Bergkristall - St. Georgen a.d. Gusen, KZ Gusen I und II

"Bergkristall"
Nachdem das Rätselraten um die unterirdische Produktionsanlage immer groteskere Züge annimmt, wäre es angebracht, bei der US-Army/Air Force nachzufragen, welche die Anlage leergeräumt hat.
Damals hat man sicherlich alles Relevante, auch Pläne, Dokumente, Fotos etc. sichergestellt. Die 17th Bombardment Group (Medium), ein Spezialverband für solche Aufgaben, wurde extra am 14 Juni 1945 von Dijon in Frankreich nach Linz verlegt, wo sie am 18. Juni mit ihrer Aufgabe begann.
Zumindest von diesem Verband gibt es Kriegstagebücher bei AFHR.
Einmal diese Einheit in die Suchmaschine bei AFHRA eingeben und man Staune
Die 17th Bombardment Group (Medium), 34 und 95 Squadron (Medium).

Die Abtransporte der Anlagenteile nach den USA und deren Dokumentation müsste in den US-Archiven einen umfangreichen Niederschlag gefunden haben. Ebenso die Übergabe an die Sowjets.

Ich frage mich, will es den niemand wissen, was wirklich Sache ist?

LG Zwölfaxinger
 

josef

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Initiatoren der Petition und Gemeinde nun gemeinsam für würdige Gedenkstätte

Ringen um KZ-Gedenkstätte in St. Georgen

Nach Petition gegen Wohnsiedlung bei ehemaligem KZ-Stollen ziehen Initiatoren und Gemeinde an einem Strang

St. Georgen/Gusen - In St. Georgen an der Gusen (Bezirk Perg) geht das Ringen um die Schaffung einer KZ-Gedenkstätte weiter. Nach einer Petition gegen Pläne, in der Nähe des ehemaligen KZ-Stollens "Bergkristall" eine Wohnsiedlung zu errichten, ziehen jetzt deren Initiatoren und die Gemeinde an einem Strang, ist einer gemeinsamen Presseaussendung am Montag zu entnehmen.

Im KZ St. Georgen, einem Außenlager von Mauthausen, waren mindestens 71.000 Menschen aus 27 Nationen interniert, mehr als die Hälfte kam zu Tode. Allein das Projekt "Bergkristall" - der Bau einer acht Kilometer langen Stollenanlage zur unterirdischen Flugzeugproduktion - kostete mehr als 8.600 Häftlingen das Leben. Ein Großteil der Gänge wurde mittlerweile aus Sicherheitsgründen verfüllt.

1989 gab es die ersten Ideen für einen Gedenkplatz. Doch die Grundstücke rund um die Stollenanlage waren in Privatbesitz einer Familie, die den dortigen, Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Sandabbau weiter betrieb. Dabei wurden Stollen freigelegt und zerstört. Ein Teil der Flächen, die für einen Gedenkort infrage kommen, ist im Besitz der Gemeinde oder wurde von dieser erworben. Im Gegenzug wurde eine weitere Fläche in Wohngebiet umgewidmet und ein Bebauungsplan für das gesamte Areal erstellt, heißt es in der gemeinsamen Aussendung. Das stellt laut Gemeinde den maximal erzielbaren Kompromiss dar. Die Umsetzung dieses Vorhabens ist zwar nicht im Sinne der Verfasser der Petition. Sie argumentieren, man solle das historische Areal nicht einfach verbauen, das sei nicht gut für das Ansehen der Gemeinde. Doch stehe die erste Bauetappe, für die bereits eine Baubewilligung besteht, außer Streit.

Untersuchung des Bodens verlangt
Zudem wies ein Gusen-Gedenkkomitee auf "viele neue Fakten" hin, die im Zuge von Recherchen für eine Film-Dokumentation aufgetaucht seien: Gerüchte um Atomversuche der Nazis in den Stollen des ehemaligen KZ und die Existenz unbekannter Gänge des Projektes "Bergkristall". Deshalb wird auch eine Untersuchung des Bodens verlangt.

Für die weiteren Schritte ist man nun übereingekommen, eine intensive Diskussion mit starker Bürgerbeteiligung und unter Einbeziehung aller Interessierten zu führen. "Das gemeinsame Ziel ist es, eine nachhaltige Erinnerungskultur zu schaffen", betonen die Verfasser der Petition und der Gemeinde. Das Land Oberösterreich und die Republik Österreich werden aufgefordert, auch ihren Teil der Verantwortung für die Schaffung eines würdigen Gedenkortes zu übernehmen. Demnächst soll eine gemeinsame Informationsveranstaltung für Interessierte organisiert werden.

(APA, 19.1.2015)
http://derstandard.at/2000010586002/Ringen-um-KZ-Gedenkstaette-KZ-Stollen-in-St-Georgen
 
Kurier Artikel.

Servus, ein Kurier Artikel von heute.:lesen:


Enkel von SS-General wünscht sich Aufklärung

Es gibt laut Hinweise auf weitere Stollen in St. Georgen an der Gusen.

Die Wahrheit kennt nur der Spaten", sagte Tilmann Kammler am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz in St. Georgen an der Gusen, OÖ. Sein Großvater, der SS-General Hans Kammler (1901-1945), ließ in der Mühlviertler Gemeinde ab dem 1943 von tausenden KZ-Häftlingen gigantische Stollenanlagen in den Untergrund treiben – unter anderem die bekannte Anlage "Bergkristall", in dem die Nazis vor Bomben geschützt den Düsenjäger Messerschmitt Me 262 herstellten.

Nun deuten Luftaufnahmen und Geheimdienstberichte darauf hin, dass in St. Georgen neben "Bergkristall" noch weitere Stollen existierten – unter anderem die Anlagen "Esche I" und "Esche II". "Der Baumname deutet in der NS-Geheimsprache auf eine Festungsanlage hin", meinte Filmemacher Andreas Sulzer, der jüngst auf dem ehemaligen SS-Schießplatz in St. Georgen auf den Eingang zu einem bisher unbekannten, unterirdischen SS-Bau gestoßen war.

In "Esche" könnten unter anderem Raketen hergestellt worden sein, meinte Sulzer. Nicht umsonst hätten SS-Chef Heinrich Himmler und auch V2-Konstrukteur Wernher von Braun St. Georgen besucht. "Die Hinweise, die Sulzer gesammelt hat, sind hochbrisant und gehören aufgearbeitet", sagte Tilmann Kammler. Geoelektrik-Expertin Birgit Kühnast empfahl weitere Bohrungen.

Das Gusen-Gedenkdienstkomitee erinnerte am Mittwoch erneut an die Gräueltaten, die sich bis Kriegsende in St. Georgen ereigneten. Bis zu 70.000 Häftlinge kamen in den Konzentrationslagern, den "schrecklichen Zwillingen von Mauthausen" ums Leben.
http://kurier.at/chronik/oberoesterreich/enkel-von-ss-general-wuenscht-sich-aufklaerung/109.521.938

MfG Dieter
 
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josef

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Info-Veranstaltung v. Mittwoch 21.01.2014

Die durch die verschiedenen Meldungen verunsicherte Bevölkerung fordert Aufklärung...

