Mein Herz hat heute wieder höher geschlagen, als ich ehem. Fabrikgebäude der Firma Swoboda&Co gefunden habe.
Zur Geschichte der ehem. Fabriksanlagen
Aus einer kleinen Mühle um das Jahr 1800 ist ein Fabriksareal hervorgegangen. Zuerst als Hammerwerk, später als Säge-und Holzwollefabrik eingerichtet und um 1900 von Hartmann und Werner, die zu dieser Zeit Besitzer des Werks waren, Zuckerln und Schokolade erzeugt.
Reinfeld um 1900
1907 wurde dieses Werk von Alois Swoboda gekauft und zu einem Ofenwerk umgebaut.
Eine zweite Fabriksanlage war einst die Weicheisengießerei und Stahlwarenfabrik, die Ende des 18. Jahrhunderts von M. Hann errichtet wurde und die mit dem aus dem Hallbachtal abgeleiteten Wasser betrieben wurde. Diese Fabrik war damals die größte Gießerei Österreichs und erzeugte Sporerwaren, Baum-, Reb- und Gartenscheren, Ketten, Trensen, Steigbügel, Pferdehufeisen und Pferdegebisse. Mit letzteren wurde die Kavallerie der Österr.-Ung. Armee ausgestattet. Aber auch andere Waren aus Temperguß und Stahl wurden erzeugt. Dieser Betrieb war 100 Jahre im Besitz der Familie Hann. Zuletzt unter dem Firmenwortlaut "M. Hanns Söhne, Rainfeld".
Im Jahre 1895 kauften F. Spohn und F. Fischer dieses Unternehmen und führten es zirka 30 Jahre in der gleichen Weise weiter. Im Jahre 1909 gelang es dem Metallarbeiterverband übrigens, erfolgreiche Verträge abzuschließen. So wurden die Stundenlöhne der Hand- und Maschinenschlosser auf 35 Heller, die der Hilfsarbeiter auf 28 Heller erhöht. Die Akkordsätze wurden ebenfalls angehoben und die Wochenarbeitszeit auf 55 Stunden herabgesetzt. Außerdem wurde die Anerkennung der Vertrauensmänner und die Freigabe des 1. Mai erreicht. Aufgrund der Arbeiten mit dem glühend heißen Eisen war die Brandgefahr im Werk sehr hoch und deshalb haben die Fabriksbesitzer, Carl und Rudolf Hann, beschlossen, eine Betriebsfeuerwehr auf Vereinsbasis zu gründen, um eventuelle Brände schnell bekämpfen zu können und Produktionsausfälle zu verhindern. Die notwendige Ausrüstung, wie Uniformen, Handdruckpumpen, pferdebespannten Wagen mit tragbarer Schiebeleiter, wurde von den Betriebsbesitzern angekauft. Der erste Kommandant war der Firmeninhaber Carl, der Stellvertreter sein Bruder Rudolf Hann.
Unter dem späteren Besitzer des Werks, Alois Swoboda (siehe unten), bekam die Feuerwehr einen Kraftwagen der Marke Gräf & Stift, den die freiwilligen Mitglieder selbst zu einem Einsatzwagen umbauten.
Im Jahre 1925 kaufte Alois Swoboda dieses Werk zu seinem ersten Werk dazu, und im Jahre 1929, bei der Eröffnung der neuen Gießerei mit drei Kupolöfen, beschäftigte die Firma Alois Swoboda & Co., Dauerbrandöfen- und Herdfabrik, 300 Arbeiter.
Die Erzeugnisse waren: Dauerbrandöfen und Herde (für Haushalt, Restaurationen, Hotels, Dauerbrand Großherde, Dauerbrandherde für Kohle und Elektrokombinationsherde). Die Öfen werden sowohl mit Handregulierung als auch mit selbsttätiger Regulierung geliefert. Swoboda war die erste Firma, die Öfen und Kamineinsätze mit "Automatik" erzeugte. Außerdem werden Dauerbrandeinsätze für Kachelöfen und Kamine und auch Elektro- und Gasgeräte hergestellt.
