drohnenaufnahmen herangezogen, um die Gletscherfläche abzumessen. Wenn das Eis so wie heuer im Sommer komplett frei liege und nicht vom Schnee geschützt werde, schmelze es bei den hohen Temperaturen vermehrt ab, sagt Reingruber. Und auch der Regen, der mittlerweile bis in Höhen von wie hier 2700 Meter Seehöhe fällt, lasse das Eis schneller schrumpfen.


Am Schladminger Gletscher ist das blanke Eis ohne schützenden Schnee der Hitze ausgeliefert.
Stefanie Ruep

Die Felsinseln, die das Eis freigelegt hat, würden die Schmelze zusätzlich beschleunigen. Denn die dunklen Felsen wärmen sich auf und bringen die Energie ins Innere des Eises, erklärt die Glaziologin Andrea Fischer. "Die Schmelzrate verdoppelt sich dadurch." Die Wissenschafterin des Jahres spricht angesichts des enormen Rückgangs der Gletscher in den letzten Jahren von "drastischen Änderungen, die wir erst zur Mitte des Jahrhunderts erwartet hätten". Lange Messreihen, wie sie das Land Oberösterreich mit der Energie AG am Hallstätter Gletscher finanziert, seien "wichtig, um das Ausmaß der Erderwärmung und ihre Auswirkungen zu zeigen", betont Fischer.

Problem der Erderwärmung
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts gebe es eine Erwärmung, "wie wir sie noch nie auf dieser Erde gehabt haben", sagt die Wissenschafterin. Ohne die Erwärmung zu stoppen, seien die Konsequenzen für die Umwelt nicht vorhersehbar, etwa, wo es noch sichere Plätze für Siedlungen gebe. Doch sie gibt auch Hoffnung: "Wenn wir es schaffen, die globale Erwärmung auf 1,5 bis zwei Grad zu begrenzen, dann sagen die Klimamodelle, dass es gegen Ende des Jahrhunderts zu einer Abkühlung kommen kann."

"Die Klimakrise ist hier. Wir alle spüren und sehen sie, aber man erlebt sie am Gletscher noch einmal ganz anders", betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). "Wir werden diesen Gletscher nicht mehr retten können und das Naturjuwel in gar nicht so ferner Zukunft nur noch von Bildern kennen." Das sei ein Auftrag, mutig und konsequent vorauszugehen und die Lebensqualität zu schützen. Die Bundesregierung habe in den letzten vier Jahren massiv daran gearbeitet, und mit dem Beschluss des nationalen Klimaschutzplans am Montag werde man es schaffen, die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, zeigt sich Gewessler zuversichtlich.

Gletscher in Österreich verschwinden
Für die Gletscher könnte das zu spät sein, ihr Verschwinden ist wohl unausweichlich. Es gebe in Österreich keinen Gletscher mehr, "der über ein Nährgebiet verfügt, das die bestehende Eismasse auch nur annähernd erhalten könne. Die österreichischen Gletscher existieren nur mehr aufgrund der in der Vergangenheit angesammelten Eisreserven", sagte der Leiter des wissenschaftlichen Gletschermessdiensts des Alpenvereins, Andreas Kellerer-Pirklbauer, im Juli bei einer Exkursion. Alle 93 Gletscher in Österreich werden seit 133 Jahren von den Gebietsverantwortlichen vermessen und jährlich ein Gletscherbericht erstellt. Inzwischen sei ein mittlerer Rückzugswert der Gletscher pro Jahr "von mehr als 20 Meter Länge leider nichts Außergewöhnliches", meint Kellerer-Pirklbauer. Spätestens 2070 dürften die österreichischen Gletscher vollständig abgeschmolzen sein.

Die Pasterze, Österreichs größter Gletscher am Fuß des Großglockners, verlor im Vorjahr mit mehr als 200 Metern in einem Jahr so viel an Länge wie noch nie in der Messgeschichte. Die lange Gletscherzunge wird entweder noch heuer oder in den kommenden Jahren vom Nährgebiet getrennt und damit zum Toteis.