Nachstehend der Bericht in den OÖ.Nachrichten über die öffentliche Info-Veranstaltung v. 21.01.2014 in St. Georgen:

"Wir wollen wissen, was sich unter unseren Häusern abgespielt hat"


ST. GEORGEN/GUSEN. Gerüchte um unterirdische NS-Atomversuche und Raketentests verunsichern Bewohner.

Seit der Linzer Filmemacher Andreas Sulzer kurz vor Weihnachten beim St. Georgener Schützenheim einen Tunneleingang frei legte, der ein Eingang zu einem unbekannten NS-Stollensystem sein könnte, kursieren im Ort die wildesten Spekulationen. "Eine besorgte Mutter zeigte mir einen Zeitungsartikel aus Ungarn. Darin stand, dass unser Ort durch Atomversuche der Nazis verstrahlt sei", schilderte Bürgermeister Erich Wahl (SP) am Mittwochabend bei einer Info-Veranstaltung, die Sulzer mit der Gemeinde und dem Gedenkdienstkomitee Gusen organisierte.

Zweieinhalb Stunden lang wurde dabei über "Neue Erkenntnisse rund um den Rüstungskomplex Gusen" berichtet. Die Geologin Birgit Kühnast stellte die Ergebnisse einer geoelektrischen Tomografie vor, die auf eine 200 mal 100 Meter große Höhle unterhalb der Schießstätte hindeuten. Sulzer zeigte Luftaufnahmen der British Air Force, die laut dem deutschen Armee-Experten Robert Zellermann starke Ähnlichkeiten mit unterirdischen Raketenabschussrampen aufweisen, wie sie die Wehrmacht in Frankreich betrieben hat. Ebenso deute ein von Sulzer entdecktes Geheimdienst-Dokument darauf hin, dass es neben dem bekannten Stollensystem "B8 Bergkristall" bereits ab 1943 eine zweite unterirdische Festung mit Namen "Esche" gegeben habe. Sulzer: "Das hat nichts mit der bekannten Messerschmitt-Produktion im Bergkristall zu tun. Dahinter verbirgt sich etwas anderes."

Was dort geschah, darüber blieben die gut 100 Bürger, die gekommen waren, auch nach der Veranstaltung im Unklaren. Dass diese Verunsicherung ein Ende haben müsse, darauf pocht Martha Gammer, Vorsitzende des Gusen-Gedenkkomitees: "Hier wurde sicher nicht Hitlers Bombe gebaut. Aber die Arbeiten von Andreas Sulzer haben Dinge zutage gefördert, die neue Fragen aufwerfen." Denn ebenso wie oberhalb des "Bergkristall"-Stollensystems entstand auch rund um den Schützenweg eine Wohnsiedlung. Speziell diesen Bewohnern gegenüber sei die Republik nun Rechenschaft schuldig. Gammer: "Wir wollen wissen, was sich unter unseren Häusern in St. Georgen wirklich abgespielt hat und ob sich hier etwas befindet, das unsere Gesundheit gefährden könnte."

Experten legen Bericht vor

Den Wahrheitsgehalt der Gerüchte rund um den Rüstungskomplex Gusen prüft derzeit eine Gruppe von Historikern, Geologen, Archäologen und Baufachleuten. Ihr Bericht soll in der kommenden Woche vorgestellt werden.

Spaten kennt die Wahrheit
„Die Wahrheit kennt nur der Spaten – nicht das Archiv“, sagt der deutsche Soziologe Tilmann Kammler. Deshalb plädiere er für eine vollständige Untersuchung der Stollenanlage unterhalb von St. Georgen. Kammler erhofft sich dadurch auch Klarheit für seine Familiengeschichte. Sein 9. Mai 1945 verstorbener Großvater, SS-General Hans Kammler, war der Kopf in der Entwicklung jener „Superwaffe“, von der sich Hitler im Frühling 1945 erhoffte, die sich abzeichnende Kriegsniederlage doch noch abwenden zu können. „Im April 1945 war mein Großvater nachweislich oft in St. Georgen“, sagt Kammler. Dies könnte ein Hinweis auf geheime Waffentests in der Region sein.


OÖ.Nachrichten-Mühlviertel, Bernhard Leitner 23. Januar 2015
Text- u. Foto (ältere Aufnahme des ehem. Eingangsbereiches aus Zeiten des Sandabbaues)http://www.nachrichten.at/oberoeste...unseren-Haeusern-abgespielt-hat;art69,1616425

Bin schon gespannt auf den weiteren "Expertenbericht" nächste Woche, nun mischt auch der Enkel von Kammler mit :)
 

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Heimatforscherin Gammer: "Historische Scheu vor dem KZ Gusen"

Heute ist ein weiteres Interview zum Thema im Standard erschienen. Wenn sich da bloß keine Spekulationsblase inflatiert.

Heimatforscherin Gammer: "Historische Scheu vor dem KZ Gusen"
Interview, Markus Rohrhofer, 26. Jänner 2015, 08:00
Gedenkfehler und die Angst der Historiker vor einer Umschreibung der Geschichte: Martha Gammer hält die Zeit reif für einen Umbruch

STANDARD: Die Suche nach möglicherweise unentdeckten NS-Stollen hat den kleinen Ort St. Georgen an der Gusen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Martha Gammer: Durchaus positiv. Es ist die Aufhebung eines Tabus passiert. So offen wie jetzt ist noch nie über dieses durchaus heikle Thema gesprochen worden. Bitte, wir haben 1989 noch einen Gemeinderatsbeschluss durchsetzen müssen, damit die Zeit des Nationalsozialismus überhaupt in das damalige Geschichtebuch der Gemeinde St. Georgen kommen darf. Rudolf Haunschmied hat von da ab immer wieder Pionierarbeit zur Erforschung von Gusen und St. Georgen geleistet.

STANDARD: Aber wodurch hat sich die Situation konkret verändert?

Gammer: Es liegen jetzt, vor allem durch Arbeit des Linzer Filmemachers Andreas Sulzer, neue Indizien vor. Die erst 2003 freigegebenen britischen Luftaufnahmen - vor allem deren exakte Auswertung - und andere Dokumente zeigen deutlich wie nie zuvor, dass rund um das ehemalige KZ Gusen vieles noch im Dunklen liegen muss. Auch Dokumente in unseren eigenen Archiven muss man jetzt neu sehen und zu verstehen versuchen.

STANDARD: Sie glauben also, dass es im Untergrund von St. Georgen noch Unbekanntes gibt?

Gammer: Unbestritten ist, dass die heute bekannte unterirdische Rüstungsanlage "Bergkristall" deutlich größer war oder es weitere Anlagen gab. Dafür gibt es etliche Zeitzeugenberichte. Die Leute haben ja nach dem Krieg - im Zug des Sandabbaus dort - gesehen, dass drei Etagen übereinander lagen, die mittlere und die obere sind Bergkristall zuzuordnen. Jetzt gibt es aber erstmals Belege, dass die Anlage deutlich größer war, vor allem in Richtung Westen der Gemeinde, gegen Luftenberg. Dort gab es auch immer wieder gut dokumentierte Einbrüche im Boden. Aber auch in anderen Bereichen des Gemeindegebietes kommen rätselhafte Hinweise auf, wenn man die viel genaueren britischen Luftaufnahmen genau betrachtet. Die neuen Dokumente machen daher eine historische Neubewertung notwendig, und endlich auch ein Umdenken der Republik.

