Fundament zu FuMG "Würzburg-Riese" in OÖ. gefunden

#42
So, noch ein Nachtrag!

In der örtlichen amtlichen Chronik ist folgendes dazu vermerkt:

20.11.1943
Mit diesem Tage wurde außerhalb der Ortschaft Mösendorf ein Horchgerät für militärische Zwecke aufgestellt.



MfG

Schöfie
 
#43
Passend zum Thema "Würzburg Geräte" möchte ich euch ein paar Fotos nicht vorenthalten, die von einem Fund in der Nähe eines Würzburg Sockels stammen. Es handelt sich um einen Teil des rückseitigen Geräteschranks, der durch Sprengung herausgerissen und deformiert wurde.

Auf diesem Teil befand sich die sogenannte "Freund/Feind-Abfrage", die aber in den späteren Jahren nicht mehr in Gebrauch war und demontiert wurde. Das dürfte bei diesem Gerät auch der Fall gewesen sein.

Die Informationen und einige Fotos habe ich aus dem Buch "Deckname Würzburg" von Arthur o. Bauer; Verlag Historischer Technikliteratur, Herten.
 

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#44
Fundament für FuMG "Würzburg-Riese" in OÖ mal angesehen

Da ich neulich die B1 von Straßwalchen nach Vöcklabruck fuhr, nutzte ich die Gelegenheit,
um mir die beiden Fundamente mal in Natura anzusehen und auf Bild festzuhalten.

Bild 1 - 4 ist der Teil südl. der Ortschaft und Bild 5 u. 6 der östlich von MöDorf
 

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#46
Hallo!

Die angesprochenen Posts sind zwar schon eine Weile her, aber vielleicht
hilft dies zur Aufklärung...

13-02-2012, 18:34
"Mit diesem Tage wurde außerhalb der Ortschaft Mösendorf ein Horchgerät für militärische Zwecke aufgestellt."
Hier im Norden Deutschlands gab es den "Hellen Nachtjagdriegel 1",
bestehend aus drei Funkmessstellungen in einem Abstand von jeweils
30 km. Bei allen drei Funkmessstellungen wurde den Einheimischen
zur "Tarnung" erzählt, bei den Funkmessgeräten (jeweils 2 Würzburg-
Riese und ein Freya) handle es sich um "Horchgeräte". Selbstverständlich
wurde den Soldaten dies abgenommen, denn welcher Einheimische in
den hiesigen Bauerndörfern wusste damals schon etwas über den "Hoch-
frequenzkrieg". Also, nicht aufs Glatteis führen lassen... ;)

06-01-2010, 10:36
Weiß vielleicht jemand etwas über einen „Würzburg-Riesen“ im Raum Tiestling.
Im deutschen Bundesarchiv/Militärarchiv (BAMA) befindet sich unter
RL-8-88 eine Karte mit Funkmessstellungen vom 31.8.43. Dort ist im
Bereich nordwestlich von Steyr, die zu diesem Zeitpunkt noch in der
Planung befindliche Stellung STEINADLER eingezeichnet. Die grobe
Position auf der Karte stimmt in etwa mit Tiestling überein. Es stellt
sich also die Frage, ob STEINADLER fertigerbaut wurde und ob es dort
dann dementsprechend einen zweiten Würzburg-Riese-Sockel gab/gibt?

