Bergkristall - St. Georgen a.d. Gusen, KZ Gusen I und II

josef

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St.Georgen an der Gusen

Hallo Uwe:
Der vorhin angesprochene Artikel/Beitrag von N24 vom 29.12.2014 ist bereits "Schnee von gestern"!
Siehe dazu Beitrag #128 -> Untersuchungsergebnisse der eingesetzten Expertenkommission bzw. auch weitere Beiträge zum Thema! Ich persönlich halte zwar von den sogenannten "Expertenkommissionen" nicht allzuviel :). Bei der gegenständlicher Sache waren aber tatsächlich einige ernstzunehmende "Experten" am Werk!

Noch eine kleine Korrektur zum Titel "Nahe Ebensee an der Gusen":
Die UTA Ebensee und St.Georgen an der Gusen sind örtlich nicht ident!
 

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josef

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Das als beendet geglaubte Theater um die "geheimen Stollen" beginnt wieder...

NS-Stollen "Bergkristall": Historiker raten zu neuen Forschungen

Kriegsforscher Karner für "wissenschaftliches Pilotprojekt", Oberösterreichs Umweltlandesrat Anschober plant Expertengipfel

Linz – Zu Jahresbeginn schien die Sache eigentlich gelaufen: Drei Monate hatte eine 16-köpfige Expertengruppe versucht, Licht in die vermeintliche "Unterwelt" von St. Georgen an der Gusen zu bringen. Dann trat man mit einer klaren Botschaft an die Öffentlichkeit: Es gebe keine Beweise dafür, dass die ehemalige Nazi-Stollenanlage "Bergkristall" größer als bisher bekannt gewesen wäre oder es dort gar unterirdische Atomversuche gegeben hätte.

Wissenschaftlich zerpflückt wurden damit die Thesen des Linzer Filmemachers Andreas Sulzer, der im Zuge seiner Recherchen für einen Film über den SS-Geheimwaffenchef Hans Kammler angebliche Beweise für die Existenz noch unbekannter NS-Stollen anlagen gefunden haben will.

Doch wider Erwarten kommt jetzt erneut Bewegung in die Debatte. Im Auftrag von Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) hat der renommierte Grazer Historiker Stefan Karner in den letzten Monaten das Recherchematerial Sulzers rund um die ehemalige unterirdische NS-Rüstungsanlage erneut unter die wissenschaftliche Lupe genommen. Nach intensiver Durchsicht der historischen Dokumente rät Karner jetzt dringend davon ab, einfach den Deckel auf die braune Aktenkiste zu tun.

Weitere Prüfungen
"Das vorgelegte Material rechtfertigt eine weitere Prüfung. Ich rate dazu, dass Licht in die Sache gebracht wird. In einem wissenschaftlichen Pilotprojekt soll der Gesamtkomplex ‚Bergkristall‘ neu aufgearbeitet werden – unter Berücksichtigung aller Dokumente, ob bekannt oder bislang unbekannt", erläutert Karner im Gespräch mit dem Standard.

Ob nicht die Expertenkommission im Jänner – immerhin bestehend aus Historikern, Archäologen, Denkmalschützern und Vertretern des Innenministeriums – die besagte Sichtung der Dokumente bereits durchgeführt habe? Karner: "Nein. Den Experten lagen damals weder alle Unterlagen von Herrn Sulzer noch wichtiges Material aus diversen Archiven vor." Wobei Sulzer die Übergabe seiner Rechercheergebnisse an die Expertenrunde damals mit der Begründung, nur mit einer "internationalen Kommission" zusammenarbeiten zu wollen, bewusst verweigert hatte.

Schwarze Skepsis
Spannend wird jetzt vor allem die weitere Vorgehensweise auf Landesseite. Im Büro von Landesrat Anschober ist man nach der jüngsten Expertise von Historiker Karner durchaus bereit, sich noch einmal mit den dunklen Kapiteln der Heimatgeschichte auseinanderzusetzen. Wenig Freude an ei ner neuerlichen Vergangenheitsbewältigung hat, wie aus dem ÖVP-Umfeld zu erfahren war, Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP). Nur er ist es aber, der letztlich eine entsprechende Expertenkommission einberufen könnte.