STANDARD: Inwiefern?

Gammer: Das offizielle Österreich hat das Gedenken nach Mauthausen verlegt. Was zur Folge hat, dass Gusen trotz seiner 44.000 Toten kaum in der gesellschaftlichen Wahrnehmung präsent ist, denn in diesem KZ waren ab 1942 mehr Menschen interniert als im Hauptlager Mauthausen. Gusen I war unter Häftlingen die "Hölle", Gusen II die "Hölle der Höllen". Was heute unter dem "KZ Mauthausen" bekannt ist, war in Wirklichkeit ein ganzes Netzwerk von Lagern. Von den mehr als 84.000 Häftlingen, die im März 1945 angetroffen wurden, befanden sich etwa 45.000 in den Lagern von Gusen, die meisten anderen Nebenlager waren schon vor der Befreiung geräumt worden. Diese Fakten wurden im Nachkriegsösterreich konsequent negiert.

STANDARD: Aber ist nicht gerade mit dem neuen Gedenkkonzept in Mauthausen auch eine bessere "Einbindung" des ehemaligen KZs Gusen passiert?

Gammer: Es ist schon etwas getan worden vonseiten der Historiker und öffentlichen Stellen seit dem Jahr 2000, vor allem aber von den Opferländern. Die Gedenkstätte in Gusen wurde von Überlebenden der Gusener Lager selbst errichtet. In der neuen Ausstellung in Mauthausen ist hingegen kaum etwas zur Errichtung der Stollenanlage Bergkristall und der Fertigung der Me-262-Flugzeuge zu finden, immerhin die Todesursache von etwa 11.000 Menschen oder mehr.

STANDARD: Die jüngsten Spekulationen werden durchaus kritisch gesehen. Führende Historiker orten eher ein gut durchdachtes PR-Konzept für einen geplanten Film als eine wissenschaftliche Sensation.

Gammer: Diese von vornherein ablehnende Haltung der Fakten von Gusen erlebe ich doch schon seit Jahrzehnten. Aktuell ist es wahrscheinlich die Angst, dass man 70 Jahre nach Kriegsende plötzlich auf Dinge stößt, die überkommene Meinungen infrage stellen. Und sicher will man einer gewissen Tradition in diesem Land nicht entgegentreten. Wie bereits erwähnt: Österreich gedenkt in Mauthausen. Es gibt eine historische Scheu vor Gusen. Es ist offiziell nie gefragt worden, ob es mehr als die bekannten "Bergkristall"-Stollen gibt.

STANDARD: Doch auch in der Bevölkerung ist man geteilter Meinung. Viele St. Georgener wollen nicht mehr, dass alte "Wunden" ihrer Heimat wieder aufgerissen werden, oder?

Gammer: Ja, diese Haltung gibt es. Aber diese Generation wird weniger. Viele jüngere Leute in unserer Gegend wollen sich aktiv mit der Vergangenheit beschäftigen. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 25.1.2015)

Martha Gammer (67) ist Diplompädagogin, Autorin, Übersetzerin und Heimatforscherin. Die St. Georgnerin ist seit 2008 Vorsitzende des "Gedenkdienstkomitees Gusen".

Abgerufen am 26.01.2015 12:00 von derstandard.at
 
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vipmeister

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Neuer Bericht auf ORF.at

Keine Beweise für Nazi-Relikte

Es gebe keinen Beweis dafür, dass die Nazi-Stollenanlage in St. Georgen an der Gusen (Bezirk Perg) größer als bisher bekannt gewesen wäre, oder sich dort ein Atom- oder Raketenforschungszentrum befunden hätten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung durch eine Expertenkommission.

Alle Hinweise darauf hätten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standgehalten, so die Kommission. Dies widerspricht massiv dem, was der Linzer Filmemacher Andreas Sulzer nach seinen Recherchen für zwei Dokumentationen mit Bezug zum KZ Gusen - ein Außenlager von Mauthausen - veröffentlicht hat. Dort hielten die Nazis mindestens 71.000 Menschen aus 27 Nationen gefangen, mehr als die Hälfte kam zu Tode.

Großteil der Gänge wurde später zerstört

Sulzer veröffentlichte angebliche Beweise für die Existenz noch unbekannter Stollen des einst größten unterirdischen NS-Rüstungsprojektes „Bergkristall“. Dieser Bau einer acht Kilometer langen Anlage zur unterirdischen Flugzeugproduktion kostete mehr als 8.600 KZ-Häftlingen das Leben. Ein Großteil der Gänge wurde später zerstört oder aus Sicherheitsgründen verfüllt.

Sulzer ging weiters Gerüchten nach, dass in St. Georgen Atomversuche durchgeführt worden seien. Zuletzt war auch von Raketenabschussplätzen die Rede. Vor Weihnachten ließ er Bagger auf dem Gelände des Schützenvereines von St. Georgen auffahren, weil er dort den Eingang in ein Stollensystem vermutet. Tatsächlich wurde ein verschüttetes Bauwerk freigelegt, die Grabung ist jedoch behördlich gestoppt worden.

Grabungen Bergkristall KZ Gusen
ORF

Die Mitglieder der Expertenkommission

In der vom Leiter der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Perg Werner Kreisl in Perg einberufenen Pressekonferenz legten unter anderem die Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien, die Archäologin Claudia Theune-Vogt, sowie Professor Bertrand Perz vom Institut für Zeitgeschichte, ebenfalls Uni Wien, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor. Darüber hinaus nahmen die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Barbara Glück, Vertreter des Bundesdenkmalamtes, der Bundesimmobiliengesellschaft und der Umweltschutzabteilung des Landes Oberösterreich Stellung.

„Raketenabschussrampen sind Lüftungsanlagen“

Demnach seien bei Bohrungen an von Sulzer bezeichneten Stellen bis in 122 Meter Tiefe - und damit unter den Grundwasserspiegel - keine Hohlräume entdeckt worden. Auch die Umweltdaten hätten keinerlei Hinweise auf angebliche nukleartechnische Tätigkeiten ergeben. Die angeblichen Raketenabschussrampen seien in Wahrheit Lüftungsanlagen von „Bergkristall“. Die vom Filmemacher „entdeckten“ Baupläne für Stollenbauten in St. Georgen seien seit Jahrzehnten frei zugänglich und würden obendrein Projekte in Deutschland an einem gleichnamigen Ort betreffen.

„Freigelegte Bauten sind ein Unterstand“

Die bei der Grabung am Gelände des Schützenvereines freigelegten Bauten seien Relikte eines Unterstandes einer ehemaligen SS-Schießanlage, fanden unter anderem Fachleute für Stollenbau und für Schießwesen heraus. Das Bundesdenkmalamt will dort trotzdem noch eine archäologische Grabung durchführen lassen. Die gesicherten Zahlen über die in den Konzentrationslagern festgehaltenen Menschen würden auch der Vermutung widersprechen, dass in unbekannten, gesprengten Stollen mehrere Zehntausend „fehlende“ tote Häftlinge liegen könnten.

