Höhle nähe Reifnitz

#1
Hallo an alle,
Ich war heute mit einem Freund in einer Höhle in der nähe von Reifnitz, Kärnten. Sie geht relativ weit in den Berg aber am ende war es schon so schmal das ich nicht weiter rein gehen wollte. Hier sind ein paar Bilder.
Lg. Lucas
 

Anhänge

Viruz

Active Member
#2
Hierbei handelt es sich um die Margarethenhöhle. Diese hat eine vermessene Länge von 48m und einen Höhenunterschied von 31m.

Literaturauszug:
Emil Hölzel (1962): Einige bekannte und bisher unbekannte Höhlen in Kärnten und ihre tierischen Bewohner (Mit einer Verbreitungskarte und 3 Abbildungen) – Carinthia II – 152_72: 116 - 125.

Die Margarethenhöhle bei Reinitz a. W. (605 m)


Über der geologischen Bucht (Senke) von Reifnitz a. W. erhebt sich nahe deren Südwestgrenze als vorgeschobener Ausläufer des Pyramidenkogels (851 m) die felsige Höhe 605 m mit Kirchlein St.Margarethen und den versteckten Resten der Burgruine Reifnitz. Fast unmittelbar unter dem Kirchlein, am Südostfuße einer Felswand, öffnet sich der grottenartige Zugang zur Höhle, verengt sich nach kurzem Anstieg zu einem mannshohen Schlupf, in den man aber erst nach Überwindung eines großen Steinblocks davor einzudringen vermag. Der bergaufwärts gerichtete Felsengang mit stellenweise starken Verengungen führt in seinem Verlauf von etwa 29 m Länge sehr steil in der

Richtung zur Kirche hinauf, zeigt Stufenbildungen, wie von Menschenhand geschaffen, und ist dann weiterhin unpassierbar.

Das Gestein besteht aus Marmor, der hier mitten zwischen Altkristallin eingelagert ist. Zu erreichen ist die Höhle nur über den Südausgang von Reifnitz, entlang des dort nach SW abzweigenden nicht erhaltenen Fahrweges, der aber nach kaum 1 km unter den dicht verwachsenen Steilhängen südlich der Kirche endet. Von dort muß man dann frei über diese an die 50 bis 80 m hoch, vielfach durch Haselgebüsch, in Richtung der Wand emporsteigen.



Die Margarethenhöhe ist seit langem bekannt. An Kulturfunden existiert nur ein Steinhammer aus ihrer Umgebung im Landesmuseum; die historische Burg Reifnitz könnte vielleicht mit ihr durch einen unter irdischen Notgang verbunden gewesen sein. Die naturwissenschaftliche Ersterkundung geschah durch Doktor BERNINGER am 19. Feber 1961, der das Vorhandensein von Höhlenschrecken, Spinnen und Fledermäusen feststellte, wie auch Belege davon mir überbrachte. Bei meinem ersten Besuch dort, am 22. Feber, wurden 5 Köderbecher mit Käse an günstig scheinenden Stellen im Höhleninneren eingesetzt und bei einer weiteren Exkursion dorthin am 6. März, unter Beteiligung von Dr. WEISS als Geologen, ausgenommen. Zusammen mit dem Inhalt der Fangbecher konnten wir an tierischen Bewohnern feststellen:

Die antrophile Höhlenspinne Meta menardii Latr., einen sehr großen Vertreter der Tausendfüßlergattung Glomeris (spec.?), die antrophile südliche Höhlenschrecke Troglophilus

neglectus Krauss, neben den vorerwähnten im Fangglas eine Larve des Höhlenlaufkäfers Laemostenus schreibersi Küst. und zwei Exemplare der Höhlenbuckelfliege Triphleba antricola Schmitz, wie das vorerwähnte Insekt ebenfalls antrophil. Von den Vertretern der Mammalia

fügen wir noch die Kl. Hufeisennase Rhinolophus hipposideros hinzu.

Aus der Tierklasse der Gastropoda (Schnecken) ist mir das Fehlen der kalkliebenden Felsenschnecke Helicigona planospira illyrica in dieser Marmorhöhle aufgefallen. Wir haben aber dort folgende Kleinschnecken aufgesammelt: Oxychilus draparnaudi (Beck), Discus rotundatus (Müll.), Cochlodina laminata (Mont) und Cochlodina commutata ungulata (Rossm.).

Während die ersten 3 Arten weiter verbreitet sind, ist C. e. ungulata nur aus Südkärnten und Osttirol nachgewiesen. Für die Bestimmung der Gastropoden habe ich Herrn Amtsrat Walter KLEMM,

Wien, besten Dank zu sagen.

Nach dem Fangergebnis haben wir es, mit Ausnahme der Schnecken, vorwiegend mit ahtrophilen Höhlentieren zu tun, die mitunter auch im Freien angetroffen werden. Dies ist aber bei den obigen Arten nur äußerst selten der Fall, und ich habe z. B. nur einmal einen Kokon der Höhlenspinnengattung Meta Koch im oberen Gössgraben, unter einem vorspringenden Felsen hängend, beobachtet.
 
Oben