Treffen am grünen Tisch
Die Skepsis auf schwarzer Seite ist wohl auch der Grund für die Vorsicht auf grüner Seite. Anschober plant nun zunächst einen Historikergipfel: An den grünen Tisch sollen Bertrand Perz, stellvertretender Leiter des Instituts für Zeitgeschichte an der Uni Wien, und eben der Grazer Historiker Stefan Karner. Zumindest ist im Vorfeld des Gesprächs schon klar, dass man "Bergkristall" betreffend historisch wohl nicht am selben Strang ziehen wird. Perz sieht in Sulzers Arbeit vor allem ein "Histotainment" auf Kosten der Opfer. Rund um "Bergkristall" gebe es "kein Geheimnis".

Anschober bleibt im STANDARD-Gespräch dennoch optimistisch: "Es gilt zu analysieren, welche neuen Fakten vorliegen und ob es Forschungsbedarf gibt. Wenn es nach diesem Gespräch offene Fragen gibt, dann werde ich mich für ein Forschungsprojekt einsetzen."

Unter dem Decknamen "Bergkristall" mussten Häftlinge der KZ-Lager Gusen I und Gusen II ab 1944 in nur 13 Monaten Bauzeit ein unterirdisches Flugzeugwerk für die Großserienproduktion von Messerschmitt-Me-262-Düsenjagdflugzeugen errichten. Bis zu 60.000 Menschen wurden gezwungen zu graben, mindestens die Hälfte kam ums Leben..
(Markus Rohrhofer, 13.5.2015)
http://derstandard.at/2000015707695/NS-Stollen-Bergkristall-Historiker-raten-zu-neuen-Forschungen
 
Es darf ja nicht wahr sein!
Ums Geld der Steuerzahler ist manchen wohl nichts zu blöd.
Über die Kosten für die Tiefbohrungen und die Dienstreisen uns sonstigen Spesen der 16 köpfigen Expertengruppe usw. wird der Mantel des Schweigens gebreitet. Und nun geht's wieder Los, Hurra!

MfG ein Finanzier dieser ganzen Pseudoaktivitäten.
 

josef

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ORF-Reportage "Am Schauplatz" 21.05.2015

Vorab einmal ein kurzes (persönliches) Resümee von mir:

Das interessanteste am Beitrag war für mich das Auftauchen eines Fotos (von Sulzer bzw. ZDF...) mit 3 Stollen-Ebenen! Hier ein Link zu der ZDF-Seite mit diesem ominösen Foto, angeblich aus den 1960iger Jahren! Der ehemalige Eingangsbereich mit den großen "Fahrstollen" (Bahngleise) usw. wurde ja durch Sandabbau bis vor einigen Jahren weitgehend zerstört. Dazu im Anhang ein weiteres Foto aus der Epoche der Sandgewinnung ohne Datum. Ich kenne leider nur den Letztzustand und halte dieses neu aufgetauchte Bild mit den angeschnittenen 3 Horizonten von den Abständen zueinander und wegen der geringen Überdeckung (Sand!) für ein Fake! Bin gespannt auf EURE Meinung...?

Das Einzige, was mich irgendwie irritiert, sind die Angaben zur Gesamtlänge der Stollen! Lt. bisherigen Berichten war die ursprüngliche Länge der Stollen ca. 8 km. Lt. Aufzeichnungen des Staatsarchivs (Archiv der Republik) aus 1959 beträgt die Gesamtlänge der Stollenanlage St. Georgen ca. 16 km, also das Doppelte! Für Gusen/Langenstein sind sogar 24 km! angegeben!

1. Das im Beitrag vorgelegte dubiose Foto mit den 3 Etagen (Quelle ZDF)
2. Stollenmundlöcher von B8 kurz nach der Befreiung Ende Mai 45. Diese Bereiche verschwanden in den Folgejahren durch Sandabbau.
3. Foto aus der Zeit des Sandabbaues, ohne Datum. Es zeigt die Ebene der Fahrstollen, für 2 weitere Etagen oberhalb ist m.E. die Überdeckung viel zu gering!
 