„Keine weitere Stollenanlage“

Perz erklärte auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass es in St. Georgen über „Bergkristall“ hinaus noch eine große Stollenanlage gebe: „Nach allem, was wir an Belegen haben: Ja“. Theune-Vogt äußerte sich in seinem Sinne: „Ich kann das nach bestem Wissen und Gewissen versichern“. Festgehalten wurde, dass Sulzer eingeladen worden sei, sein Wissen in die Expertenrunde „einzuspielen“. Er habe aber nur einen mündlichen Bericht vorgetragen und Unterlagen nicht zur Verfügung gestellt.

Sulzer: „Informationen zu weiteren Stollensystemen“

Andreas Sulzer, der sich derzeit im Zusammenhang mit seinen Filmprojekten in den USA befindet, ließ über seinen Anwalt neuerlich mitteilen, er sei auf Informationen gestoßen, wonach es weitere Stollensysteme gebe. Von ihm vorgeschlagene Bohrungen seien abgelehnt worden. Außerdem berief er sich auf Stefan Karner vom Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, der angekündigt habe, die Unterlagen zu prüfen und erklärt habe: „Atombomben werden wir hier sicher nicht finden. Doch es ist möglich, dass wir ein Tor aufstoßen, von dem wir heute noch gar nicht ahnen können, was sich dahinter verbirgt“.


Link: http://ooe.orf.at/news/stories/2691408/
 
V

vipmeister

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Weiterer Bericht auf Nachrichten.at "Keine Hinweise auf NS-Raketenforschung"

PERG. Experten widerlegen in ihrem Bericht Annahmen von Linzer Filmemacher über weiteres Stollensystem sowie geheime Waffenproduktion im Mühlviertel.

Es gibt keine zweite "geheime" Stollenanlage neben dem bekannten "Bergkristall"-System, in dem irgendwelche Superwaffen der deutschen Wehrmacht entwickelt worden wären. Zu diesem Ergebnis kommt ein Expertenbericht, der die Vermutungen, die rund um ein Filmprojekt des Linzers Andreas Sulzer kursierten, auf ihre Stichhaltigkeit prüfte. "Alle Spekulationen rund um etwaige Raketentests oder gar Atomversuche haben sich als haltlos erwiesen", sagte der Perger Bezirkshauptmann Werner Kreisl bei der Präsentation des Berichts heute Vormittag.

16 Experten haben in den vergangenen drei Monaten die Hinweise, der Bergkristall-Stollen sei nicht die einzige Anlage in St. Georgen/Gusen, in denen unter Leitung der SS Waffen produziert worden seien, auf ihre Stichhaltigkeit geprüft. Dazu wurden sowohl Bohrungen durchgeführt als auch Grundwasserproben analysiert und historische Dokumente sowie Luftaufnahmen mit wissenschaftlichen Methoden unter die Lupe genommen. Daraus habe sich kein Hinweis darauf ergeben, dass einerseits die Stollenanlage größer wäre oder es andere Aktivitäten dort gegeben haben könnte als bisher bekannt.

Bei dem zuletzt ins Visier der Spekulationen geratenen "Stollen" bei der Schießanlage handle es sich lediglich um einen Unterstand für eine "Aufzeigerdeckung". "Hier fanden bei Schießübungen die Helfer Deckung, die die Scheiben montierten und die Ergebnisse abgelesen haben", sagt Claudia Theune-Vogt, Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. "Die Betondecke dort hat eine Stärke von knapp 15 Zentimetern. Das wäre für einen Bunker oder eine Stollenabdeckung völlig unzureichend." Auch die als "Raketenabschuss-Bunker" identifizierten, achteckigen Betoneinfassungen hätten eine wesentlich unspektakulärere Funktion gehabt: Bei ihnen handelt es sich um Auslässe der Lüftungsschächte. "Die mussten durchaus massiv ausgeführt werden, um etwaigen Bombardements standhalten zu können", sagt Theune-Vogt.
Link: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Keine-Hinweise-auf-NS-Raketenforschung;art69,1621235
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
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vipmeister

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Weiß jemand, was da gemeint ist?

Der Stern von St. Georgen wird's ja wohl nicht sein -> http://www.swutz.de/images/pdf/Sonntag in Franken Seite 8 Ausgabe 23.1.2011.pdf
Vermutlich (Auszug aus dem veröffenlichtem Pressepapier)
3. Pläne aus Langenstein im Harz (D) statt Erweiterungspläne von St. Georgen/G
Eine Basis für die von Andreas Sulzer festgelegten Bohrpunkte waren angebliche Erweite- rungspläne des Stollensystems in St. Georgen/G. Im Zuge der weiteren wissenschaftlichen Überprüfung durch den Historiker Prof. Dr. Bertrand Perz wurde der Irrtum des Filmemachers identifiziert. Beim vorgelegten Plan handelte es sich um das Stollenprojekt für die Flugzeugfir- ma Junkers bei Langenstein im Harz in Sachsen-Anhalt (D).

Gesamtes Pressepapier

PRESSEPAPIER: Keine Hinweise auf weitere Stollen in St. Georgen/G.:

"Spekulationen, die Stollenanlage "Bergkristall" wäre größer als bisher bekannt, hal- ten wissenschaftlicher Überprüfung nicht stand. Expertenberichte liegen vor.
In den vergangenen Monaten wurde in der Öffentlichkeit intensiv über Größe und Verwendung der von den Nationalsozialisten errichteten Stollenanlage "Bergkristall" in St. Georgen an der Gusen diskutiert. Als „Indizien“ dafür wurden diverse Unterlagen wie Pläne, Luftbilder, Interviews mit Zeit- zeugen, Fotos, Mikrofilme, Kartenmaterial und Bauakten sowie Geo-Radar und Geo-Elektrik Un- tersuchungen genannt. Um Klarheit zu schaffen wurde seitens der Bezirkshauptmannschaft Perg auf Basis der vorgelegten Dokumente ein mehrere Schritte umfassendes Programm, bestehend aus der Durchführung von Erkundungsbohrungen, der Erhebung relevanter Umweltdaten und der objektiven, wissenschaftlichen Beurteilung durch hochrangige Experten/innen, um- gesetzt. Wesentlicher Hintergrund dieser Aktivitäten war, den Bewohnern/innen der Gemeinden St. Georgen an der Gusen und Luftenberg größtmögliche Sicherheit geben zu können.

