#1
A4-Heimatlager Maria, Lina u. Isabella

Josef zitierte am 21-11-2003 folgende Sätze aus dem Bornemann- Buch http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=2607

M. Bornemann schreibt in "Geheimprojekte Mittelbau" interessante Details betreffend Bahntransporte von V2 (A4)-Raketen und Treibstoffen dazu:

Solche Transporte unterlagen strengster Geheimhaltung, es gab ein besonderes Tarn- und Sicherheitsprogramm:

*Die auf 12 m langen Rungenwagen transportierten Raketen ragten über das Waggonende hinaus und mußten besonders getarnt werden.

*Die Tarnung mußte abwechslungsreich und den Verhältnissen angepasst werden.

*Solche Transporte durften nur unter militärischer Bewachung durchgeführt werden, wobei das Begleitkommando außer dem Transportführer den Bestimmungsort nicht kannte.

*An den Waggons durften keine Klebezettel bzw. Wagenzettel mit Richt- bzw. Bestimmungsbahnhöfen angebracht werden.

Alle Transporte von fertigen Raketen und dazugehörige Betriebs- und Treibstoffe von den Fertigungsstätten zu den Lagern liefen am Anfang unter dem Stichwort "Granit" . Dann wurde das Codewort laufend geändert, z.b. auf "Kleeblatt", "Meister" und "Hacke".

*Für Transportanmeldungen zu den österreichischen Lagern gab es folgende Tarnnamen:

St. Egyden => Maria,
Groß-Mittel => Lina und
Sitzenberg-Reidling => Isabella.
Die beiden letzten Punkte würden mich am meisten interessiere, weil zum einen die A4 Transporte der Fertigung endsprechend dem Merkplatt vom August 1943 mit der Tarnbezeichnung „Panzer“ durchgeführt wurden, und zum andern ich noch keine Dokumente zu diesen österreichischen A4 Lagern gefunden habe !
Aus dem hier gezeigten Quellennachweis ist leider nicht zu entnehmen woher Bornemann diese Infos bezogen hat !


Gruß Henry
 
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josef

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#2
Hallo Henry,
für mich geht es primär einmal um die Klärung des Begriffes „Heimatlager“! Was war die Aufgabe, Sinn und Zweck einer solchen Einrichtung? Inklusive der 3 Österreich-Standorte schreibt Bornemann auf Seite 107/108 von 22 Transportzielen mit Decknamen (weibliche Vornamen).

Ich will mich dabei nicht nur auf „Isabella“ Sitzenberg-Reidling beschränken, das Gleiche gilt auch für „Maria“ St. Egyden und „Lina“ Groß Mittel!

Stimme Deiner Meinung betreffend der Sinnlosigkeit einer Lagerung weitab jedes Einsatzgebietes vollkommen zu! Bei der damaligen Knappheit an Transportmittel und der zunehmenden Luftgefahr eine Rakete Hunderte km vom MW in den Südosten nach Niederösterreich zu transportieren um sie Zwischenzulagern und dann wieder in den Westen zurück in die Einsatzgebiete zu bringen ist absurd! Anderseits gab es bei so manchen Handlungen in der damaligen Zeit irrationale Entscheidungen.

Interessant sind die gleichartigen Abläufe/Situationen der Lager Sitzenberg-Reidling und St. Egyden: An beiden Standorten befand sich ursprünglich eine „Munitionssicherungsstelle“ für Beutemunition. Später, ab ca. Mitte bis Ende 1943, Anfang 1944 wurden diese Standorte um die „Heimatlager“ für A4/V2 Raketen erweitert! Wie es sich bei Groß Mittel verhielt, kann ich (noch) nicht genau nachvollziehen. Dieses riesige Sperrgebiet war schon seit dem WK I eng mit den umliegenden Munitions- und Pulverfabriken verbunden (Blumau, Wöllersdorf, Hirtenberg, Enzesfeld usw.).