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josef

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3-Etagen Foto:

Bei einem Größenvergleich mit der Person oberhalb der Abbaukante ist die Überdeckung bis zum 1. (oberen) Stollenhorizont max. 7 - 8 m! Bei der geologischen Beschaffenheit -> Quarzsand, kein ausreichender Schutz gegen Bomben! Wenn das Bild nicht gefakt ist, dann wurden die oberen Stollen wahrscheinlich im Zuge des Sandabbaues nach dem Krieg aufgefahren...?
 

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Shugendo

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Ich denke nicht das es sich um einen Fake handelt. Dann müssten ja alle Zeitzeugen auch gefakt sein. Das weitergeforscht wird finde ich gut auch wenn es natürlich immer ums Geld geht.
 

josef

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Ich denke nicht das es sich um einen Fake handelt. Dann müssten ja alle Zeitzeugen auch gefakt sein...
Soweit ich das mitbekam, konnte oder wollte die Masse der Befragten nichts konkretes sagen! Nur 2 ältere Herren gaben dezidiert an, sich an weitere Stollen zu erinnern, in denen sie als Kinder gespielt hätten usw., konnten aber auch keine wirklich genauen Angaben machen... - das übliche Problem mit Zeitzeugen :)

Natürlich werden die Oberlieger unruhig, wenn es immer wieder heißt, unter ihren Siedlungshäusern gebe es noch nicht erkundete Hohlräume. Ebenso verständlich ist die Besorgnis der Anwohner generell, wenn laufend von erhöhten Strahlenwerten berichtet wird! Unbestritten liegt der Raum St.Georgen - Mauthausen auf Grund der geologischen Untergrundverhältnisse in einem Bereich mit erhöhter natürlicher Strahlung!

Offen ist noch eine endgültige Klärung des Zwecks der angeblich unterhalb einer Ackerfläche befindlichen achteckigen und 2 m starken Betonplatte! Wozu diente dieses Oktagon wirklich?

Solche Sendungen ohne wirklich nachvollziehbaren Ergebnissen bringen zwar Quoten für die Medienunternehmen, tragen aber m.E. nur zur weiteren Verunsicherung der Bevölkerung bei! Für mich ist die "Suppe viel zu dünn", es fehlt an handfesten Fakten! Aber vielleicht liege ich mit meiner Meinung weit daneben...?

Anhang: Karte der radonbelasteten Gebiete in Österreich - Quelle http://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/strahlen-atom/strahlenschutz/radon/radonpotenzial.html
 

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Geist

Worte im Dunkel
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Offen ist noch eine endgültige Klärung des Zwecks der angeblich unterhalb einer Ackerfläche befindlichen achteckigen und 2 m starken Betonplatte! Wozu diente dieses Oktagon wirklich?
Laut Expertenbericht, dem ich mich anschließe, sind das die Abdeckungen für Lüftungsschächte, wahrscheinlich ähnlich denen, die es auch bei der Anlage Schlier zu sehen gibt (Betonschwammerl), siehe angehängtes Foto. Der größere der beiden hat eine mehreckige Betonabdeckung.
 

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Vorab einmal ein kurzes (persönliches) Resümee von mir:

Das Einzige, was mich irgendwie irritiert, sind die Angaben zur Gesamtlänge der Stollen! Lt. bisherigen Berichten war die ursprüngliche Länge der Stollen ca. 8 km. Lt. Aufzeichnungen des Staatsarchivs (Archiv der Republik) aus 1959 beträgt die Gesamtlänge der Stollenanlage St. Georgen ca. 16 km, also das Doppelte! Für Gusen/Langenstein sind sogar 24 km! angegeben!
Wenn man den Akt des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau, Geschäftszahl 93514-I-1a/59, Zivilschutz, Beitrag der Abteilung 1a: Erfassung ehemaliger Luftschutzbauten kennt, lässt die Irritation sofort nach!
Am 1. Juni 1959 ersuchte die Abteilung 9 um Erfassung der "alten öffentlichen und privaten Luftschutzbauten".
Daraufhin wurde eine Liste erstellt, wo völlig unsystematisch jenes aufgelistet wurde, was gerade bekannt war. Vorangestellt war der Satz:
"Die diesbezüglichen Angaben stammen von verschiedenen Bundes- und Landesdienststellen; für ihre Richtigkeit kann daher keine Gewähr übernommen werden"

Wenn es nach dieser Liste ginge müsste die Geschichte fast aller Luftschutzbauten neu geschrieben werden. Unzählige allgemein bekannte Objekte fehlen, andere Objekte mit einer Mauerstärke von 8 cm (!) sind hier aufgenommen.