Eine hochrangige und sehr breit aufgestellte interdisziplinäre Gruppe aus Experten/innen (Geolo- gen, Archäologen, Historiker und Archivare, Umweltexperten, Experten des Bauwesens – Tunnel und Stollenbau) und Vertretern/innen der beteiligten Organisationen (KZ-Gedenkstätte Mauthau- sen (BMI), Bundesdenkmalamt, BH Perg und Gemeinden) hat in den letzten Wochen alle kommu- nizierten Annahmen und Vermutungen wissenschaftlich methodisch evaluiert:

1. Erkundungsbohrungen (bis 122 m Tiefe) ohne Entdeckung eines Hohlraumes
Bei den Bohrungen im Dezember 2013 und im Februar 2014 wurden in keiner Tiefe irgendwel- che Hohlräume entdeckt. Es wurde auch kein künstlich radioaktives Material oder Grundwas- ser erbohrt. Die Bohrpunkte wurden ausschließlich von Filmemacher Andreas Sulzer gemein- sam mit seinem Team festgelegt. Auch Kamerabefahrungen brachten keinen Fund.

2. Umfangreiche Erhebungen relevanter Umweltdaten geben keinerlei Hinweise auf angebliche nukleartechnische Tätigkeiten
Die vorgenommenen Ortsdosisleistungsmessungen zeigen durchgängig Ergebnisse, die im natürlichen Schwankungsbereich liegen und sich mit den natürlichen Vorkommen decken. Dies betrifft auch das angebliche „Stofflager Gaisbach-Wartberg“.
Auswertung der Bohrschlamm- sowie Grund- und Trinkwasserproben bei den Erkundungs- bohrungen (Pkt. 1) ergab keinerlei Auffälligkeiten.
Keine der untersuchten Trinkwasserproben hat den Gesamtrichtdosiswert von 0,1 mSv/a überschritten. Auch der von der WHO empfohlene Richtgrenzwert von 15 μg/l für Uran war in allen untersuchten Trinkwasserproben eingehalten.

3. Pläne aus Langenstein im Harz (D) statt Erweiterungspläne von St. Georgen/G
Eine Basis für die von Andreas Sulzer festgelegten Bohrpunkte waren angebliche Erweite- rungspläne des Stollensystems in St. Georgen/G. Im Zuge der weiteren wissenschaftlichen Überprüfung durch den Historiker Prof. Dr. Bertrand Perz wurde der Irrtum des Filmemachers identifiziert. Beim vorgelegten Plan handelte es sich um das Stollenprojekt für die Flugzeugfir- ma Junkers bei Langenstein im Harz in Sachsen-Anhalt (D).

4. Pläne aus Mainz-Weisenau (D) statt Pläne für St. Georgen/G
Ein weiterer mutmaßlicher Erweiterungsplan für Bergkristall entpuppte sich als Plan des Stol- lenprojekts der MAN Maschinenfabrik in Mainz-Weisenau (Rheinland-Pfalz, D)

5. Unauffällige Wagenkontrollbücher des Bahnhofes St. Georgen der Jahre 1944 und 1945
Eine Durchsicht dieser Bücher hat ergeben, dass angeblich „auffällige Bahntransporte“ als Transporte von Lebensmitteln und u.a. Zement, Eisen, Kohle und Halbfabrikate bzw. Teile für die dortige Flugzeugproduktion erklärbar sind.

6. Angeblich mehrere Zehntausend unentdeckte tote KZ-Häftlinge in gesprengten Stollen
These widerspricht in allen Punkten den Erkenntnissen der Forschung, insbesondere im Hin- blick auf die mittlerweile wissenschaftlich sehr genau ermittelten Todeszahlen des KZ- Komplexes Mauthausen-Gusen auf Basis sehr genauer Buchführungen der SS über die Ent- wicklung des Häftlingsstandes (auch über den Tod der Häftlinge) – wissenschaftliche Publika- tion zuletzt aus 2014 sowie Häftlingsdatenbank der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Von „feh- lenden“ Toten kann also bei genauer Betrachtung keineswegs die Rede sein.

7. Das vermutete Wirken von Viktor Schauberger am falschen Ort
Viktor Schauberger arbeitete ab April 1943 in Mauthausen, ab 1944 in Wien-Schönbrunn und ab Anfang 1945 im Sensenwerk Leonstein (OÖ), nicht in unbekannten Stollen in St. Georgen.

8. „Aufzeigerdeckung“ einer ehem. SS-Schießanlage statt LKW-Einfahrt oder Eingang zu einem gigantischen unerforschten unterirdischen Stollensystem mit 40.000 Toten
Vor wenigen Wochen wurden am Gelände des Schützenheims in St. Georgen/G. Freilegungen durchgeführt. Rund um die dabei entdeckten Mauern wurde sogar in internationalen Medien in- tensiv spekuliert. Fakt ist: Die Anlage wurde eingehend überprüft und vom BDA mittlerweile als „Aufzeigerdeckung“ unter Schutz gestellt. Es sind drei Schussbahnen mit einer Länge von 50, 100 und 150 m zu erkennen. In der genau 150 m vom Schützenheim entfernten Deckung wur- den die Zielscheiben bedient und die Auswertung der Schussergebnisse telefonisch an den Schießstand übermittelt. Ähnliche Anlagen sind heute noch in militärischer Verwendung.
Für eine mögliche LKW-Einfahrt in ein riesiges Stollensystem gibt es keinerlei Hinweise, auch die Dimension des Bauwerks lässt derartige Schlussfolgerungen nicht zu. Es ist wissenschaft- lich vollkommen unzulässig, von einem angeblich dort gefundenen Haltegriff eines LKW auf ei- ne LKW-Einfahrt zu schließen. Dieser Gegenstand wurde im Laufe der Jahre – wie augen- scheinlich auch viele andere – dort abgelagert.

9. Schleifring statt Teilchenbeschleuniger – kein Beweis für Atom(bomben)-Aktivitäten
Beim 2014 gefundenen elektrischen Bauteil handelt es sich um einen Schleifring eines Schleif- ringläufermotors (= Drehstrommotor). Experten des Instituts für Hochenergiephysik der Öster- reichischen Akademie der Wissenschaften und des Forschungszentrums CERN (Genf) können einen Zusammenhang mit einem Teilchenbeschleuniger ausschließen. Das Stück kann also keinesfalls als Beweis für angebliche Atom(bomben)-Aktivitäten herangezogen werden.

10. Interviewausschnitt eines Mauthausen-Überlebenden aus Zusammenhang gerissen
Auch von jenen Überlebenden des Lagers Gusen, die Zwangsarbeit im Bau des Tunnelsys- tems bzw. in der Rüstungsfertigung in „Bergkristall“ leisten mussten, ist keine einzige Aussage – weder in schriftlicher noch in mündlicher Form – bekannt, welche die Annahmen eines bisher unbekannten Stollensystems unterstützen würden.
Die den Experten/innen präsentierte Aussage eines Überlebenden – Dusan Stefancic – wurde völlig aus dem Kontext gerissen und in ihrer potenziellen Vieldeutigkeit manipulativ eingesetzt. Er betonte in einem von Andreas Sulzer vorgeführten Interviewausschnitt, dass in Bezug auf das Lager Gusen und "Bergkristall" noch vieles zu klären sei, ohne genauer zu sagen, was er dabei konkret im Auge habe.