Weiters irritiert mich bei „Isabella“ der Hinweis betreffend dem Bau der Kaianlage in Pischelsdorf , wo bereits 1941 bei der Planung und Errichtung die "Munitionssichtungsstelle-Muna Sitzenberg-Reidling“ erwähnt wurde. Die dazu folgende Absage für die Nutzung durch diese Stelle folgte ebenfalls schon ca. Ende 41, Anfang 42!
Begründung: Durch die Übersiedlung ihrer Haupttätigkeiten, Versuche und Erprobungen der verschiedensten Gerätschaften nach Peenemünde war das Interesse daran verloren. Die Militärverwaltung zieht sich von einer Teilnahme am Bau der Kaianlage somit gänzlich zurück. Quelle: R.A.Richter, „Das Werden der Donau Chemie AG“, Seite 270

=> Hier passt die Zeitleiste nicht unbedingt zusammen! Lt. Herr Selle war der Baubeginn erst Frühjahr 1943! Bzw. was war da geplant? Was wurde nach Peenemünde übersiedelt usw. ? Dazu und wegen eventuell doch noch vorhandener lokaler Unterlagen werde ich mit dem Verfasser der „Donau-Chemie-Geschichte“, Herrn Richter, Kontakt aufnehmen!
Ab 1.11.1943 stand aber schon wieder fest das im Rax Werk keine Komplettgeräte mehr gefertigt werden sollen. Die Vorgesehenen Prüfstände in der nähe des Rax Werkes wurden nicht mehr gebaut und die Einrichtung kam in das Mittelwerk.
Ja, das stimmt! Die Wiener Neustädter Rax-Werke lagen an extrem exponierter Lage genau zwischen den beiden Werken der WNF! Wie es dort zuging ist ja im „Nachbar - Thread“ http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=4065 ersichtlich! Der für die Erprobung und Zwischenlagerung vorgesehene Standort war östlich von WN und hatte mit den 3 hier genannten Lagern nichts zu tun!

Lg
josef
 

josef

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#3
@Henry schrieb:
Alle Transporte von fertigen Raketen und dazugehörige Betriebs- und Treibstoffe von den Fertigungsstätten zu den Lagern liefen am Anfang unter dem Stichwort "Granit" . Dann wurde das Codewort laufend geändert, z.b. auf "Kleeblatt", "Meister" und "Hacke".

*Für Transportanmeldungen zu den österreichischen Lagern gab es folgende Tarnnamen:

St. Egyden => Maria,
Groß-Mittel => Lina und
Sitzenberg-Reidling => Isabella.
Die beiden letzten Punkte würden mich am meisten interessiere, weil zum einen die A4 Transporte der Fertigung endsprechend dem Merkplatt vom August 1943 mit der Tarnbezeichnung „Panzer“ durchgeführt wurden, und zum andern ich noch keine Dokumente zu diesen österreichischen A4 Lagern gefunden habe !
Dazu Auszüge aus Bornemann-Buch S. 107 u. 108:

Zu Hinweis [72]: Schriftliche Mitteilungen (an den Verfasser) von Ernest.O. Abel vom März 87 über das Lager Ellrich
 

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#4
Die Fischgräten ? Diese Bauweise ist typisch für A4 Lager, da ist entgegen anderen annahmen Platz für ca. 40 Raketen ! Die Bauzeit dieses Lagers passt in die geplante Fertigung im Rax Werk .
Zum vergleich :

http://home.snafu.de/veith/Texte/slade-pic/FELDBAHN.JPG

http://home.snafu.de/veith/Texte/slate.htm

Natürlich schaue ich noch nach endsprechenden Originalunterlagen. Nach dem es nun so in etwa klar ist um was es hier geht, weis ich auch wo ich suchen muß !

Wenn man die anderen genannten Lager mit einbezieht kann das alles schon in etwa passen , allerdings eben nicht in dem gedachten Umfang .
Es ist durchaus vorstellbar das geplante Rax Produktion nach der Abnahme in diesen Lagern zu Frontzügen zusammengestellt werden und es dann an die Front gehen sollten ! Letztlich war das ja eine Muna und in solchen wurden die FR Züge letztlich zusammengestellt ! Ein Pobeweise Zusammenstellung in diesen Lagern ist denkbar. Nur kam es nie zu einer Serienfertigung kompletter Geräte bei Rax, damit gab es auch den möglichen ursprünglichen Verwendungszweck nicht mehr. Ein auffüllen der Sprengköpfe und deren Lagerung dagegen wäre weiterhin denkbar !