Denn Erstellern der Liste ist jedoch kein Vorwurf zu machen, sie waren nie vor Ort, haben nie etwas erhoben und recherchiert sondern nur registriert was von anderen Dienststellen berichtet wurde, da waren halt besonders phantasiebegabte Berichterstatter darunter. Solche hat der ORF und Herr Sulzer halt auch 56 Jahre danach gefunden.
Ach hätte mich doch das ORF-Team kontaktiert, ich hätte phantastische Weltsensationen zu erzählen gewusst!
Grüße an die Herren Anschober usw. und viel Glück bei der Suche, mit meinen Steuergeldern!
Das Herr Prof. Karner sich unbegrenzte Finanzquellen zur Beschäftigung des Nachwuchses an Vergangenheitsbewältigern wünscht, kann ich ihm nicht verdenken.
LG Zwölfaxinger
 
V

vipmeister

Nicht mehr aktiv
Vorab einmal ein kurzes (persönliches) Resümee von mir:

Ich kenne leider nur den Letztzustand und halte dieses neu aufgetauchte Bild mit den angeschnittenen 3 Horizonten von den Abständen zueinander und wegen der geringen Überdeckung (Sand!) für ein Fake! Bin gespannt auf EURE Meinung...?
Verfolge die ganze Sache um die Spekulationen vom Sulzer auch schon länger,
und es gibt immer wieder "neues",
kaum glaubt man die Sache ist abgeschlossen (Experten Bericht),
fängt das ganze wieder von vorne an.

Zum Foto mit den drei Ebenen, das vom ZDF schon Anfang 2015 veröffentlicht wurde, ist ja auch die Frage wo genau entstand das Foto?

Die Anlage Bergkristall hatte doch mehrere Eingänge.

Bei meiner Suche im Internet, habe ich einen Bericht zur NS Geschichte gefunden der auch Teil des Geschichtsbuch über 400 Jahre Sankt Georgen ist.

siehe https://www.academia.edu/4867455/NS-Geschichte_-_gedem%C3%BCtigt-geschunden-gemordet_-_Zum_Gedenken_an_die_Opfer_des_Nationalsozialismus

In diesem Bericht sind auch viele Foto´s.
Auf einigen ist auch die Mariengrube, eine bereits vor dem Bau von Bergkristall bestehende Sandgrube sichtbar.

Das vom ZDF veröffentlichte Foto mit den drei Ebenen dürfe genau diese Mariengrube zeigen (das kleine Gebäude ist auch hier sichtbar), siehe Foto 1.

Auf dem Bild 2 habe ich der Karte ein Luftbild von 1945 überlegt und die Blickrichtung des Foto´s mit den drei Ebenen eingezeichnet.

Das heißt der Blick geht in Richtung des abgetragenen Teil´s (jetzige Freie Fläche mit dem aktuellen Zugang).

Die Mariengrube lag auch bedeuten höher, die jetzige Straße Mariengrube liegt fast am Bergrücken.

Das heißt ich glaube die drei Ebenen am Foto zeigen eher:
Unten Zugänge zu Bergkristall und die oberen Löcher Überreste vom Sandabbau, der ja schon vor der Errichtung von Bergkristall dort durchgeführt wurde.
 

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josef

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Wenn man den Akt des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau, Geschäftszahl 93514-I-1a/59, Zivilschutz, Beitrag der Abteilung 1a: Erfassung ehemaliger Luftschutzbauten kennt, lässt die Irritation sofort nach!
Am 1. Juni 1959 ersuchte die Abteilung 9 um Erfassung der "alten öffentlichen und privaten Luftschutzbauten".
Daraufhin wurde eine Liste erstellt, wo völlig unsystematisch jenes aufgelistet wurde, was gerade bekannt war. Vorangestellt war der Satz:
"Die diesbezüglichen Angaben stammen von verschiedenen Bundes- und Landesdienststellen; für ihre Richtigkeit kann daher keine Gewähr übernommen werden"