11. Angeblich neu entdeckte Originalpläne seit Jahrzehnten frei zugänglich, seit 1980er Jah- re gut erforscht: Eine Reihe von Plänen zum Projekt "Bergkristall" aus dem Ingenieurbüro Fiebinger wurde nach dem Krieg 1945 in einer (zunächst geheimen) US-amerikanischen Zu- sammenstellung unter dem Titel: „German Underground Installations Part one of three, unique design and construction methods, CIOS Section Intelligence division office, chief engineer, USFET, Washington, D.C. 1945“ publiziert. Diese Pläne geben detailliert Auskunft über die Stollenplanungen „Bergkristall“. Sie enthalten keinerlei Hinweise auf die von Andreas Sulzer behauptete Existenz einer zweiten Stollenanlage. Auch die von Sulzer zitierten Bauakten der am Bau beteiligten Firma Grün & Bilfinger (ARGE Grüku) belegen bekannten Stollenbestand.

12. Das in St. Georgen vermutete Projekt „B 7 (Esche I)“ in Hersbruck-Happurg (D) errichtet
Zunächst waren in Kammlers Projektliste für B-Bauvorhaben für St. Georgen zwei Stollenbau- ten mit der Bezeichnung „Projekt B 7 (Esche II)“ und „Projekt B 8 (Esche I)“ im Gespräch. Rea- lisiert wurde in St. Georgen aber nur eines der beiden. Im Zuge der endgültigen Festlegung der A- und B-Bauvorhaben Kammlers wurde das Projekt in St.Georgen als Kammler-Projekt „B 8“ geführt und erhielt den (ursprünglich dem Projekt „B 7“ zugeordneten) Tarnnamen „Esche II“. Die Projektnummer „B7 (Esche I)“ erhielt ein Untertagebauvorhaben Kammlers in Hersbruck- Happurg (in der Nähe von Nürnberg) zur Verlagerung der BMW-Flugmotorenproduktion.

13. Angeblich bisher unbekannte Führerbesprechungsprotokolle seit 1969 publiziert
Die im Protokoll vom 05.03.1944 dokumentierten Forderungen Hitlers nach Großprojekten im Ausmaß von 600.000 bis 800.000 qm bezogen sich explizit auf den Bau von Betonbunkern, wie sie aus Kaufering etc. bekannt sind und nicht auf Stollenanlagen vom Typ "Bergkristall". Im Protokoll über die Führerbesprechung vom 6./7. April 1944 wäre eine Klarstellung zu finden gewesen. Die angeblich bisher unbekannten Führerbesprechungen sind seit 1969 publiziert.

14. Neu „entdeckte“ Sammlung Goudsmit seit vielen Jahren mikroverfilmt (USHMM)
Die darin verwahrten Pläne von Stollenprojekten (u.a. aus dem Büro Fiebinger) sind frei zu- gänglich und zT. auch unter http://nazitunnels.org/archive/items/show/155 abrufbar. Die Unter- lagen sind eine interessante Quelle, enthalten aber keinerlei Hinweise, die die Thesen eines weiteren Stollensystems untermauern würden. Die Sammlung befindet sich zudem seit 2003 auszugsweise im Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

15. Himmler besichtigte „gigantische“ Untertageprojekte, daher ist Bergkristall größer
Nur weil dokumentiert ist, dass Reichsführer-SS Heinrich Himmler „gigantische“ Untertagepro- jekte besichtigte, muss „Bergkristall“ nicht größer gewesen sein, als es tatsächlich ist. Faktum ist, es ist ein „gigantisches“ Untertageprojekt. Die Frage ist, wie man gigantisch definiert.

16. Betonoktogon: Lüftungsschacht „S 6“ statt Raketenabschussrampe
Beim schon viele Jahre bekannten "Oktogon" handelt es sich tatsächlich um die Lüftungsanla- ge „S6“ der Stollenanlage Bergkristall und nicht um eine kolportierte Raketenabschussrampe. Das ist auch aus den Originalplänen und einem Luftbild vom 16.04.1945, auf dem eine oktogo- nale Form erkennbar ist, feststellbar. Auch der Lageplan der Lüftungskanäle vom Ingenieurbü- ro Fiebinger vom 31.10.1944 stimmt damit überein.
Lüftungsanlagen mussten Luftangriffen standhalten und gleichzeitig druck- wie auch gasdicht sein, damit im Ernstfall nicht Druckwellen oder Giftgase in die Stollenanlage gelangen konnten. Deshalb wurden diese Bauwerke in der Regel u.a. mit massiven armierten oft mehrere Meter dicken Betonplatten am oberen Ende versehen. Im Zuge der Sicherungsmaßnahmen 2003 – 2009 wurde das gesamte Lüftungsbauwerk verfüllt und daher geht von diesem keinerlei Ver- bruchsgefahr mehr aus.

17. Angeblich unter Verschluss gehaltenes Gutachten der österr. Studiengesellschaft für Atomenergie aus dem Jahre 1968 ist in der Bibliothek der Geologischen Bundesanstalt für jedermann frei zugänglich.
Univ.-Prof. MR Dr. Leopold Weber, ein international anerkannter Experte für Geologie, Geo- technik und Bergbau, hat das Gutachten geprüft und dabei festgestellt, dass die geologischen Schlussfolgerungen darin äußerst vage und nicht nachvollziehbar sind. Das in der Kartenbeila- ge dargestellte Stollennetz entspricht in keiner Weise der zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Expertise vorhandenen Ausdehnung der Untertagehohlräume. Auch entsprechen die Angaben der Stollenquerschnitte nicht der Realität. Hinweise, dass sich über dem bekannten Stollensys- tem eine weitere Etage befinden soll, konnten im Zuge der Sicherungsmaßnahmen durch viele Bohrungen nicht bestätigt werden. Unterhalb des bestehenden Systems ist die Existenz einer weiteren Anlage von tieferen Untertagehohlräumen unwahrscheinlich, weil dadurch in den Grundwasserkörper eingegriffen und ein Teil im Granit liegen würde. Die Konturierung mit der Bezeichnung „maximale Ausdehnung des Stollensystems“ ist spekulativ und durch nichts begründet.

18. A. Sulzers kommunizierte Aushubmengen sind bekannten Stollen jedenfalls zuordenbar
Andreas Sulzer berichtete, dass in einem ihm vorliegenden Originalakt von einer unterirdisch geförderten Aushubmenge von ca. 340.000 m3 Sand die Rede war. Aus der erhobenen Verfüll- kubatur bei den von der BIG gesetzten Sicherungsmaßnahmen ist von einer Masse von 297.068 m3 auszugehen, wobei dabei Kollektorgänge, Möglegrube und bereits abgetragene Bauwerke, ... ohne Berücksichtigung blieben. Auch daraus ist somit kein Hinweis auf weitere Anlagen zu gewinnen.

19. Risse eines Hauses eindeutig nicht durch unterirdische Hohlräume verursacht
Gutachten und geotechnische Untersuchungen schließen Hohlräume als Ursache aus.

