Die sogenannte Messerschmitthalle ist eine ca. 2000m tief im Berg befindliche Kaverne die aus der Zeit um etwa 1905 stammt (das Deckgebirge ist etwa 700m mächtig an dieser Stelle), die Ausmaße sind bekannt und wurden in dem ORF-Clip genannt (120m x 40m x viele Stockwerke hoch). Naja, es sind ungefähr 4 - 5 Etagen wenn man es auf Normbauten umrechnet.
In der näheren Umgebung befindet sich noch mindestens eine ähnlich hohe Kaverne wo Kupfer- und andere Erze abgebaut wurden.
In den vorhandenen Hohlraum ließ das Rüstungsministerium eine Betonstruktur mit drei Ebenen - also 3 Etage bauen wobei nicht die gesamte Kaverne von der Betonstruktur belegt wird/ wurde, Bauzeit 9 Monate. Man erreichte dadurch eine Produktionsfläche von etwa 3000 m², etliche kleinere Kavernen dienten dabei als Lagerräume für vermutlich Halbzeuge in Form von Blechen. Die Halle selbst teilt sich in einen Ost- und einen Westteil, verbunden durch ein bogenförmiges Portal mit Durchlässen für vermutlich Lüfttungsanlagen.
Produziert wurden (nach Fundsituation vor Ort] Triebwerksverkleidungen für die Me 262 Triebwerke (ich glaube BMW-Triebwerke). In der Messerschmitthalle befanden sich Stanzen und Pressen, Maschinenfundamente sind noch vorhanden die Maschinen selbst existieren nicht mehr vor Ort.
Der letzte Zeitzeuge sei gegen 2010 verstorben.
Der sogenannte Messerschmittstollen, als Zubringer zur Produktionshalle, war zu 70% fertig. Er verlief etwa parallel zum Wilhelm-Erbstollen und wurde durch Querschläge von selbigem in 100m Abschnitten durch aufgeteilte Bautrupps sehr zügig vorgetrieben. Der Stollenquerschnitt des Messerschmittstollen betrug ca. 16 m² (4m x 4m). Das Portal ist nach dem Krieg vollständig beseitigt worden (heute verläuft darüber eine Straße), der Stollen selbst soll in Teilen verstürzt sein.
Am Boden liegen neben Beton und Ziegeltrümmern diverse Haufen von Gummidichtungen und in Kavernen Triebwerksverkleidungen wie man sie im Film sieht.
Der Wilhelm-Erbstollen als einziger Zubringer, mit einer Höhe von etwa 2.20m (in der Spitze) und einer Breite von auch nicht viel mehr als 2m konnte nur als Zubringer von kleineren Halbzeugen wie Blechen und Profilen dienen, mehr wäre unmöglich gewesen. Die noch vorhandenen Teile sind erstaunlich gut erhalten, das Blech (leider keine Zeit für eine tiefergehende Analyse gehabt) ist ziemlich dünn und von außerordentlicher Qualität - es scheint Stahlblech zu sein. Die Flugzeugexperten werden da mehr dazu berichten können.
Der Bericht basiert auf Erläuterungen und Wissen vom Verantwortlichen für den Altbergbau, Obersteiger Max Haun (der Name wird auch im Film genannt).
Bild im Anhang, Isolatoren der Stromzuführung in unmittelbarer Nähe der Messerschmitthalle.
Eulengebirge