Wie man Zeitzeugen Aussagen bewerten muss, das wissen wir ja ! Da es offensichtlich keine weiteren Quellen gibt muss man das alles sehr distanziert bewerten, sonst geht es den Herren in Tulln wie den bei Kramsach mit ihren angeblichen A4 Raketenprüfständen !
Die waren auch nicht begeistert als ich diese vor Ort über Ihren Prüfstand aufgeklärt habe !


Gruß Henry
 
#6
Markus hat geschrieben:
Und noch eine Frage:

Hat jemand schon die Anlagen in St. Egyd bzw. Groß-Mittel lokalisieren können? Mit NÖGIS bin ich gescheitert :(

LG,
Markus
Wie hab ich das zu verstehen ? Gibt es da keine Luftbilder ??
Die Lager gab es doch ??????

Gruß Henry :confused:
 

josef

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#7
@Markus schrieb:
Hat jemand schon die Anlagen in St. Egyd bzw. Groß-Mittel lokalisieren können? Mit NÖGIS bin ich gescheitert
Zur Lokalisierung würden sicher Luftbilder von damals dienlich sein! Natürlich auch nur, wenn die Anordnung der Lagerbunker/Häuser nach dem „Fischgräten-System“ aufgebaut war.

Bei Groß-Mittel war das Sperrgebiet ja riesig und die Anlage musste ja nicht unbedingt am Gelände der heutigen Muna gewesen sein. Auf heutigen Luftbildern sind ja unzählige Ruinen und Reste von Bunkern, Gebäuden, Schutzwällen, Gleistrassen usw. beider Kriege, der Zwischenkriegszeit und der sowjetischen Besatzungszeit erkennbar. Zu Kriegsende kam es zu umfangreichen Sprengungen, aber auch während der Kriegsjahre gab es lt. lokalen Berichten und Überlieferungen immer wieder Explosionen... Weiters schlossen an das Sperrgebiet Munitions- und Pulverfabriken, mit eigenen Lagergebäuden und Bunkern an. So im N Blumau, im W war die Luft-Muna Felixdorf, Munitionsversuchs- und Prüfstelle der Gustloffwerke und im SO das Tritol-Werk Theresienfeld usw. . Der Übergang von ehemaligen militärischen- zu fabriksmäßig genutzten Flächen ist da heute, auch am Lubi, sicher nicht mehr exakt feststellbar!

Lager St.Egyden lag in einem Föhrenwaldgebiet mit ebenfalls vielen km² Fläche. In einem Thread über „Eisenbahnflak“ bei Wr. Neustadt stellte ich im November 2003 folgenden Beitrag zu St.Egyden:

St. Egyden
Hallo!
Die Pulverfabrik wurde 1890 in den ausgedehnten Föhrenwälder NW des Bahnhofes St. Egyden errichtet und bis Ende des WK I von der Dynamit-Nobel AG betrieben.

1938 wurde neben dem bestehenden Werk ein riesiges Munitionslager der Wehrmacht angelegt und die Anlagen der Pulverfabrik zur Demontage von Beutemunition eingerichtet.

Mit Zunahme der alliierten Luftangriffe auf das Rüstungszentrum Wr. Neustadt wurden ab Mitte 1943 in den Wäldern Richtung Norden, zur Schneebergbahn hin, sogenannte „Tiefbaracken“ zur Auslagerung von Rüstungsgütern des Luftparks gebaut. Diese getarnten Lagergebäude waren bis zur Dachkante in den Boden versenkt. Ein ausgedehntes Schmalspurbahnnetz durchzog das mehrere Km² umfassende Sperrgebiet und stellte die Verbindung zum eigentlichen Luftparkgelände in Wöllersdorf und zum Fliegerhorst Wr. Neustadt (Flugplatz West) her.

Anfang 1944 wurde auf einem besonders gesicherten Areal innerhalb des Sperrgebietes ein Lager für A4 (V2) – Raketen errichtet.