MfG
Rolf
 
#47
Hier sieht man schon die Lage solcher FuMGs in kleinen Senken um lästige Bodenechos zu vermeiden. Stutzig macht mich nur der gutee Zustand der Sockel, insbsondere der Befestigungsgewindebolzen. Die wurden nach dem Krieg normalweise gleich mit abgeflext. Ich äußere mal die ketzerische Vermutung, die können gar kein FuMG mehr getragen haben. :huch

 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#48
Im deutschen Bundesarchiv/Militärarchiv (BAMA) befindet sich unter RL-8-88 eine Karte mit Funkmessstellungen vom 31.8.43. Dort ist im Bereich nordwestlich von Steyr, die zu diesem Zeitpunkt noch in der Planung befindliche Stellung STEINADLER eingezeichnet. Die grobe
Position auf der Karte stimmt in etwa mit Tiestling überein. Es stellt
sich also die Frage, ob STEINADLER fertigerbaut wurde und ob es dort
dann dementsprechend einen zweiten Würzburg-Riese-Sockel gab/gibt?
Hallo Rolf,
handelt es sich bei der angesprochenen Karte um die Planungen für die Schaffung eines überlappend ausgeleuchteten Nachtjagdstreifens nördlich der Alpen aus 1943 ? Darauf sind einige damals bereits bestehende FuMG-Stellungen (Papagei, Kleiber, Mustang usw. ) in Verbindung mit neu einzurichtenden Stellungen enthalten. Die angesprochene Stellung für die "Linzer Flak" bei Tiestling ist örtlich jedenfalls ident mit der geplanten Stellung "Steinadler" (-> Deckname mit Bezug auf Steyr). Kommt aber, genau so wie die hier behandelte Stellung bei Vöcklamarkt-Mösendorf (Deckname "Gnu" -> Bezug dürfte auf Gmunden deuten), in keinen weiteren Aufzeichnungen über betriebsbereite FuMG-Stellungen der Luftnachrichtentruppe bis Kriegsende vor.

Meine Vermutung dazu:
1. Der von @Flakuntergruppe in Beitrag #17 angesprochene "Würzburg-R." bei Tiestling diente, wie schon geschrieben, der Flak. Die geplante Einbeziehung (bzw. Erweiterung ?) als Stellung "Steinadler" für die Nachtjagdorganisation kam nicht zur Ausführung.

2. Die Stellung bei Vöcklamarkt-Mösendorf, ident mit dem Decknamen "Gnu" auf der Nachtjagdplanungskarte aus 1943, wurde zwar begonnen, aber bis Kriegsende nicht mehr fertiggestellt. Siehe auch
Zitat Michael aus G
Ich äußere mal die ketzerische Vermutung, die können gar kein FuMG mehr getragen haben.
Ausschnitte aus Planungskarte für FuMG-Stellungen "Nachtjagd" aus 1943:
 

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#49
Hallo!

@Josef
Korrekt, diese Karte meinte ich. Die örtliche Nähe hat mich ein wenig verwundert. ;)
Da, wie du sagst, einige FuMess-Stellungen später bestanden, die auf der Karte
jedoch zu dem Zeitpunkt noch in blau eingezeichnet sind (in Planung), hatte ich
mal vermutet, dass der Steinadler dementsprchend auch aufgebaut wurde.
Meine Vermutung dazu:
1. Der von @Flakuntergruppe in Beitrag #17 angesprochene "Würzburg-R." bei Tiestling diente, wie schon geschrieben, der Flak. Die geplante Einbeziehung (bzw. Erweiterung ?) als Stellung "Steinadler" für die Nachtjagdorganisation kam nicht zur Ausführung.
Nach meinen Informationen waren die Würzburg-Riese-Geräte zunachst nur für
Funkmessstellungen vorgesehen und wurden später auch bei der Flak eingestetzt.
Von daher würde ich vermuten, dass deine Annahme genau andersherum war,
also Aufbau des Sockels, Einstellung des Baues einer Funkmessstellung, Nutzung
des Sockels bei der Flak (wenn er denn schonmal da ist)...
Oder habe ich dich falsch verstanden?

@Michael aus G
Nach den Bolzen und dem Zustand würde ich nicht unbedingt gehen. Mir sind einige
WR-Sockel bekannt, auf denen die Bolzen noch drauf sind. Ich kenne sogar einen,
bei dem man die Muttern wieder draufgesetzt hat... :D

MfG
Rolf
 

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