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Harald 41

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#21
Noch immer Munitionsfunde am Flugfeld D-Wagram-Strasshof

Hallo;
Fuhr heute am späteren Nachmittag von Strasshof kommend Richtung Markrafneusiedel,gleich nach dem Wald links wird Schotter abgebaut( habe ich bereits in einem anderen Treat eingestellt) jedenfalls zwischen dem Abbau und der Strasse ist noch ca.500m breit ein Feld,daneben stand ein weisser Bus und zwei Männer gingen mit einer Sonde auf ca immer 10x10mabgesteckten Eck.
Blieb kurz stehen und informierte mich,der ältere Herr sagte mir das Sie im Auftrag der dortigen Kiesfirma beauftragt wurden,vor dem Abbau das Gelände auf Munition zu untersuchen.
Allerdings ging diese Sonde etwas tiefer als die frei käuflichen,weiters sagte er mir das die jeweiligen abgesuchten Flächen im Computer gespeichert werden,dann ausgewährtet und anschliessend von ihnen geborgen und einer Sondereinheit übergäben werden.
Nach Aussage des Herrn werden noch immer unzählige Sprengbomben,Flakmunition und andere Relikte in der Nähe des ehemaligen Flugfeldes gefunden,weiters sagte er mir das man mit dieser Sonde eine 50kg Bombe in 5m Tiefe orten kann.

LG Harry

PS:Möchte noch dazu sagen,dass diese Herrn im Auftrag einer privaten
Firma suchen und Sonden besitzen die handelsübliche weit übersteigen,und warscheinlich auch die Geräte des Bundesheeres (zumindest dem stand von 1991)
 
#22
Ich kann mir gut vorstellen, dass dort noch einiges an Munition in der Erde liegt. Erst heuer im Sommer, als auf dem Flugfeld hinter der Firma "Fischer Brot" ein weiteres Firmengebäude errichtet wurde, konnte man im Aushubmaterial einiges an Munition sehen.
 
#23
Ein wenig OT.:
Nicht nur MIG's sollen sie vergraben haben, auch jede Menge T-34 schlummern bzw. rosten lt. Erzählungen mancher Altvorderen angeblich im Boden der ehemalligen russischen Besatzungszone dahin...:D

Da wurde doch vor ein paar Jahren tatsächlich in einem alten unterirdischen Verbindungsgang zwischen Arsenal und St. Marx nach einem T-34 gegraben...

lg
josef
Josef, Ich wiederspreche Dir und Deinem profundem Wissen nur ungerne, nur habe ich meine Zweifel dies zu glauben.

Ich denke dass die Russen beim Abzug aus Oesterreich eher dazu neigten mehr mitzunehmen, als etwas dazulassen.

Worin liegt der militaerische Mehrwert? Mit Baggern angreifen, erstmal zu buddeln zu beginnen, um einen Panzer oder eine MiG auszugraben?

Und selbst wenn das Teil defekt war, herrschte doch im Kommunismus immer ein chronischer Mangel an Ersatzteilen, also neigte man auch eher dazu den Schrott mitzunehmen..
 
#24
Ja, so ein Sarkasmus-Detektor ist ein sehr nützliches Gerät...

Tatsächlich gibts solche Geschichtln überall. Der Russenpanzer liegt noch bis heute in einem Tümpel keinen Kilometer von mir.

So sagt man zumindest.
 
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Harald 41

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#25
Hallo Martin79;

Bei Fischerbrot auf dem Gelände sah ich vor kurzem 2-3 Monate im Aushubmaterial einige ?verostete Eisenrohre mit schwarzem Material überzogen,eventuell Ölleitungen aber für was?
Bis zum Fischerbrot gingen in meiner Kindheit noch die Schienen,weiters dürfte man doch eigentlich nichts mehr finden,weil das BH nach dem Bombenunfall lange das Gebiet abgesucht hatte.