Vor Eintreffen der Sowjettruppen wurden die Lager geräumt bzw. die Baulichkeiten von den abziehenden deutschen Einheiten gesprengt.

Diesen Beitrag habe ich schon einmal im gelöschten "Alten Ö-Forum" als Antwort auf eine ähnliche Anfrage gebracht.

Die angesprochene Ruine war tatsächlich das Verwaltungsgebäude des Komplexes und ist unter der Bezeichnung "Herrenhaus" bekannt. Die Titulierung "Jagdvilla vom Göring" ist mir nicht bekannt. Im Buch von Friedrich Brettner "Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im südlichen NÖ.", ISBN 3-9500669-2-6, ist auf Seite 136 ein Foto dieses Gebäudes.
Beim „raschen“ sichten der NÖGIS-Bilder kann man zwar einige zu ehemaligen Straßen- oder Gleisachsen schräg verlaufende Strukturen im dichten Bewuchs des Waldgeländes erkennen, aber kein „Fischgrätenmuster“ schräg nach 2 Seiten, sondern nur auf einer Seite...? Auch wenn gesprengt wurde, sind dort sicher noch die Reste zu finden, da es im Waldgebiet keine „Flurbereinigung“ wie in Trasdorf bei Isabella gab. Im vorgenannten Buch schreibt Brettner von der Füllung und Lagerung von Raketenteilen „mit festen Treibstoff“ - oder so ähnlich? Da dürfte es sich tatsächlich, wie Henry schon irgendwo vermutete, um die Füllung der Sprengköpfe und deren Lagerung handeln! Werde bei Gelegenheit entsprechenden Textauszug bringen!

lg
josef
 
#8
Hallo,

@Henry: ich gehe auch davon aus, dass wir es nur mit Holzbaracken zu tun hatten - nur so konnte der Hauptteil von "Isabella" völlig spurlos verschwinden.

-------------

Ich habe mir nun die Satellitenaufnahmen von St.Egyden und Groß-Mittel zusammengestellt und zusätzlich das 1945er LuBi von "Isabella" auf den gleichen Maßstab gebracht => wir suchen eine RIESIGE Struktur im Vergleich zum dortigen Flächenangebot...

Meine Tipps:

@Groß-Mittel: der Straße vom Kasernen-Hauptteil nach Osten folgen, fast bis zum Ende des Mil-Areals. An dieser Stelle nach Süden abzweigen: dieser gesamte Wald bis zum südlichen Ende des Mil-Areals ist für mich der "Kandidat" Nr.1. Der Bahnanschluß ist mir aber noch unklar. Der Wald ist auf den Karten als "Sieben Joche" eingetragen.

@St. Egyden: vom Bahnhof entlang der Bahnlinie nach Nordosten gehen. Kurz nach der ersten erhaltenen Straße nach Nordwesten (Richtung Saubersdorf)zweigt etwas ab (ex Feldbahn?). Von hier, fast bis zum Ende des Waldes, nach Nordwesten, liegt mein "Kandidat" Nr.2
Bereits vor der genannten Staße könnte eine weitere "Fischgräte" gelegen sein... (Josef Dein Tip).

LG,
Markus
 

josef

Administrator
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#9
Groß Mittel

Nun bin ich mal bei Groß-Mittel:
@Markus schreibt:
Groß-Mittel: der Straße vom Kasernen-Hauptteil nach Osten folgen, fast bis zum Ende des Mil-Areals. An dieser Stelle nach Süden abzweigen: dieser gesamte Wald bis zum südlichen Ende des Mil-Areals ist für mich der "Kandidat" Nr.1. Der Bahnanschluss ist mir aber noch unklar. Der Wald ist auf den Karten als "Sieben Joche" eingetragen.
Der Bahnanschluss dieses Lagers dürfte geklärt sein! Habe ja zum Glück einen Ausschnitt der ÖK 1:75.000 aus 1930: Da gab es noch das aus der Monarchie stammende umfangreiche Normalspur-Gleisnetz am dortigen Gelände! Glaube kaum, dass in den paar Jahren bis die Gebiete dort von der Wehrmacht übernommen wurden, Demontagen am Schienennetz vorgenommen wurden. Das Ganze wurde ja kräftig ausgebaut und erweitert! Wenn man die Karte genau betrachtet, hatte das Areal bei den „Sieben Jochen“ sogar 2 mögliche Schienenanbindungen:

1. Vom Militärnetz, ausgehend von der Strecke Sollenau – Blumau über die Abzweigung in die Muna beim Böhlerwerk/Laboratorium.
2. Von der Staatsbahn (Reichsbahn-) Strecke Leobersdorf – (Sollenau) – Ebenfurt. Diese Trasse ist am Lubi als Schneise im Waldgebiet nach dem Wr.Neustädter-Kanal auch heute noch gut zu erkennen.
 

