Das Bernsteinzimmer in Wuppertal?

H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#21
Es gibt einen sehr interessanten Link der LAA, in dem der Verbleib des Bernsteinzimmers abgehandelt wird. Allerdings muß der Provider die UWW-DNS-Server routen können, da es sonst zu einer Fehlermeldungen kommt, die aber so nicht korrekt ist. //uww.laa.gov

LG
Dieter
 
#22
... jetzt ist es raus -das BZ ist im Leinawald....

http://www.abg-info.de/2012/03/bernsteinzimmer-das-letzte-kapitel-im-leinawald/


Mir hat ein Augenzeuge erzählt, daß es im näheren Bereich des Flugplatzes Bunker gab in denen die Bord - MG der gelandeten Maschinen gewartet wurden.
Diese wurden dort gereinigt und die Gurte gefüllt, bevor sie wieder an die Maschinen angebaut wurden.

Vielleicht will aber auch nur einer Bücher verkaufen....

http://www.amazon.de/Bernsteinzimmer-letzte-Kapitel-Thomas-Kuschel/dp/3937940855

http://www.libri.de/shop/action/pro...homas_kuschel_bernsteinzimmer_3937940855.html


Wer ist eigentlich Thomas Kuschel?
 
#23
.... habe gerade gefunden...

Thomas Kuschel, jahrzehntelang als Regisseur am DEFA-Dokumentarfilmstudio und als freiberuflicher Dokumentarfilmregisseur tätig gewesen und vielfach ausgezeichnet, zeichnet in seinem hochspannenden Buch diese wichtige Spur nach. Die durch Dokumente belegten Fakten bettet er in eine Rahmenhandlung über die Evakuierung der Kisten aus Königsberg bis hin zu ihrer Verstauung am Zielort in Mitteldeutschland ein.

Soweit der Klappentext.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#24
Och nö. Nicht schon wieder dieser komische Leinawald.
Bisher hat ja vornehmlich immer der "Heimatforscher" Hilmar Prosche das Publikum mit einem riesigen "Nazi-Tempel" und dem Reichsbankgold im Leinawald genervt. Dann hat auch noch der britische Blätterwald mit einem RAF-Lubi mitgemischt. Von Norman Scott ganz zu schweigen. (Kurzzusammenfassung hier.)
Jetzt drängt sich der Kuschel mit dem "bewährten" Bernsteinzimmer in den Vordergrund. :D Hat ja auch geklappt. Die Suche nach "Thomas Kuschel Leinawald" bringt sofort knappe 4 Seiten Meldungen zum Thema.

So, so.
Wie sicher ist Thomas Kuschel? Was das Bernsteinzimmer anbelangt, 60 Prozent. Was das Vorhandensein eines riesigen Raumes unter dem Waldboden betrifft, zu 100. Nur wie kann sich Kuschel so sicher sein, dass es unter dem Waldboden Höhlen gibt? Er habe geophysikalische Messungen durchführen lassen. Die erste 2006, die letzte im Januar dieses Jahres. Insgesamt drei Stellen. Eine zeige ganz sicher: In 17 Meter Tiefe ist ein großer Raum. Die Maße sind regelmäßig. Ausgeschlossen, dass es sich um einen riesigen Felsen handelt. Warum noch niemand diesen Hohlraum entdeckt hat, begründet Kuschel mit der Untersuchungsmethode. Keiner wandte bislang geophysikalische Untersuchungen an. Nur was sich im Inneren des Raumes befindet, ist unklar. Um das rauszufinden, soll in die Erde gebohrt werden. Ein Ingenieur sei bereits vor Ort gewesen und schaute sich das Gelände an, sagt Kuschel. Wann genau es losgehen soll, wollte er nicht verraten. "Überlassen sie das erstmal uns", sagt er.
Quelle & weiterlesen...

Tja, ich hätte gern gewußt, wer diese Messungen durchgeführt hat. Nicht das es eine Fa. war, die in einem Nest, nur ein paar Kilometer von Nobitz und dem Leinawald und nur quasi einen Steinwurf von den Gemeindegrenzen Altenburgs entfernt, sitzt. Solche "Zufälle", die keine sind, kann es ja geben.