Nachdem Alois Swoboda 1925 die Gießerei von Spohn und Fischer zu seiner bereits seit 1907 bestehenden Ofenfabrik dazugekauft hatte, verschmolzen die beiden Anlagen zu einem rießigen Fabriksgelände.
1960 umfasst die Anlage eine Fläche von 310 000 Quadratmetern, auf der die 3 000 Quadratmeter große Gießerei mit modernen Formmaschinen steht und die anderen Abteilungen angegliedert sind, und zwar Schlosserei, Emaillierwerk, Schleiferei, Galvanisierungsstätte, Modellschlosserei, Modelltischlerei, Spenglerei und Nebengebäude. Die Produktion wird auf breiter Grundlage vom Rohstoff bis zum Qualitätserzeugnis durchgeführt, und es sind über 400 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die erzeugten Gußteile wurden aber nicht nur für die eigenen Öfen verwendet, sondern auch an fremde Ofenfirmen geliefert. Wie zum Beispiel in die Schweiz zur Ofenfabrik Affolter, von den Arbeitern wurde dies als "Fremdenguß" bezeichnet. Die Geschäftsbeziehungen in die Schweiz kamen vermutlich daher, daß die Tochter des Direktor Födinger einen Banker aus der Schweiz heiratete.
Quelle: Rainfeld Geschichte und Industrie in Rainfeld
Die Fabrik von Alois Swoboda&Co wurde laut Aussage eines Anrainers vor ca. 50 Jahren geschlossen!
Der Wasserturm als überbleibsel der ehem. Fabrik! Er wird nur mehr als Antennenmast verwendet und befindet sich im Besitz des angrenzenden Heurigenlokals.
Der 1910 erbaute Wasserturm sowie die Elektrische Zentrale, die mit den dieselmotorbetriebenen Generator den Strom lieferte.
Quelle: Wasserturm und Zentrale
Zur Geschichte der ehem. Fabriksanlagen
Aus einer kleinen Mühle um das Jahr 1800 ist ein Fabriksareal hervorgegangen. Zuerst als Hammerwerk, später als Säge-und Holzwollefabrik eingerichtet und um 1900 von Hartmann und Werner, die zu dieser Zeit Besitzer des Werks waren, Zuckerln und Schokolade erzeugt.
Reinfeld um 1900
1907 wurde dieses Werk von Alois Swoboda gekauft und zu einem Ofenwerk umgebaut.
Eine zweite Fabriksanlage war einst die Weicheisengießerei und Stahlwarenfabrik, die Ende des 18. Jahrhunderts von M. Hann errichtet wurde und die mit dem aus dem Hallbachtal abgeleiteten Wasser betrieben wurde. Diese Fabrik war damals die größte Gießerei Österreichs und erzeugte Sporerwaren, Baum-, Reb- und Gartenscheren, Ketten, Trensen, Steigbügel, Pferdehufeisen und Pferdegebisse. Mit letzteren wurde die Kavallerie der Österr.-Ung. Armee ausgestattet. Aber auch andere Waren aus Temperguß und Stahl wurden erzeugt. Dieser Betrieb war 100 Jahre im Besitz der Familie Hann. Zuletzt unter dem Firmenwortlaut "M. Hanns Söhne, Rainfeld".