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cerberus9

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#10
Also für das Lager LINA hätte ich noch einen Kandidaten.
Siehe Fischgrät Muster an der linken Bildkante unterhalb der Uhr, bzw. einreihig auf der anderen Seite der Straße.
Es gab dort zumindest 1917 eine Feldbahn. Ob diese aber 1943 noch vorhanden war? Allerdings gebe ich zu bedenken das die schräge Anordnung von Gebäuden bereits 1917 zumindest im Bereich des Großmittel so gebaut wurden.

Aufnahme stammt von 1943.

Gruß
Cerberus9
 

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josef

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#11
"Lina" Groß Mittel

Hallo Gerald,
danke für das Lubi aus 1943! Nehme an, dass ist die Lösung! Müssen den Standort lt. NÖGIS-Lubi wahrscheinlich einige 100 m nach Norden korrigieren! Bahnanschluss an das riesige Groß Mittel-Areal war ja gegeben! Auch in Trasdorf (Isabella) wurde von Normalspur auf Feldbahn umgeladen und in Gr.M. gab es parallel zur Normalspur ein umfangreiches Feldbahnnetz (schon seit WKI)!

lg
josef
 

josef

Administrator
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#13
Zwecks besserer Darstellung und Übersicht des Themenkreises "A4-Heimatlager" erstellte ich zu "Lina" Groß-Mittel und "Maria" St.Egyden http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=8735 neue Threads und kopierte bereits vorhandene Beiträge zu diesen Standorten aus dem Thread "Lager Isabella" Trasdorf im Tullnerfeld http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=4077&highlight=Lager+Isabella in die zwei neuen Themenbereiche. Die vorhandenen Ursprungsbeiträge zu den beiden Lagern im "Isabella-Thread" ließ ich dort stehen, um den Gesamtzusammenhang zu bewahren.

Neue Berichte zu den "A4-Heimatlagern" ersuche ich den jeweiligen Standorten zuzureihen.

lg
josef
 
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Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#14
Falls sich jemand das Gelände genauer ansehen will kann er sich gerne mit mir in Verbindung setzen. :hand: Eine Genemigung zum betreten der Sperrgebiete wird kein Problem sein.
 
#15
Hallo,

@Henry: ich gehe auch davon aus, dass wir es nur mit Holzbaracken zu tun hatten - nur so konnte der Hauptteil von "Isabella" völlig spurlos verschwinden.

---
Damit erklärt sich auch warum, dies Lager spurlos verschwunden ist. Siehe Dornberger: gequollene Dichtungen..
Es wurden beheizte Lagermöglichkeiten benötigt, da bei Temperaturschwankungen die A4 nicht betriebssicher war.
Also weitersuchen nach den Heimatlagern, keine Holzbaracken, keine auffälligen (Fischgräten)Muster, beheizbar, mit der (schmalspur)Bahn erreichbar.
Es bieten sich noch etliche Luftmunas an. Die Bauten in den Munas boten oft auch den Zusatznutzen eines Spliterschutzes (verstärkte Decken etc.).

LG Ralf
 

cerberus9

Well-Known Member
#16
Im Lager Lina - Groß Mittel ist nicht mehr viel zu sehen. Ein Löschteich mit Betonresten und Baumresten angefüllt und die Fundamentreste auf Haufen geschüttet.

Beim Lager "Maria" ist der Löschteich intakt (heute in Biotop) und die Transportwege und Fundamentreste gut zu erkennen.