Wenn es nach dieser Liste ginge müsste die Geschichte fast aller Luftschutzbauten neu geschrieben werden. Unzählige allgemein bekannte Objekte fehlen, andere Objekte mit einer Mauerstärke von 8 cm (!) sind hier aufgenommen...
Renato :danke für die weiteren Erklärungen! Habe die Seiten aus 1959 in Kopie, jedoch ohne den vorangestellten Einleitungen! Kopien beginnen mit "Wien - Seite 1", darauf befindet sich der handschriftliche Eintrag "Zur Aktenzahl xxxx". Habe auf Grund der Erwähnung dieser Unterlagen in der gestrigen Dokumentation den Ordner mit den Listen erst suchen müssen... :)

Nachstehend die gescannten Daten zu Gusen und St.Georgen aus gegenständlicher Seite aus 1959:
 

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Zur allgemeinen Information möchte ich die aus der im ORF-Beitrag zitierten Liste des Österreichischen Staatsarchiv (genauer gesagt handelt es sich um das Archiv der Republik) wiedergeben:

Hier wird das Objekt Bergkristall gleich zweimal gelistet:
Anschrift: St. Georgen a/ Gusen/Größe, bezw. Fassungsraum: ca. 16 km Stollensystem, 80 % betoniert/Mauerstärken: Wände 1 m, Decke 1,5 m Eisenbeton/Erdbedeckung: 30 m Sandstein, 10 m Erde/Innere Einrichtung: keine/Anzahl der Ein. u. Ausgänge: 4/Zustand: schwer beschädigt/Anmerkung: wurde 1947 an einigen Stellen v. d. Russen gesprengt. Sandstein wird abgebaut, Sandgruben. ehem. Messeschmittwerk.

Vermutlich hatte man damals schon an Herrn Sulzer gedacht und die selbe Anlage noch einmal, nun mit zum Teil anderen Angaben, aufgelistet:
Anschrift: Gusen/Größe bezw. Fassungsraum: ca. 24 km Stollensystem, 10 % betoniert/Mauerstärken: Wände 1 m, Decke 1,5 m Eisenbeton/Erdbedeckung: 20 m Sandstein 10 m Erde/Innere Einrichtung: keine/Anzahl der Ein- und Ausgänge 5/Zustand: schwer beschädigt/Anmerkung:
wurde 1947 an einigen Stellen v. d. Russen gesprengt. Sandstein wird abgebaut, Sandgruben. ehem. Messeschmittwerk.


Wer so wie Herr Sulzer an die Liste glaubt, los geht's zur Suche. 24 km Nazi-Geheimnisse warten auf einen Entdecker!
Wer die Liste so interpretiert wie ich, kann darüber nur lachen!
LG Zwölfaxinger
 
Josef war schneller, trotzdem bleibt mein Aufruf aufrecht:
Auf zur Suche nach 16 + 24 km (ergibt nach Adam Riese 40 km) Nazi-Geheimnisse mit gratis Radon-Kur im Mühlviertel!
Ist das nichts?
LG Zwölfaxinger
 

josef

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Zur allgemeinen Information möchte ich die aus der im ORF-Beitrag zitierten Liste des Österreichischen Staatsarchiv (genauer gesagt handelt es sich um das Archiv der Republik) wiedergeben:

Hier wird das Objekt Bergkristall gleich zweimal gelistet:
Anschrift: St. Georgen a/ Gusen/Größe, bezw. Fassungsraum: ca. 16 km Stollensystem, 80 % betoniert/Mauerstärken: Wände 1 m, Decke 1,5 m Eisenbeton/Erdbedeckung: 30 m Sandstein...

Vermutlich hatte man damals schon an Herrn Sulzer gedacht und die selbe Anlage noch einmal, nun mit zum Teil anderen Angaben, aufgelistet:
Anschrift: Gusen/Größe bezw. Fassungsraum: ca. 24 km Stollensystem, 10 % betoniert/Mauerstärken: Wände 1 m, Decke 1,5 m Eisenbeton/Erdbedeckung: 20 m Sandstein 10 m Erde...
Ist vielleicht mit dem Eintrag "Gusen" gar nicht Bergkristall, sondern Kellerbau in Gusen-Langenstein gemeint? Wobei natürlich die 24 km genauso wie die 16 km utopische Angaben sind :)

lg
josef
 
Orf beitrag

Bitte den ORF Beitrag: AM SCHAUPLATZ vom 21.5.15 UNBEDINGT ANSEHEN !!
Müste auf ON DEMAND und in der ORF VIDEOTHEK noch ca. eine woche abrufbahr sein !! Da bekommt mann auch gleich den richtigen Eindruck vom
Österreichischen Amt für Denkmalschutz !!