Im Jahre 1895 kauften F. Spohn und F. Fischer dieses Unternehmen und führten es zirka 30 Jahre in der gleichen Weise weiter. Im Jahre 1909 gelang es dem Metallarbeiterverband übrigens, erfolgreiche Verträge abzuschließen. So wurden die Stundenlöhne der Hand- und Maschinenschlosser auf 35 Heller, die der Hilfsarbeiter auf 28 Heller erhöht. Die Akkordsätze wurden ebenfalls angehoben und die Wochenarbeitszeit auf 55 Stunden herabgesetzt. Außerdem wurde die Anerkennung der Vertrauensmänner und die Freigabe des 1. Mai erreicht. Aufgrund der Arbeiten mit dem glühend heißen Eisen war die Brandgefahr im Werk sehr hoch und deshalb haben die Fabriksbesitzer, Carl und Rudolf Hann, beschlossen, eine Betriebsfeuerwehr auf Vereinsbasis zu gründen, um eventuelle Brände schnell bekämpfen zu können und Produktionsausfälle zu verhindern. Die notwendige Ausrüstung, wie Uniformen, Handdruckpumpen, pferdebespannten Wagen mit tragbarer Schiebeleiter, wurde von den Betriebsbesitzern angekauft. Der erste Kommandant war der Firmeninhaber Carl, der Stellvertreter sein Bruder Rudolf Hann.
Unter dem späteren Besitzer des Werks, Alois Swoboda (siehe unten), bekam die Feuerwehr einen Kraftwagen der Marke Gräf & Stift, den die freiwilligen Mitglieder selbst zu einem Einsatzwagen umbauten.
Im Jahre 1925 kaufte Alois Swoboda dieses Werk zu seinem ersten Werk dazu, und im Jahre 1929, bei der Eröffnung der neuen Gießerei mit drei Kupolöfen, beschäftigte die Firma Alois Swoboda & Co., Dauerbrandöfen- und Herdfabrik, 300 Arbeiter.
Die Erzeugnisse waren: Dauerbrandöfen und Herde (für Haushalt, Restaurationen, Hotels, Dauerbrand Großherde, Dauerbrandherde für Kohle und Elektrokombinationsherde). Die Öfen werden sowohl mit Handregulierung als auch mit selbsttätiger Regulierung geliefert. Swoboda war die erste Firma, die Öfen und Kamineinsätze mit "Automatik" erzeugte. Außerdem werden Dauerbrandeinsätze für Kachelöfen und Kamine und auch Elektro- und Gasgeräte hergestellt.
Nachdem Alois Swoboda 1925 die Gießerei von Spohn und Fischer zu seiner bereits seit 1907 bestehenden Ofenfabrik dazugekauft hatte, verschmolzen die beiden Anlagen zu einem rießigen Fabriksgelände.
1960 umfasst die Anlage eine Fläche von 310 000 Quadratmetern, auf der die 3 000 Quadratmeter große Gießerei mit modernen Formmaschinen steht und die anderen Abteilungen angegliedert sind, und zwar Schlosserei, Emaillierwerk, Schleiferei, Galvanisierungsstätte, Modellschlosserei, Modelltischlerei, Spenglerei und Nebengebäude. Die Produktion wird auf breiter Grundlage vom Rohstoff bis zum Qualitätserzeugnis durchgeführt, und es sind über 400 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die erzeugten Gußteile wurden aber nicht nur für die eigenen Öfen verwendet, sondern auch an fremde Ofenfirmen geliefert. Wie zum Beispiel in die Schweiz zur Ofenfabrik Affolter, von den Arbeitern wurde dies als "Fremdenguß" bezeichnet. Die Geschäftsbeziehungen in die Schweiz kamen vermutlich daher, daß die Tochter des Direktor Födinger einen Banker aus der Schweiz heiratete.
Quelle: Rainfeld Geschichte und Industrie in Rainfeld
Die Fabrik von Alois Swoboda&Co wurde laut Aussage eines Anrainers vor ca. 50 Jahren geschlossen!
Der Wasserturm als überbleibsel der ehem. Fabrik! Er wird nur mehr als Antennenmast verwendet und befindet sich im Besitz des angrenzenden Heurigenlokals.
Der 1910 erbaute Wasserturm sowie die Elektrische Zentrale, die mit den dieselmotorbetriebenen Generator den Strom lieferte.
Quelle: Wasserturm und Zentrale
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