Im Vorjahr sorgten die Präparierungsarbeiten in Sölden für den traditionell Ende Oktober stattfindenden Ski-Weltcup-Auftakt für Aufregung. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warf dem Skigebiet eine teilweise "Zerstörung" des Rettenbachferners vor, nachdem Fels und Eis abgetragen wurden. Die Bergbahnen bezeichneten das als normale Sanierungsarbeiten der bestehenden Piste aufgrund des Rückgangs des Rettenbachgletschers. Auch heuer ist der Skizirkus am 26. und 27. Oktober wieder am Rettenbachferner am Start und eröffnet den Weltcup. Derzeit gleicht die Weltcup-Piste noch einem Flickwerk aus Stein und letzten Schneedepots, wie die Live-Webcam zeigt.
(Stefanie Ruep, 21.8.2024)
Hallstätter Gletscher verlor in 18 Jahren ein Drittel seiner Masse
 

Geist

Worte im Dunkel
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#49
Ribisel statt Pasterze

Großglockner: Ribisel wachsen auf Pasterze

Vor einem Jahr hat bei der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Fuße des Großglockners ein symbolisches Begräbnis der Pasterze stattgefunden, denn das Eis schmilzt dort dramatisch schnell, mit weitreichenden Folgen für das ökologische Gleichgewicht. Auf den eisfreien Flächen wandern Tiere und Pflanzen ein, zum Beispiel eine große Ribiselstaude.

Durch das Abschmelzen des Gletschers verändert sich die Landschaft auf dem Großglockner unglaublich schnell, zieht aber auch neues Leben an, so Gletscher-Experte Gerhard Karl Lieb von der Universität Graz: „Man muss sich das so vorstellen, dass dort, wo das Eis verschwindet, Boden zum Vorschein kommt, meistens sind es Felsen oder Schuttgelände. Und wenn dieses Gelände eisfrei ist, dann können Pflanzen und Tiere einwandern.“

Lärchen und Ribisel wachsen

Dort, wo es noch vor 100 Jahren Eis gab, wächst heute zum Beispiel ein Lärchenwald. Aber es gibt auch Pflanzen, die man nicht unbedingt im ehemaligen Gletschergebiet erwarten würde, sagte Barbara Pucker, Direktorin des Nationalparks Hohe Tauern: " Beispielsweise haben wir eine mittlerweile sehr große, stattliche Ribiselstaude im Gletschervorfeld, wo vor ca. 20 Jahren noch Gletscher war. Das kann man sich so vorstellen, dass ein Vogel, der vom Tal hinauffliegt, versucht hat, einen Ribiselsamen zu verdauen. Das ist ihm nicht gelungen, er hat ihn fallen lassen. Dieser Samen hat im Gletschervorfeld angefangen, zu keimen. Jetzt haben wir tatsächlich eine sehr schöne Edelweißpflanze und direkt daneben die Ribiselstaude."


Georg Granig
Ribiselstrauch am Gletschersee (Rote Johannesibeere)

Tiefer Gletschersee

Durch den Gletscherschwund entstand in den letzten zwei Jahrzehnten auch ein neuer See, der Pasterzensee, so Gletscherforscher Andreas Kellerer-Pirklbauer von der Universität Graz: „Der ist jetzt relativ landschaftsprägend. Wenn man oben auf der Franz-Josefs-Höhe steht und runterschaut, ist es der See, der ins Auge sticht. Das ist schon recht faszinierend, dass sich innerhalb von gut 20 Jahren eine Flächenausdehnung von ungefähr 50 Hektar in Form eines Sees entwickelt hat.“

ÖAV Gletschermessdienst / Andreas Kellerer-Pirklbauer
Der Gletschersee ist bis zu 48 Meter tief

Wasser ist trüb von zermahlenem Gestein

Einen glasklaren Bergsee darf man sich hier aber nicht vorstellen, denn das Wasser ist trüb, bedingt dadurch, dass das Schmelzwasser des Gletschers fein zermahlenes Gestein enthält. Lange Zeit war auch nicht klar, wie tief der neue Pasterzensee eigentlich ist. Die Forscher stießen vor fünf Jahren auf überraschende Ergebnisse, sagte Kellerer-Pirklbauer: „Wir konnten dann feststellen, dass die Tiefe des Sees 48 Meter betrug und das war doch auch recht überraschend für uns.“