LG Harry
 
#26
Ja, so ein Sarkasmus-Detektor ist ein sehr nützliches Gerät...

Tatsächlich gibts solche Geschichtln überall. Der Russenpanzer liegt noch bis heute in einem Tümpel keinen Kilometer von mir.

So sagt man zumindest.
Das kann gut sein. Ich vermute dass es nicht Absicht war. Vermutl. ein Unfall, und dann haben sie ihn halt dort liegen gelassen.

Militaerisch betrachtet ist mit einem verrosteten Panzer wenig anzufangen, insbs. was eine moegliche Invasion im Kalten Krieg betroffen haette.....
 

josef

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#27
Josef, Ich wiederspreche Dir und Deinem profundem Wissen nur ungerne, nur habe ich meine Zweifel dies zu glauben.

Ich denke dass die Russen beim Abzug aus Oesterreich eher dazu neigten mehr mitzunehmen, als etwas dazulassen.

Worin liegt der militaerische Mehrwert? Mit Baggern angreifen, erstmal zu buddeln zu beginnen, um einen Panzer oder eine MiG auszugraben?

Und selbst wenn das Teil defekt war, herrschte doch im Kommunismus immer ein chronischer Mangel an Ersatzteilen, also neigte man auch eher dazu den Schrott mitzunehmen..
Peter, bitte genauer durchlesen:

Nicht nur MIG's sollen sie vergraben haben, auch jede Menge T-34 schlummern bzw. rosten lt. Erzählungen mancher Altvorderen angeblich im Boden der ehemalligen russischen Besatzungszone dahin...

Da wurde doch vor ein paar Jahren tatsächlich in einem alten unterirdischen Verbindungsgang zwischen Arsenal und St. Marx nach einem T-34 gegraben...
Siehe
http://www.bmlv.gv.at/cms/artikel.php?ID=2023

Sicher nahmen die Russen viel mit, sie vernichteten aber auch Unmengen an damals neuester Technologie durch unsachgemäße Demontagen bzw. Schlamperei!

lg
josef
 
#28
Hallo Harry!

Ölleitungen kann ich mir gut vorstellen, weil es auf diesem Flugplatz die Möglichkeit gab, den Rand der Piste mit brennendem Öl zu beleuchten, um den Flugzeugen so die Landung zu erleichtern. Das Öl wurde in Rinnen, die am Rand der Piste waren entzündet.
Wozu waren die Schienen, von denen du schreibst? Führten sie vom BHf Strasshof oder von Deutsch Wagram aus zum Flugplatz?
 
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Harald 41

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#30
Hallo Martin;

Die Schienen gingen glaube ich von einer Weiche welche sich zwischen Helmahof und Strasshof befand in einem Bogen neben die Rollbahn, und endeten dort ca.wo das Werk von Fischerbrot Steht,die lagen dorten noch vor etwa 25 Jahren.
Den ehemaligen verlauf kann man noch sehen und zwar von Deutsch Wagram kommend auf der höhe wo man zum Forstinger,Fischerbrot abbiegt kann man an der B8 noch den verlauf sehen dorten ist der Asphalt aufgebrochen.

LG Harry

PS: Habe noch ein Foto gefunden,daß ich vor kurzem machte,falls ich ein weiteres Bild finde wo ma die Schienen sehen kann,werde ich es hier einstellen sind dort früher mit 15 16 Jahren Motorgross gefahren da lagen sie noch.
 