Die Routenwahl von Weimar nach Altenburg-Nobitz? Na ja, ich weiß nicht. Und wann wurden doch gleich die Särge auf Reise geschickt?

LG
Dieter
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#28
Ich habe gerade mal Kuschels frisch erschienene Broschur "Bernsteinzimmer. Das letzte Kapitel im Leinawald." gelesen.

An Selbstbewußtsein, auch wenn der Verleger auf dem Backcover abmildert, mangelt es ihm nicht.

-----------------

"Lohnt es sich unter diesen Umständen nicht gerade, weiter zu suchen? Das entspräche doch der - mindestens mathematischen - Logik. Nein! Es lohnt sich nicht. Wirklich nicht.

Wir suchen es nicht mehr!

WIR HABEN ES!

So steht es tatsächlich in diesem Pamphlet.

Die Firmen, die die Messungen (Geoelt u. vermtl. a. durchgeführt haben, sind seriös -> G.U.B. Ingenieur AG und die GGL Geophysik und Geotechnik Leipzig GmbH). Die konzedieren durchaus mögliche anthropogene Ursachen für Anomalien in gewisser Tiefe u. GOK. Beweisen muß er aber sonst offenbar nix. Wenn er Quellen anführt, dann nur um seine Theorie zu stützen. Die haben dann aber öfters mit der aufgestellten Behauptung gar nichts zu tun.

Erster Eindruck: Sagenhafter Mulm.

LG
Dieter
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#33
Ich habe mal was einleitend zu Kuschels "Bernsteinzimmer" geschrieben.

Die nachfolgend verwendete Quelle ist: Thomas Kuschel, Bernsteinzimmer, Das letzte Kapitel im Leinawald, E. Reinhold Verlag, ISBN 978-3-937940-85-4

Vorweg:

1. Ich habe mir das Büchlein nicht gekauft, weil ich da etwas im Sinne der tatsächlichen Auffindung des Bernsteinzimmers erwartet hätte. Da waren die erschienenen Zeitungsartikel und der sonstige Rummel um das BS schon genug Warnung.

2. Nach kurzem anlesen in der Buchhandlung, einem breiten Grinsen und Zeitmangel habe ich mir gedacht: "Mal sehen, was er sonst noch für Tricks drauf hat. Das zu "studieren" könnte Spaß machen und, trotz einschlägiger Erfahrungen, "lehrreich" sein."

3. Mir ist klar, daß man in dieser Sache auch Bücher schreiben kann, die nicht im entferntesten einen geschichtswissenschaftlichen Anspruch haben. Auf dem Backcover steht u.a. "... das enthüllt diese spannungsgeladene und faszinierende Mischung aus Dokumentation und Fiktion, aus belegbaren Fakten und erzählenden Passagen. ..."
Tatsächlich enthält das Büchlein auch Prosa in Form einer Erzählung, die in den sonstigen Textteil seitenweise verschränkt eingebunden, aber typographisch getrennt wurde. Da kann der Autor seiner Phantasie freien Lauf lassen. [Oder auch nicht. 1)] Ich beschränke mich also im wesentlichen auf "Dokumentation" und "belegbare Fakten", also auf den von der Prosa getrennten, sonstigen Textteil, denn das "Werk" erhebt ja unmißverständlich den Anspruch, daß das Bernsteinzimmer gefunden wurde. (z.B.: "WIR HABEN ES!", "DORT LIEGT ES.", "... nach 67 Jahren des Rätsels Lösung!")

4. Ich kann nicht sagen, ob sich dort das Bernsteinzimmer befindet, oder nicht. Um es vorweg zu nehmen: Nach des Autors "Beweisführung" im Büchlein eher nicht.

5. Ich werde in der Darstellung des Buchinhaltes nicht den Konjunktiv benutzen, auch wenn mir das schwer fällt und vielleicht nicht immer gelingt. Es bedeutet also nicht, daß ich diese Darlegungen für Fakten halte.

1) Er benutzt auch den Prosateil für seine "Theorie" und es wird auch gleich ärgerlich und lächerlich. Er misst der Tatsache, daß der (damals) Untersturmführer Karl Hubertus Graf Schimmelmann einem Obergruppenführer gratuliert, besondere Bedeutung wegen des Dienstgradunterschiedes zu. Mehr fällt ihm dazu nicht ein.