20. Auswertung/Beurteilung von Luftbildern und Plänen ohne neue Erkenntnisse
Fünf Luftbilder aus dem Zeitraum 13. Juni 1944 bis 8. Mai 1945 brachten keine Hinweise auf eine größere Stollenanlage. Sie wurden von Prof.in Dr.in Claudia Theune-Vogt georeferenziert, im Programm ArcGIS mit dem aktuellen Katasterplan (DORIS) mit weiteren historischen Daten und Plänen verknüpft und analysiert. Alle Bauarbeiten decken sich mit den Plänen des Ingeni- eurbüros Fiebinger. Insbesondere sind keinerlei (oberirdische) Bautätigkeiten westlich des be- kannten Areals Bergkristall festzustellen. (Anm.: Unterirdische Anlagen hinterlassen oberirdische Spuren – Eingangsbereiche, Lüftungsanlagen, Förderbänder für den Abtransport des Aushubmaterials, Gleisanlagen, Schlepp- und Feldbahnen, ...)

21. Entdeckte Unterlagen(-Einzelstücke) aus dem Zusammenhang gerissen
Der aktuell bekannte Forschungsstand ist durch eine Unzahl zeitgenössischer Quellen (Behör- denakten, insbesondere des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion, des Reichsluftfahrtministeriums, Firmenakten, Bauakten, Unterlagen des für die Planung und Bau- leitung zuständigen Ingenieurbüros Karl Fiebinger, Akten der SS, regionale Akten, etc.) genau belegbar. Er wird auch durch Quellen aus der Nachkriegszeit (Erinnerungen ehem. KZ Häftlin- ge, Prozessakten, etc.) bestätigt. Im Zuge mehrjähriger Sammlung und Erforschung von Quel- lenbeständen kam nicht eine einzige Quelle zutage, die auf ein weiteres Stollensystem oder gar auf eine Atomforschung in St. Georgen hinweisen oder dies auch nur plausibel erscheinen lassen würde.

Fazit Expertenbericht
Es wurde festgestellt, dass kein einziger Beweis und damit keine einzige Vermutung oder Annah- me einer wissenschaftlichen Überprüfung standgehalten hat. Es gibt somit weiterhin keinen schlüssigen Hinweis darauf, dass einerseits die Stollenanlage größer wäre oder es andere Aktivitä- ten (insbesondere Atom- oder Raketenforschungszentrum) dort gegeben haben könnte als bisher bekannt.
Die Stollenanlage von St. Georgen an der Gusen wurde zwischen 1944 und 1945 durch Zwangs- arbeit von tausenden KZ-Häftlingen errichtet und diente als unterirdische Rüstungsfabrik mit den Tarnnamen „Bergkristall“ bzw. „Esche II“. Darin wurden hauptsächlich Messerschmitt Jagdflugzeu- ge (Me-262) produziert.
Die bekannte Anlage erstreckt sich über ein Areal von ca. 200.000 m2 südwestlich des Ortszent- rums. Sie nahm ihren Ausgang von den dort vorhandenen Sandgruben. Die gesamte Stollenlänge beträgt ca. 8,15 km. Die BIG hat in den letzten 12 Jahren das Stollensystem St. Georgen an der Gusen gesichert. Insgesamt wurden dabei rund 15 Mio. Euro investiert.

HINWEIS: Grabungsarbeiten nur durch ausgewiesene Experten/innen
§ 11 Denkmalschutzgesetz sieht vor, dass Nachforschungen durch Veränderung der Erdoberfläche (Freile- gungen) zum Zwecke der Entdeckung und Untersuchung von Denkmalen unter der Erdoberfläche nur mit Bewilligung des Bundesdenkmalamts vorgenommen werden dürfen. Derartige Bewilligungen dürfen nur an Personen erteilt werden, die ein einschlägiges Universitätsstudium absolviert haben.

Mitglieder der Experten/innenrunde (alphabetisch):
1. Dr. Christian Dürr, Bundesministerium für Inneres, Gedenkstätte KZ Mauthausen
2. DDr.in Barbara Glück, Bundesministerium für Inneres, Leiterin Gedenkstätte KZ Mauthausen
3. MMag. Dr. Josef Goldberger, Oö. Landesarchiv
4. Mag. Heinz Gruber, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Archäologie
5. Mag. Wolfgang Klimesch, Archäologe, Archeonova (i.A. des Bundesdenkmalamts)
6. Ing. Mag. Werner Kreisl, Bezirkshauptmann von Perg (Vorsitz)
7. Direktor Dr. Gerhard Marckhgott, Oö. Landesarchiv
8. Assoz. Prof. Doz. Dr. Bertrand Perz, Universität Wien, stv. Vorstand Institut f. Zeitgeschichte
9. Mag. Rene Ployer, Bundesdenkmalamt
10. Hilde Prandner, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Luftenberg
11. Mag. Dipl.(HTL) Ing. Martin Scheiber, S Consult Management GmbH (i.A. der BIG)
12. HRin Dr.in Sigrid Sperker, Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirt-
schaft, Abteilung Umweltschutz, Gruppenleiterin Strahlenschutz
13. Ing. Thomas Styrsky, Leiter Spezialimmobilien, Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
14. Dekanin Univ.-Prof.in Dr.in Claudia Theune-Vogt, Universität Wien, stv. Vorständin Institut für
Urgeschichte u. Historische Archäologie, Dekanin Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät 15. Ing. Erich Wahl, MBA, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Georgen an der Gusen
16. OBauR Dipl. Ing. Dr. Harald Wimmer, Geologe, Amt der Oö. Landesregierung, Direktion
Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Grund- und Trinkwasserwirtschaft
Siehe auch Bericht auf meinbezirk.at http://www.meinbezirk.at/grein/chronik/ergebnis-der-expertenrunde-keine-hinweise-auf-weitere-nazi-stollen-in-st-georgen-an-der-gusen-d1224188.html
 

josef

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Viel Lärm um nichts...

Da haben die m. M. ursprünglich als PR-Aktion für das Filmprojekt entwickelten Thesen durch die (berechtigte) Verunsicherung der Bevölkerung eine nicht vorhersehbare Eigendynamik entwickelt...

lg
josef
 

josef

Administrator
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Was mir beiläufig noch so auffällt:

- Der Name "Karlsch" ist in letzter Zeit aus der Berichterstattung verschwunden:
Ist er nach den negativen Bohrergebnissen am ursprünglichen Gelände abgesprungen? Hat er die Verwechslung der von Sulzer vorgelegten Pläne von Langenstein im Harz mit St.Georgen - Gusen/Langenstein mitbekommen usw. ...?

- Dafür ist der "Kammler-Enkel" neu hinzugekommen:
Kann auch nur Zufall und wirkliches Interesse (wie auch bei der Bevölkerung entfacht) sein...

- Was ist aus der groß angekündigten Aktion "Grazer Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung startet Überprüfung angeblich neuer Erkenntnisse rund um das Projekt "Bergkristall" - Internationale Kommission soll Licht in NS-Stollen bringen" (-> siehe Beitrag #77):
Geht es da im Hintergrund auch um einen "Kleinkrieg, Eifersüchteleien oder sonst etwas..." zwischen Dr. Perz von der Uni-Wien und Dr. Karner, Uni Graz...?