@rak64
Es wurden beheizte Lagermöglichkeiten benötigt, da bei Temperaturschwankungen die A4 nicht betriebssicher war.
Das waren auch Lager. Die Raketen wären dann mit Eisenbahnzügen zu ihrem Einsatzort gebracht worden. Da sind beheizte Lagerschuppen unnötig.

lg

Cerberus
 

josef

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#17
Zitat von Markus
Hallo,
@Henry: ich gehe auch davon aus, dass wir es nur mit Holzbaracken zu tun hatten - nur so konnte der Hauptteil von "Isabella" völlig spurlos verschwinden.
Damit erklärt sich auch warum, dies Lager spurlos verschwunden ist. Siehe Dornberger: gequollene Dichtungen..
Es wurden beheizte Lagermöglichkeiten benötigt, da bei Temperaturschwankungen die A4 nicht betriebssicher war.
Also weitersuchen nach den Heimatlagern, keine Holzbaracken, keine auffälligen (Fischgräten)Muster, beheizbar, mit der (schmalspur)Bahn erreichbar.
Es bieten sich noch etliche Luftmunas an. Die Bauten in den Munas boten oft auch den Zusatznutzen eines Spliterschutzes (verstärkte Decken etc.).
LG Ralf
Zitat cerberus9:
Das waren auch Lager. Die Raketen wären dann mit Eisenbahnzügen zu ihrem Einsatzort gebracht worden. Da sind beheizte Lagerschuppen unnötig.
- Die nach "Fischgrätmuster" angeordneten hölzernen Lagerbaracken der 3 bekannten Österreich-Lager verschwanden nach Kriegsende durch die russischen Besatzungstruppen!

- Muss @cerberus9 beipflichten! Da wären für die Transportkette Fertigung-Lager-Einsatzgebiet (Front) klimatisierte Waggons und LKW's erforderlich gewesen...

lg
josef
 
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Zwerg Bumsti

Nicht mehr aktiv
#18
Zu bunkerrattes Luftbild aus 2006:
Ich mag jetzt, da meine wichtigsten Zeitzeugen zur großen Armee abberufen wurden, vielleicht irren. Aber der "Jungwald" dürfte gar so jung nicht sein. Die Großmittler "Jansa-Kaserne" wurde 1939 neu erbaut und gleichzeitig die aus der Kaiserzeit stammenden Gebäude des Mun-Lagers vergrößert bzw. renoviert. Ab diesem Zeitraum wurde in dieser Gegend massiv aufgeforstet. Eingesetzt wurden Ortsansässige Dienstverpflichtete, sowie HJ und BDM Gruppen. Wenn es stimmt dass unser aller GröFaZ erst 1946 richtig "beginnen" wollte, würde eine Bepflanzung mit anspruchslosen Föhren aus Tarnungsgründen, Sinn machen. Wahrscheinlich stammt auch der Wald neben dem EHZ aus der Kriegszeit. Auf den Luftbildern sieht man die Bäumchen natürlich (noch) nicht. Wenn ich Zeit habe sehe ich den Wald mal genauer an. Wenn auch sonst nichts mehr übrig ist muss wenigstens noch der Gleisschotter zu sehen sein.

LG Bumsti
 

josef

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#19
Lubi "Lina" Groß Mittel

Auf den Seiten von NCAP fand ich unter dem Suchbegriff "Pottendorf" ein Übersichts-Lubi v. 13.04.1944 des Raumes Ebenfurth-Pottendorf und östlichen Teil von Groß Mittel. Das "Fischgrätenmuster" des Lagerbereiches "Lina" ist zu erkennen:

Auflösung der Vergrößerung ist schlecht...

Quelle: http://ncap.org.uk/frame/6-1-8-1-351?search=keywords/Pottendorf&free-text=yes
 

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#20
Lubi "Lina" Groß Mittel als Google Earth Overlay

Hab aus dem ersten Lubi aus diesem Thread ein Overlay für Google Earth gebastelt...

Bei Interesse einfach die angehängte ZIP-Datei irgendwo lokal auf der Festplatte entpacken und die Datei doc.kml doppelklicken. Dann öffnet sich - sofern installiert - automatisch Google Earth und zoomt auf das Lubi.

LG,
Martin
 

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