-------------------

Zur Einstimmung:

Dieses "WIR HABEN ES!" steht am Ende des Textteils des Prologs.
Es geht auf der nächsten Seite in diesem "merkwürdigen" Stil gleich weiter. Abgebildet ist ein Ausschnitt einer farbigen Postkarte "Führer durch die Leinawaldung" [in der Anmerkung von 1918], vermtl. etwas stockfleckig, die eine einfache topographische Karte des Leinawaldes darstellt. Auf der Postkarte hat jemand in der forstwirtschaftlichen Abteilung (Jagen) 31, vermtl. mit blauer Tinte (Füllhalter?) ein Kreuz eingezeichnet. Ebenso ist die Kontur des veränderten (lt. seiner Anmerkung) Waldrandes in Richtung Flugplatz eingezeichnet. Ein hübsch gewungener Pfeil zeigt in die Abbildung der Postkarte auf das eingezeichnete Kreuz und da steht in Uppercase und Bold, man ahnt es :D, "DORT LIEGT ES."
Anmerkung vom Autor: Ein Unbekannter[?] ("Derjenige ...") habe 1945 nicht willkürlich, sondern wohlüberlegt diese Einzeichnung vorgenommen. Diese und eine weitere Postkarte mit gleichem Motiv (diese ohne die Einzeichnungen), befinden sich in seinem Archiv. Keine weiteren Anmerkungen von ihm hierzu.

Danach beginnt aber nicht die Darlegung der Recherchen, die Aufstellung von Hypothesen oder der Einstieg in die Beweisführung, sondern der Prosateil, der mit seinen sonstigen Darlegungen abwechselt. Leider wird da auch was verwoben. [Dazu werde ich vielleicht noch etwas schreiben.]

Wie steigt er in das Thema ein?

Er gibt einen kurzen Abriß zur Geschichte des Flugplatzes bis zur Übernahme durch die Luftwaffe Anfang der dreißiger Jahre und dem darauffolgenden Ausbau, sinniert kurz über den Decknamen "Alpendohle", gesteht aber zu, daß dies wohl so üblich war. Auf Grund der komfortablen Ausstattung und massiven Entwicklung stellte er die Frage, ob der Flugplatz vielleicht eine "Sonderstellung" einnahm. Er stellt fest, daß in den Archiven nichts von einer "Sonderstellung" steht, was aber nichts heißen muß. [Warum er dies tut, wird in der Folge deutlich werden.]

Der Text fährt fort, indem er angibt, daß schon Mitte der Zwanzigerjahre geologische Untersuchungen im Reichsgebiet stattfanden, die Orte auffinden sollten, an denen geheime militärische F/E und Produktion untergebracht werden könnte. Er spricht von unzähligen geheimen Räumen, die gebraucht wurden.
"'Unter die Erde!", das ist die neue Devise". So haben die Experten in ZA mit der regionalen Bergbehörde sehr schnell den geologischen Sonderfall Leinawald entdeckt. [Den Fall anderer möglicher Ursachen der Entdeckung schließt er hier noch ein.]

Es folgt eine geographische und geologische Beschreibung des Leinawaldes. Er liegt höher als die ihn umgebenden Flächen und es hat nie einen Versuch gegeben, ihn abzuholzen. Nach der Humusschicht schließt sich eine Schicht aus Geschiebelehm oder Mergel an, die das Oberflächenwasser zurück hält. Darunter befindet sich eine bis zu drei Meter dicke Schicht aus einem Ton/Kaolin-Gemisch, die ebenfalls wasserundurchlässig ist. Unter der Ton/Kaolinschicht trifft man hochwertigen Quarzkies an. Er beschreibt die Oberflächenwasserableiter, die das Wasser in einen Bach und nicht ins Grundwasser ableiten [Er nennt sie Priele.] "Dieser Tatbestand ist für die Ingenieure und Geologen der Reichswehr von enormer Bedeutung. Sie erkennen sofort, daß es unter der Kaolinschicht trocken sein muß."
[Bis hierher, außer einem Verweis auf ein Bild im Tafelteil, das die geologische Schichtung im dortigen Steinbruch zeigt, keine Literaturverweise, Belege oder Belegzitate. Nichts.]