Der Pasterzensee ist sehr kalt, aber mit der Zeit werden wohl auch dort Tiere und Pflanzen einwandern, so Nationalparkdirektorin Pucker: „Seit vorigem Jahr ist der Pasterzensee im Standarduntersuchungsprogramm des Kärntner Instituts für Seenforschung mit hineingenommen worden, weil es uns natürlich sehr interessiert, was spielt sich tatsächlich ab in diesen völlig neuen Lebensräumen, die es bisher ja in der Form nicht gegeben hat.“

Neuer Wanderweg entstand

Die Pasterze ist noch der größte Gletscher Österreichs, doch die eisfreien Flächen werden auch anders genutzt. Es gibt dort den Gletscherweg Pasterze. Er führt vom Glocknerhaus bis zur Franz-Josefs-Höhe durch das sogenannte Gletschervorfeld, das in den letzten 160 Jahren eisfrei wurde. Man geht somit dem schwindenden Gletscher nach. Der Weg wurde schon vor vierzig Jahren vom Alpenverein angelegt, damals mit dem Ziel, die Menschen noch bis ans Eis heranzuführen, so Nationalparkdirektorin Pucker: „Das war damals vor 40 Jahren ja auch noch sehr gut möglich, weil sich die Pasterze vollkommen anders dargestellt hat als sie es heute tut.“

FRITZ NEUMÜLLER / APA / picturedesk.com
Die Pasterze zieht sich immer weiter zurück

Eigener Führer für Pasterzenweg

Heute müsste man sehr weit gehen, um bis zum Eis zu kommen. Der Gletscherweg Pasterze ist aber trotzdem eine interessante Wanderung, denn hier kann man beobachten, wie sich auf den eisfreien Flächen neues Leben ansiedelt. Der Alpenverein und der Nationalpark gaben auch einen neuen naturkundlichen Führer heraus, mit dem man den Weg selbstständig entdecken kann. Die beiden Autoren Andreas Kellerer-Pirklbauer und Gerhard Karl Lieb von der Universität Graz geben in diesem Buch spannende Einblicke in diesen besonderen Lebensraum.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Erlebnis Natur; 2.9.2024
Thematisiert werde die Ästhetisierungsgeschichte der Pasterze, die Forschungsgeschichte bis hin zu Fragen der Energiegewinnung und der Energiepolitik. Auch das Thema Naturschutz und Naturschutzpolitik am Beispiel des Nationalparks Hohe Tauern werde beleuchtet, so die Autoren.

Steinböcke leiden unter Wärme

Bei allem Interesse an den neuen Lebensräumen, die durch den Gletscherschwund entstehen, unterstreichen die Experten, dass der Klimawandel ein Problem bleibe. Angefangen bei den Arten, die mit den steigenden Temperaturen nicht gut zurechtkommen, sagte Pucker: „Die Steinböcke beispielsweise mögen keine Temperatur, die höher ist als 15 Grad. Wir haben sehr, sehr häufig Temperaturen, die weitaus höher sind als 15 Grad, auf der Franz-Josefs-Höhe beispielsweise auf knapp 2.500 Meter. Das heißt, die Steinböcke gehen immer weiter hinauf. Nur irgendwann ist es natürlich aus.“

Auch für Kellerer-Pirklbauer ist das schwindende Eis auf der Pasterze eindeutig ein Warnzeichen: „Das sollte uns auch wieder einen Weckruf geben, dass hier dringend Handlungsbedarf gegeben ist, um hier auch von politischer Seite endlich etwas zu tun.“