VormittagNachmittagVorabendPrimetimeNacht
21:05
REPORTAGE
VPS 21:05
Stereo
16:9 VB
ORF 2 Europe
Länge: 51min
UT
Wiederholung am
22.05.2015, 01:40
26.05.2015, 11:50
tv.orf.at/schauplatz
AM SCHAUPLATZ
Das Rätsel um die Nazi Stollen
Seit das ZDF für eine Doku über Hitlers Atomprogramm auch die oberösterreichische Gemeinde St. Georgen an der Gusen ins Visier genommen hat, ist die Diskussion über die Geschehnisse dort neu entflammt.
Der Filmemacher Andreas Sulzer hat über vier Jahre recherchiert und auch graben lassen. Er vermutet weitere Stollen rund um die geheime unterirdische Nazi-Rüstungsfabrik 'Bergkristall' und dass dort kernphysikalische Forschung betrieben wurde. Die österreichischen Behörden weisen das vehement zurück. Eine eigens gebildete Experten-Runde unter Leitung der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gab nach einigen Bohrungen und Untersuchungen Entwarnung: Man habe alles geprüft: Es gebe keine Hinweise auf Atomforschung oder darauf, dass der Stollenkomplex größer sei als bisher angenommen.
ORF
Die Nazis hatten in der geheimen unterirdischen Rüstungsanlage 'Bergkristall' Flugzeuge gebaut. Tausende Häftlinge aus dem KZ-Gusen kamen dabei ums Leben. Heute stehen auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Wohnhäuser. Wie mit diesem Erbe umgehen? Diese Frage beschäftigt die Menschen hier seit langem. Die einen wollen endlich vergessen, die anderen kämpfen darum, dass alle Geschehnisse aufgearbeitet werden.
ORF
Die geplante Doku des ZDF hat in der Region eine weitere Frage aufgeworfen: Die um ihre Sicherheit. Was, wenn die Stollenanlage wirklich größer war als angenommen und irgendeiner dieser ungesicherten Hohlräume einbricht? Was, wenn in noch unbekannten Gängen giftige Chemikalien lagern? Die Strahlenbelastung ist auch im bekannten Stollen Bergkristall ungewöhnlich hoch. Die Behörden beruhigen: Es gäbe nur die bereits bekannten Stollen. Und die Strahlung sei natürlichen Ursprungs. Das Land Oberösterreich untersucht jetzt trotzdem das Trinkwasser genauer. Ein wichtiger Brunnen steht nämlich genau neben dem Eingang zu 'Bergkristall'. Grenzwerte seien derzeit keine überschritten, heißt es. Aktuelle Proben werden aber derzeit noch ausgewertet.
ORF
Der Grazer Historiker Stefan Karner, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, möchte gern ein neues Forschungsprojekt anstoßen. Es seien längst nicht alle Fragen rund um den Stollenkomplex geklärt. Die von den Behörden beauftragten Wissenschaftler halten das für überflüssig. Das erklärte Bertrand Perz, stellvertretender Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Uni Wien, bereits vergangenem Herbst in einem Zeitungsinterview. Alles Wichtige sei bekannt. Neue Grabungen dienten nur der "weitverbreiteten Sensationshistorie von Nazi-Geheimnissen".

Filmemacher Sulzer sagt hingegen: "Den Behörden geht es nicht um die Sache und nicht um die Sicherheit der Bevölkerung vor Ort". Für ihn ist das Rätsel um die Nazi-Stollen noch lange nicht geklärt. Während die Expertinnen der anderen Seite darauf beharren, dass es gar kein Rätsel gebe. Wem darf man glauben? 'Am Schauplatz' hat sich auf Spurensuche begeben. Und erlebte schon bei der Recherche so manche seltsame Überraschung.
Eine Reportage von Christine Grabner und Rainer Keplinger
Live-Stream + Video-on-Demand
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream in der ORF-TVthek angeboten.
ORF-TVthek
 
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