Die Leichsenringsche Hohlblocksteinfabrikation (nutzt den Kies der nahe gelegenen Kiesgrube und die Kiesgrube selbst, beide befinden sich in unmittelbarer Flugplatznähe, werden genannt und es wird dargelegt, daß dieses Nebeneinander zu einen jahrelangen Kleinkrieg führte. Hierzu zitiert er aus einem Dokument, auf das er im Tafelteil verweist (Abb. II).
[Nur leider gibt es den Text des Zitats im Dokument des Tafelteils nicht. Das Dokument besteht augenscheinlich auch nur aus dieser einen, abgebildeten Seite. Inhaltlich gibt es in einem Faktum zum Zitat des Autors mit dem abgebildeten Dokument Kongruenz, denn in beiden Fällen geht es um die Möglichkeit der Aufhebung der Leichsenringschen Nutzung, da der Grundeigentümer das Land Thüringen ist. In seinem Zitat wird eine "inzwischen als möglich vorgesehene Änderung des Zweckes des Flugplatzes ..." genannt. Darauf kommt es ihm an, wie sich in unerwarteter? Weise gleich zeigen wird.]

Er verweist dann nochmalig auf eine Veränderung des Nutzungszwecks, als er auf ein Dokument des Luftamtes Dresden vom Februar 1935 verweist, in dem dies ausgeführt ist. [Dies belegt er nicht. Soll das Bezug auf das Dokument in Abb. II haben? Das steht da aber nun gar nicht drin. Abb. II zeigt ein Schreiben des Luftamtes Dresden vom 15. Februar 1935. Er kann es auch sonst eigentlich nicht meinen, denn es ist "vertraulich" an das Thüringische Rentamt Altenburg gerichtet, während er ein "streng vertraulich" beschriftetes Schreiben mit dem Adressaten "Altenburger Landrat" anführt.]

[Die folgenden Ausführungen Kuschels, alles wieder ohne Beleg, müsste man eigentlich vollstädig zitieren, was aber leider aus rechtlichen Gründen so nicht möglich ist.]

"Diese Ankündigung ist brisant und für die Entwicklung unserer Geschichte von enormer Bedeutung." Er stellt die Frage des Zwecks der Änderung. [Und gebraucht im nachfolgenden Satz eine Technik, die er noch mehrfach anwenden wird. Er konstruiert einen Gegensatz bzw. eine Verschiebung von Bedeutungen, indem er z. B. eine lächerliche Begründung, hier "Schwimmbassin" oder "Filzpantoffelproduktion", anführt um dann seine Deutung, wie er wohl glauben mag, bedeutungsschwerer erscheinen zu lassen. Nur leider ist das primitiv. Keine andere, alternative Begründung zu suchen, soll wohl den Leser auf seine Ziele trimmen, macht ihn aber lächerlich. Er platzt dann auch gleich damit heraus:]
"Hier haben ganz offensichtlich die geologischen Erkundungen der vorangegangenen Jahre ihren richtigen Adressaten gefunden, Hermann Göring." [Warum er z.B. eine Änderung der ursprünglichen Planung als Einsatzflughafen hin zur Flugzeugführerschule nicht in Erwägung zieht, dürfte jetzt wohl klar sein. Er hat andere Ziele. Er reibt sich dann an der komfortablen Ausstattung des Flughafens. Der Marmor, der vermtl. aus dem Offizierscasino stammt wird zum Fußboden für Flugschüler. Die Amerikaner hätten in ihre Tagebücher geschrieben, daß sie in Deutschland noch nie einen so luxuriös ausgestatteten Flugplatz gesehen. Wie ich schon schrieb: Keinerlei Beleg. Er reitet noch ein bischen darauf herum und lässt dann die Katze aus dem Sack:]
"... - all das gibt Anlass zu der Vermutung, daß hier einquartierte Flugschüler ein probates Tarnnetz für andere Absichten oder Aufgaben waren." [Et voila...Da ist sie. :D]

-----------------

Heiliger Bimbam! Er führt außer den geographischen und geologischen Gegebenheiten, auch die Nutzungsänderung und die Ausstattung von Räumlichkeiten und den Umfang der baulichen Maßnahmen (z.B. Krankenhaus) als "Beleg" für eine UT-Anlage an. Aber das ist natürlich nicht alles. Er hat noch weitere Belege dafür, daß seit 1934 dort eine UT-Anlage aufgefahren wurde.