red, kaernten.ORF.at
Quelle: Großglockner: Ribisel wachsen auf Pasterze
 

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#50
Klimawandel bringt Glockner zum Bröckeln
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Einmal auf dem Dach Österreichs auf 3.798 Meter Höhe zu stehen ist für Tausende ein großes Ziel. Es zu erreichen wird aber immer schwieriger. Denn durch die Wärme auch in großer Höhe lösen sich Eisflächen und Permafrost auf, quasi Kleber zwischen den Felsen. Es gibt vermehrt Steinschlag, die Bergführer räumen immer wieder Felsen und Gestein weg.
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Die Adlersruhe in 3.400 Meter Seehöhe ist Ausgangspunkt der letzten Etappe auf den Großglockner. Es gibt viele Tage mit zweistelligen Plusgraden, in der Nacht sinkt sie nicht unter Null Grad. Die Schneefelder und vor allem Eisfelder verschwinden bei der Hitze. Anton Sauper, Kenner des Glockners und Sprecher der Kärntner Bergführer, sagte: „Die Zustiege sind heuer sehr lange sehr gut gewesen, weil ja doch im Frühjahr extrem viel Schnee war. Das habe ich selten erlebt, dass innerhalb von drei Wochen zum Beispiel beim Einstieg Hohenwartscharte um die zehn Meter Schnee verschwinden.“

Eisleitl wird Namen gerecht
Ein kritischer Punkt beim Aufstieg ist das Eisleitl über der Adlersruhe. Liegt Schnee ist es recht leicht passierbar. Doch jetzt ist es ein eisiger Hang: „Der Blankeissturz, der jetzt passiert ist, hängt natürlich auch damit zusammen, er ist vielleicht etwas aus der Spur passiert. Man hat gewisse Dinge, die man einfach beachten muss. Und das ist das, was am Glockner passiert.“

Bergführer räumen Geröll weg
Heiligenbluter, Kalser und andere Bergführer haben viel damit zu tun, diese Passage auf dem Weg zum Kleinglockner und dann weiter zum Großglockner sicher zu halten, so Sauper: „Nach dem Abendessen, statt dem Biertrinken, gehen wir noch einmal auf den Berg und räumen dort das lockere Material ab. Es apern ja aus dem Eis ständig Felsen aus. Wenn die dann am Eis aufliegen, müssen die einfach geräumt werden. Das Gute ist, dass wir meistens genug Kollegen oben haben und dann gehen wir eine Stunde arbeiten, sodass wir am nächsten Tag sicher mit unserer Leute wieder raufgehen können.“

ORF/Peter Matha
Anton Sauper

„Wir müssen uns anpassen“
Zwischen Platten von Grünschiefer, der dem Glockner seine Farbe gibt, friert und taut das Wasser und treibt die Blöcke auseinander. „Das betrifft ja nicht nur den Glockner. Aber natürlich gibt es durch die höheren Temperaturen ein höheres Maß an Gefahren für größere Abbrüche, das ist ganz klar. Das werden wir auch in Zukunft häufiger erleben und das wird am Glockner auch nicht ganz auszuschließen sein. Am Normalweg sehe ich die Gefahr jetzt momentan als nicht sehr hoch an. Aber wir müssen uns natürlich anpassen und das ist es, was zum Bergsteigen dazugehört. Wir weichen teilweise aus auf Grate, wir haben jetzt den Südostgrat hergerichtet. Wir müssen uns halt einfach anpassen an die Gegebenheiten.“

ORF
Wo sich das Eis zurückzieht bleibt Geröll zurück

Weniger Bergsteiger kommen auf eigene Faust
Sauper sagte, die Todeszahlen am Glockner zeigen, dass der Berg, der nun noch schwieriger zu besteigen ist, sicherer werde. Denn es kommen weniger Alpinisten und weniger wollen auf eigene Faust zum Gipfel: „Es sind weniger Leute ohne Bergführer unterwegs. Weniger oft Zustände, wie wir sie früher oft gehabt haben, dass da im Sommer chaotische Zustände am Berg sind, weil viele mit langen Seilen und sich selbst überfordernd dort unterwegs sind. Das hat sich reduziert. Es war speziell in der Saison außergewöhnlich ruhig am Glockner. Es waren weniger große Gruppen aus dem Osten da. Dass so viele Leute unterwegs sind, ist jetzt eher im Winter und im Frühjahr der Fall. Im Sommer haben wir da gar nicht mehr so das große Problem.“

ORF
Tafeln zeigen den Eisstand der Pasterze vergangenen Jahrzehnte an

Wenn man auf dem Gipfel anlangt, mit ein bisschen Glück ohne Wolken, sieht man 1.700 Höhenmeter tiefer wie das berühmteste Eis des Landes, die Pasterze, immer mehr verschwindet.
18.09.2024, red, kaernten.ORF.at
Klimawandel bringt Glockner zum Bröckeln
 
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