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josef

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#32
Schwierig ist es, die heute noch vorhandenen bzw. erkennbaren Objektreste genau zuzuordnen, da das riesige Flugplatzgelände mit den weit verstreuten Abstell- (Auflockerungs-) Flächen mit Rollwegen zur überlangen Startbahn, Barackenlager, Materiallager, Mun-Lager, Tanklager, Normal- und Feldbahnnetz usw. auf einer Fläche von 15 km² lag bzw. liegt (öfh-Nachrichten 03/09)! Der Grund liegt in der zehnjährigen Besatzungszeit der Russen. Diese nahmen umfangreiche Änderungen und Aus- und Umbauten am Gelände vor, so wurden mindestens 74 Splitterboxen rund um die Piste auf freien Flächen als auch in den Waldstücken angelegt. Das von der Luftwaffe geschaffene System von Rollstraßen wurde zu den neuen Abstellboxen erweitert, ebenso wurden zusätzliche Betonabstellflächen gebaut. Das Tanklager wurde erweitert und eine große Anzahl von Gruben mit Wällen zur splittersicheren Lagerung von Ausrüstung und Gerät geschaffen.

Der Zweck der für damalige LW-Verhältnisse überlangen Betonpiste ist noch immer nicht geklärt! Siehe dazu => http://www.unterirdisch-forum.de/fo...5180&highlight=%FCberlange+Start-+Landebahnen

Lt. öfh-Nachrichten 03/09, Seite 18 begann man Mitte 1944 mit dem Ausbau von Deutsch-Wagram zum "großen Startbahnhafen"... Auszug aus dem Artikel:
Auch damals hätte man angeblich schon eine spätere Verwendung als Wiener Zentralflughafen ins Auge gefasst. Kernstück war die weit aus dem Rollfeld nach Osten hinausführende 2.800 m lange und 60 m breite Betonstartbahn, die auf die künftige Verwendung als Einsatzhafen für Me 262 hinweist. In und um die Wälder der Umgebung wurden 12 m breite Rollstraßen angelegt, die über einer relativ dünnen Schotterschicht überwiegend nur eine Asphaltauflage erhielten oder erhalten sollten. Die beträchtlichen Erdmengen durch den Humusabtrag und Einebnungsarbeiten südlich der Startbahn wurden zur Gänze unmittelbar nördlich des E-Hafengehöfts als etwa 230 m langes, 60 m breites und 2,5 m hohes künstliches Plateau abgelagert. Dieser Hügel hat später zu den meisten Spekulatiuonen über verbunkerte Hangars etc. Anlass gegeben, er dürfte nur wegen der günstigen Lage an einem "Knotenpunkt" der Feldbahn dort entstanden sein. Auch heute werden noch fallweise heimliche "Untersuchungen" mit Spaten und Krampen daran angestellt.
Auf RAF-Aufklärungsfotos aus Anfang bis April 1945 sind in Waldlichtungen beim sogenannten "Hagerfeld" nahe D.Wagram abgestellte He 177 erkennbar. Dort wurden 1970 eine Menge scharfe elektrische und mechanische Aufschlagzünder für Bomben gefunden. Dazu gibt es in der vorgenannten "öfh-Nachrichten" Ausgabe nachstehende spekulative Aussage:
Es ist denkbar, dass in Deutsch-Wagram so etwas wie eine "Versuchsgruppe für Bombenwirkung" bestand, die eventuell das benachbarte Bombentestgelände im Wald bei Obersiebenbrunn benutzte; dort sollen stählerne Schiffsteil-Attrappen aufgebaut gewesen sein, an denen die Wirkung scharfer Bomben studiert worden sei. Eine zusätzliche Deutungsmöglichkeit ergibt sich aus der fallweisen Benützung durch die Heinkelwerke. Es könnte sein, dass ein Teil der Einflug- und Versuchsflugarbeit des Heinkel Entwicklungswerkes Zwölfaxing in D. Wagram durchgeführt worden ist.
Dazu sei angemerkt, dass bei den von Heinkel in Zwölfaxing durchgeführten Entwicklungsarbeiten zum Umbau der He 177 vom "pseudo Viermotorer" zu einem "echten Viermot" Flugzeug (He 177B-5) sehr beengte Hallenflächen zur Vergügung standen. Grund war das Anlaufen einer Teilverlagerung des "Jägerprogramms" der WNF auf den von der LW ursprünglich nur an Heinkel übergebenen Anlagen/Platz Zwölfaxing... Quelle dazu: öfh-Nachrichten 2/06 "Viermotorige Heinkel He 177 aus Zwölfaxing" Jedenfalls ist der genaue Grund zur Errichtung der "überlangen Piste" in Deutsch-Wagram für mich noch lange nicht geklärt und die exakte Zuordnung diverser Baureste wird auch weiterhin schwer zu eruieren sein...