LG
Dieter
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#35
Alles zu seiner Zeit. :D Natürlich ist das sukzessive entstanden. Ich verbringe nun mal am Tag viel Zeit mit der Bahnfahrerei.
Die alte Mänätscherfrage werde ich aber dennoch stellen :baaaeee
"Was, Sie schaffen Ihr Arbeitspensum nicht und müssen Überstunden machen? - Da müssen Sie aber ein schlechtes Zeitmanagement haben!"

LG
Dieter
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#36
Weiter im Masochismus-Aufbaukurs.

Der Autor sieht es einleitend im nächsten Kapitel jetzt schon als Faktum an, daß dort seit 1934 eine geheime UT-Anlage entsteht. Selbstredend sind da Zeugen unerwünscht, wie er schreibt. Das macht er an zwei Dokumenten fest, die er in dem Sinne interpretiert daß sie den "Beginn der Auseindersetzungen" mit den zwei ansässigen Unternehmern markieren.

Es handelt sich einmal um ein Schreiben vom 27.09.1934, daß er dem Fliegerhorstkommando zuschreibt, an den Herrn Leichsenring, Flugplatz gerichtet ist und in dem festgestellt wird: "Laut Anzeige befahren Sie mit Ihren Lastzügen den Weg F von Ihrem Werke nach der Peniger Strasse." Er wird darauf aufmerksam gemacht, daß dies streng verboten ist und es wird ihm ausdrücklich untersagt. Widrigenfalls "werden wir gezwungen, Sie Bestrafen zu lassen".

[Das Schreiben, welches möglicherweise vollständig abgebildet ist, weist keinen Briefkopf oder anderweitig erkennbaren Absender auf. Es hat für mich die Anmutung eines maschinengeschriebenen "Zettels". Im Dokumentfuß ist handschriftlich ein markantes "R" zu sehen, was ich als Unterschriftenkürzel deute.]

Das Antwortschreiben Leichsenrings datiert vom 30.09,1934 und trägt einen vollständigen Briefkopf, in dem der Unternehmensgegenstand mit "Beton-Werke" und "Bauwaren-Handlung" angegeben ist. Firmensitz ist "Klausa Altenburg Thür.-Land (Flugplatz)". Das Schreiben ist an das "Thür. Rentamt, Altenburg, Altenburg/Thür." gerichtet. Es trägt den Posteingangsstempel des Rentamtes mit dem markanten "R", sowie einen Beschlußstempel des Rentamtes, der wiederum mit dem markanten "R", hier aber nicht vollständig sichtbar, da in der Wiedergabe abgeschnitten, gegengezeichnet wurde.

[Diese falschen Zuweisungen wiederholen sich bei anderen Dokumenten. Auch wenn man das Fliegerhorstkommando "dahinter" vermuten könnte, bleibt diese Zuweisung falsch.]

Leichsenring bestätigt den Eingang des Schreibens vom 27.09.1934 und schreibt, daß er den genannten Weg "nur mit Genehmigung des Herrn Architekten Kurt Müller, Altenburg" befahren hat "um die von mir zu liefernden Bauwaren auf die darinliegenden Baustellen anfahren zu können".

Der Autor führt aus, daß der Fliegerhorst dem Unternehmer Leichsenring die Benutzung des Weges verbieten will. Wichtiger ist ihm aber die Formulierung "darinliegende Baustellen". Er leitet daraus ab, daß diese nur unterirdisch sein können, da es damals oder später keine übertägigen Bauwerke im Leinawald gegeben hat. Zudem liegen diese "im sensiblen Bereich" der Schneise F", die "die östliche Grenze der Waldabteilung 31" darstellt.

[Das ist jetzt eine besondere logische Fehlleistung. Die Baustellen, die Leichsenring beliefert, setzt der Autor denen gleich, die zur geheimen UT-Anlage gehören und in deren Nähe Leichsenring durch das Verbot der Benutzung des Weges F nicht kommen soll.]

[Die pauschalen Aussage, daß es später keine übertägigen Bauten im Leinwald gab, ist so nicht richtig. Er soll mal in die kartographische Neuaufnahme des GSSD-Sperrgebietes in der DTK 10, nach dem Abzug Koljas schauen. Das ist nicht gerade wenig.]

