Hochwasser: Laut Stadt keine Gefahr
In Wien ist derzeit laut MA 45 der „Hochwasserschutz aktiv“. Im Kahlenberger Dorf erwartet der Hochwasserdienst Überflutungen, die Stadt selbst sei aber sicher. Die Durchflussmenge der Donau lag auch heute noch weit unter der kritischen Marke.
„Wien ist mit dem Donau-Hochwasserschutz gerüstet. Unser Hochwasserschutz ist schon aktiv“, sagte MA 45-Sprecher Thomas Kozuh-Schneeberger. Der Hochwasserdienst besetzte bereits am Freitag die Hochwasserzentrale und die Wehranlagen der Neuen Donau. Das Einlaufbauwerk Langenzersdorf wird bereits überströmt. Schwimmstege wie der „Copasteg“ und die „Waluliso-Brücke“ können nicht mehr benützt werden.
Im Kahlenberger Dorf und der Kuchelau erwartet der Hochwasserdienst Überflutungen. Die beiden Ortschaften „sind im Hochwasserabflussgebiet, das können wir mit dem Hochwasserschutz in Wien, der in Langenzersdorf beginnt, nicht regeln“, sagte Kozuh-Schneeberger. Keine Probleme gibt es in Wien abseits der Donau. Das Hochwasser in der Liesing ist bereits zurückgegangen, lediglich die Wien führt mehr Wasser als gewöhnlich. Im Wien-Kanal ist deshalb der Radweg gesperrt.
Kritische Marke bei 14.000 Kubikmeter pro Sekunde
Die Hochwasserspitze der Donau in Wien wird zwischen Montagmittag und Dienstagmittag erwartet. Die prognostizierte Durchflussmenge soll dann bei der für Wien relevanten Messstation Korneuburg bei 10.000 Kubikmeter pro Sekunde liegen. Am Montagvormittag wurde in Korneuburg eine Durchflussmenge von 8.190 Kubikmeter pro Sekunde gemessen.
Der Wiener Hochwasserschutz ist für eine Durchflussmenge von 14.000 Kubikmeter pro Sekunde ausgelegt. Laut zuständiger MA 45 ist das ein Wert, der statistisch gesehen ein Mal in mehreren tausend Jahren eintreten kann. In Klosterneuburg und Kritzendorf wurden knapp tausend Häuser geräumt - mehr dazu in Donau steigt: 2.000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Neue Donau verhindert Überschwemmungen
Für den Hochwasserschutz wurde in Wien das sogenannte Entlastungsgerinne - die Neue Donau - errichtet. Der Aushub wurde aufgeschüttet und zur „Donauinsel“ umfunktioniert. Die Arbeiten dauerten von 1972 bis 1987. Weitere Vorsorge-Arbeiten wie etwa die Sanierung des Marchfeldschutzdammes oder die Erhöhung des Hafenumschließungsdamms Lobau folgten in den vergangenen Jahren - mehr dazu in So schützt sich Wien vor Hochwasser.
Beim Jahrhunderthochwasser 2002 betrug der Durchfluss 10.300 Kubikmeter pro Sekunde. Beim Einlaufbauwerk in Langenzersdorf wird das überschüssige Wasser aus der Donau in die Neue Donau eingeleitet. Freizeiteinrichtungen an der Copa Cagrana und in der Sunken City auf der Donauinsel werden überschwemmt. Schwimmen in der Neuen Donau wird untersagt - was aber angesichts der herrschenden Temperaturen ohnehin niemand plant.