- Jedenfalls war Karner nicht in der in Beitrag #131 wie folgt ausgewiesenen Runde:
Eine hochrangige und sehr breit aufgestellte interdisziplinäre Gruppe aus Experten/innen (Geolo- gen, Archäologen, Historiker und Archivare, Umweltexperten, Experten des Bauwesens – Tunnel und Stollenbau) und Vertretern/innen der beteiligten Organisationen (KZ-Gedenkstätte Mauthau- sen (BMI), Bundesdenkmalamt, BH Perg und Gemeinden) hat in den letzten Wochen alle kommu- nizierten Annahmen und Vermutungen wissenschaftlich methodisch evaluiert
- Interessant wären auch die aufgelaufenen Kosten der Aktionen!
Bleibt das wieder mal bei uns Steuerzahlern hängen ? Ich glaube kaum, dass die Bohrer und Bagger samt Personal kostenlos auffuhren bzw. alle damit befassten Experten keine Honorare vorlegen, oder gibt es sonstige Sponsoren?

lg
josef
 
Ich kann mich Josefs Fragen nur voll anschließen!

Dieses Thema ist ein erstklassiges Beispiel einer gezielten Desinformation der Öffentlichkeit. Ich kann den Lesern des Forums nur empfehlen die in der Vergangenheit veröffentlichten Zeitungsartikel zum Thema nochmals nachzulesen, sowohl jene des Boulevards, aber auch den publizierten Quatsch in der "Qualitätspresse" welche der Steuerzahler so tüchtig mitfinanzieren darf! Wo findet sich da eine qualitätsvolle Recherche? Abschreibübungen, Sensationssucht, verbunden mit einer ungeprüften Solidarität mit den dümmsten "Vergangenheitsbewältigern", selbst wenn diese nur auf Eigennutz und Selbstbeweihräucherung aus sind. So dumm und unqualifiziert kann keine Behauptung sein, dass sie nicht sofort, und vor allem ungeprüft, auf die Öffentlichkeit losgelassen wird. Dann darf der Steuerzahler, nicht die BIG, nicht der Herr Bezirkshauptmann und auch nicht die sicher gut besoldeten zahlreichen "Sachkundigen" mit ihren zum Teil verbreiteten himmelschreienden Unsinn, alles finanzieren.
Österreich wird international der Lächerlichkeit preisgegeben, aber es ist ja alles halb so schlimm, denn die weltweit verbreitete Desinformationen, ja selbst die wieder besseren Wissen publizierten Lügen, werden von den Qualitätsjournalisten, wenn sich die Wahrheit dann nicht mehr unterdrücken lässt, kaum richtig gestellt!
Das Thema wird gezielt vergessen und demnächst eine neue Sau durchs Dorf getrieben.

LG Zwölfaxinger
 

josef

Administrator
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Nun Streit wegen Verbauungsplänen im Vorglände des derzeitigen Stollenzuganges

Artikel aus "derStandard.at":
Einstiges KZ-Areal: Fragen zum Wohnbau auf blutigem Boden

Markus Rohrhofer, 6. März 2015

In der Diskussion um Pläne eines Wohnbaus auf Teilen des einstigen KZ-Geländes steigt die Politik nun auf die Bremse

Linz - Wie schwer der Spagat zwischen Ortsentwicklung und Vergangenheitsbewältigung zu schaffen ist, zeigt sich aktuell in der kleinen Gemeinde St. Georgen an der Gusen. Die Nähe zu Linz steigert zwar die Wohnraumnachfrage, doch historisch unbelasteter Baugrund ist in der Gemeinde mitunter schwer zu finden. Jüngstes Beispiel dafür ist der Aufstand gegen die geplante Errichtung einer Wohnanlage auf dem ehemaligen KZ-Gelände und in unmittelbarer Nähe zur einstigen unterirdischen NS-Rüstungsfabrik "B8 Bergkristall". Jetzt hat der steigende Unmut darüber die Ortspolitik veranlasst, mehr Bürgernähe zu zeigen.

Vonseiten der ÖVP fordert man nun, rund um den umstrittenen Bau der Wohnanlage eine Volksbefragung durchzuführen. "Dazu braucht es im Gemeinderat eine einfache Mehrheit. Ich glaube, dass es wichtig ist, die Bevölkerung einzubinden. Wir wollen da nicht einfach drüberfahren", ist Vizebürgermeister Franz Haslinger (VP) überzeugt.

Kommunal-"Deal"
20.000 Quadratmeter umfasst das im Privatbesitz befindliche Areal. 15.000 Quadratmeter davon wurden bereits 1975 von der Gemeinde von Grün- in Bauland umgewidmet - weitere 5000 Quadratmeter dann im Vorjahr. Im Gegenzug stimmte der Grundbesitzer dem Verkauf einer 3000 Quadratmeter großen Fläche unmittelbar vor dem noch verbliebenen Eingang zu den einstigen Nazi-Stollen zu. Erstmals ist damit ein gemeindeeigener Zugang, etwa für Gedenkveranstaltungen, zu den Bunkeranlagen gegeben.

Ab dem Frühjahr 2015 werden die ersten, bereits genehmigten 47 Wohnungen errichtet. Pläne für weitere 100 Wohnungen liegen auf. Über deren Realisierung soll jetzt in großer Runde diskutiert werden. "Da braucht es alle Beteiligten - Bevölkerung, Grundeigentümer, Politik, das Innenministerium.

Vielleicht gibt es Alternativen und es werden letztlich nicht alle Wohnungen gebaut", kündigt Haslinger an, für den "auch ein Park oder Ähnliches" vorstellbar wäre. Ob er persönlich über den früheren Eingängen zu den "B8"-Stollen wohnen möchte? Haslinger: "Es geht nicht um mich. De facto gibt es aber Leute, denen das nichts macht."

Rote Gegenstimmen
Bürgermeister Erich Wahl (SP) ist hingegen klar gegen eine Volksbefragung zum jetzigen Zeitpunkt: "Zuerst muss klar sein, was mit dem Grundstück passieren soll. Wenn es keine konkreten Pläne für ein Gedenkareal gibt, vor allem hinsichtlich der Finanzierung durch Bund und Land, braucht man nicht die Bürger fragen." Die Wohnungen an sich würde es, laut Wahl, aber dort nicht brauchen.

Auf Zustimmung stößt die angedachte Volksbefragung zumindest bei den Initiatoren der Online-Petition "Keine Wohnungen an den Pforten zur Hölle".

"Beginnen wir endlich hinzuschauen und geben wir dem Ort den Respekt, den er sich verdient hat. Wir sind es den hier Geschundenen, den Überlebenden und deren Nachkommen schuldig, eine würdige Lösung herbeizuführen. Eine Wohnsiedlung für rund 300 Einwohner ist für uns sicher nicht der richtige Weg", so Werner Dedl von der Online-Plattform.
Text u. Bild: http://derstandard.at/2000012611946/Einstiges-KZ-Areal-Fragen-zum-Wohnbau-auf-blutigem-Boden

Bildtext:
Die grafisch bearbeitete Luftbildaufnahme von St. Georgen an der Gusen zeigt deutlich die künftige Nähe zwischen der einstigen NS-Anlage und dem geplanten Wohnbau von heute:
 

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