Leichsenring spielt in seinem Schreiben auch, wie ich meine, einen Joker aus. Er schreibt: "Gleichzeitig frage ich an, ob Sie das Verbot für mich aufrecht erhalten, wenn ja, so wäre ich gezwungen die dazu zuliefernden Bauwaren im Preise erhöhen zu müssen."

[Spekulation: Wenn er dies nicht unüberlegt, sondern mit einem konkreten Hintergrund getan hat, dann könnte als Auftraggeber Leichsenrings jemand in Frage kommen, mit dem das Rentamt keinen Ärger haben möchte, worauf eben Leichsenring spekuliert. Das könnte natürlich auch die Luftwaffe sein. Oder...Oder...]

--------------

Der Vortrieb der UT-Anlage erfolgte aber nach den Angaben Kuschels durch Stollen im Steilhang der westlichen, also flugplatzseitigen Begrenzung des Jagens 31 und des südlich diesem angrenzenden Jagens 32.

Quelle: Thomas Kuschel, Bernsteinzimmer, Das letzte Kapitel im Leinawald, E. Reinhold Verlag, ISBN 978-3-937940-85-4
Copyright für die Kartenausschnitte: TLVermGEO

Die gewaltigen Unterschiede kommen nicht nur durch den unterschiedlichen Maßstab, sondern durch die angeführte Neuaufnahme zustande. Die DTK 25 zeigt die damals praktizierte "Auflockerung".

LG
Dieter
 

Anhänge

Kracher

Active Member
#37
Nicht das Conny und seine Freunde da bald Tatsachen schaffen...das Publikum wartet gespannt auf die kommende Woche...

Nur am Rande o t: ... und Ihre beide, Du und Martin werdet eventuell demnächst einen netten, hoffentlich unberührten Bunker zu Gesicht bekommen. Ach ja, wenn gebuddelt werden muss, dann seid Ihr dran. Meine beiden Freunde und ich sind zu alt für solche Tätigkeit. Mein Freund J. auf dessen Information diese Sache basiert geht nur an Geschichten heran, wo er Gewinn wittert, aber im großen Stil. Ist ein Immobilien Hai und Antiquitäten Händler. Um die Genehmigungen werden sich mein Freund D. und ich kümmern. ...und sollte sich Martin noch eine Hand brechen, D´s Frau ist Chefärztin eines Krankenhauses. Alles kein Problem.

... und im Falle, wir stoßen auf etwas Bestimmtes, D. ist Physiker und wird uns schon sagen, was wir da zu tun oder zu lassen haben. Ich hoffe es ja nicht, dass es so etwas ist, wenn Inhalt vorhanden. Am Dienstag bzw. Mittwoch bin ich klüger und werde Euch danach gleich informieren, wie es weiter geht.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#38
Ich weiß, daß sie ein Auge darauf geworfen haben. Den U-förmigen Stollen, der im Steinbruch angesetzt gewesen sein soll und auf den sie wohl (auch) reflektieren, beschreibt Kuschel auch. Ich werde mal kurz die Quelle, aber vor allen Dingen die Schlußfolgerungen des Autors beschreiben. Da kann man auch von einer Menge "Mulm" sprechen, aber es gibt topograhisch ein klitzekleines Indiz.

Mir ist, wie gesagt, das Bernsteinzimmer wurscht. Mir geht es um die sogenannte "Beweisführung" des Autors und die verwendeten Argumentationstechniken. Das ich damit in der Breite nichts bewirken kann, ist mir auch klar. Aber ich möchte es getan haben.

LG
Dieter
 
#39
Sicher gab es auf einem Flugplatz wie diesem verbunkerte Räume. Ich hatte es schon mal geschrieben - von einem Bekannten die Mutter, sie stammte aus Meuselwitz, war im Krieg auf dem Flugplatz dienstverpflichtet, wartete die Bord - MG der ankommenden Maschinen. Dazu wurden sie abgebaut, gereinigt und dann später im Hangar wieder angebaut.
Die Wartung erfolgte in Bunkern,dies können aber auch Tiefkeller gewesen sein oder aber verbunkerte Räume.
 
Oben