lg
josef
 
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Harald 41

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#33
Hallo Josef;

Danke :dankefür Deine ausführlichen Recherchen,wie Du sagst die Ausdehnung ist auf dem ganzen Gelände enorm,da ich hier aufgewachsen bin kenne ich das Gebiet so gut wie meine Westentasche,Das mit den 74 Spliterschutzboxen kann schon hinkommen die ziehen sich bis aufs Gänserndorf-Süd Gebiet.
Das künstliche Plateau kenne ich auch gut,teile sind leider schon eingeebnet aber ich werde versuchen noch Bilder zu machen.
(Schade es wächst ein Betrieb nach dem anderen dort aus dem Boden)
Links daneben steht noch ein Tiefbunker-Munitionsbunker ist noch in Betrieb,allerdings nicht mit Kriegsmunition sondern Sprengmittel der OMV(ist aber abgesichert und nicht zu betreten).
Ein Geleise der Feldbahn habe ich auch noch,das Steckt dorten in einem Haufen seit ich mich erinnern kann.:D

LG Harry

PS:Wenn Du möchtest kann ich Dir im Herbst-Winter noch eine Führung anbieten,falls Du Interesse,Zeit und in der Nähe bist
 

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#34
Hallo Harry!

Ich hatte auch das Glück, Fotos vom Flugplatz machen zu können, als noch keine einzige Firma dort angesiedelt war. Ich werde sie demnächst einstellen, wird aber noch ein bißchen dauern, da ich übers Wochenende im Dienst bin.
 
#35
Fotos vom Flugfeld vor der Verbauung

Soda! Hier sind die Fotos vom Flugplatz Strasshof, aufgenommen im Mai 2006, kurz bevor angefangen wurde, das Gelände zu verbauen.

Bild 1 zeigt die Rollbahn Blickrichtung B8, Bild 2 Taxiway Blickrichtung Deutsch Wagram "Hagerfeld".
 

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Harald 41

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#39
Hallo Martin79;
:danke Super Bilder zwar nicht ganz so alt ,aber auf dem letzten Foto rechts davon war eine Grube weiss leider nicht ob Du die auch kennst darin fuhren wir Motocross liegt aber schon mehr als 25 Jahre zurück.
Leider konnte ich keine Fotos finden,aber mir fällt gerade ein das sich etwas auf alten Dias befinden könnte,da ich früher alles auf Dia machte.
Werde gleich nachsehen,sobald ich was finde(hoffentlich) stelle ich es hier ein.

LG Harry
 
#40
Hallo Harry!

Aber sicher kenne ich diese Grube. Ich bin ja genauso wie du in dieser Gegend aufgewachsen und der Flugplatz und die umliegenden Bunker, Splitterschutzboxen und Unterstände waren unser Abenteuerspielplatz.
In der Grube sind wir allerdings- altersbedingt- nur mit unseren BMX- Rädern auf- und ab gefahren. :)

Kennst du eigentlich die Luftschutzgänge am Rübenplatz in Deutsch Wagram? Mein Opa, der in der Nachkriegszeit berufsebdingt sehr viel am Flugplatz und mit den Besatzungssoldaten zu tun gehabt hat, hat mir einmal erzählt, dass es von diesen Gängen vom Rübenplatz einen Verbindungsgang zum Flugplatz gab. Dieser Verbindungsgang dürfte aber irgendwann in den späten 60er Jahren zugeschüttet worden sein weil er einsturzgefährdet war.


LG, Martin
 
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