#61
Hallo

Nun, meine Schwester ist Historikerin mit Spezialgebiet 1933-45 und die Aufarbeitung danach.

Und wir sind im Besitz der Soldbücher.

Das Ganze, so wie er es erzählt hat, gibt keinen Sinn.
Er war auch lt. seinen Aussagen mit Motorrad und Beiwagen in Russland mit MG unterwegs, was da irgendwie auch nicht passt.

Was definitiv nicht stimmt, das er wie von Ihm erzählt in russischer Gefangenschaft war, sondern er war in Amerikanischer.

Die russische Gefangenschaft ließ sich ja gut begründen, " es ging halt Allen Soldaten so, die in Rußland waren "
Die Amerikanische wäre schwieriger zu begründen gewesen
 
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Stefan_oö

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#63
Hab gestern gehört, das das Gefängnis in Asten früher eine SS Kaserne war, bzw auf diesem Grundstück eine SS Kaserne gestanden ist, wo SS Wachmannschaften von dem KZ Mauthausen/Gusen, den Nebenlagern in Linz,
Enns, Steyr und auch von den Nibelungenwerken und KZ ST. Valentin stationiert waren.

Hat darüber wer Info´s?

Hab ich in Geheimprojete.at gelesen
Mondfisch
U - Fabrik des Nibelungenwerkes


Ist da das gleiche wie im Forum Beitrag 43 "Deckname Dioptas" gemeint?
Wär für jede Info Dankbar

mfg
stefan
 

josef

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#64
Hallo @Stefan_oö:

Asten: Kann dazu nichts sagen, mir ist dort als Vorgänger der Justizanstalt nur das "Umsiedlerlager" bekannt. Vielleicht kann der Linz-Experte @Flakuntergruppe darüber mehr berichten?

Mondfisch: Der Deckname ist bei "Wichert" 2 mal zu finden und eine unklare Angelegenheit!
Seite 134 => Als Ortsbezeichnuing "Stollen Valentin am Nibelungenberg" und
Seite 194 => unter einem englisch-amerikanischen Bericht über die "Industrikontor G.m.b.H." (German Underground Factoris etc.) Report Nr. 106, 15th June 1945 als "weitere U-Anlagen in verschiedenen Stadien der Fertigstellung... noch nicht der Industriekontor übergeben... nur OT (Organisation Todt?) Konstruktions-Nummer und Code-Name vergeben...?

Construction No. 183 Code name: Mondfisch

Wenn damit St.Valentin/Nibelungenwerk gemeint ist, könnte es sich, wie wir schon vermuteten, um ein geplantes U-Fertigungsprojekt oder Erweiterung von "Dioptas"-Viehdorf handeln. Jedenfalls keine konkreten Angaben!

lg
josef
 
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josef

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#65
Unklarheiten Deckname "Mondfisch"

Bei weiterer Sucharbeit fand ich unter

http://edocs.fu-berlin.de/docs/serv...ionid=452DFAE5507E3516FFD859EB792902B6?hosts= Seite 177:
Die Ebenseer Anlage bestand aus zwei 1000 m von einander getrennten Anlagen an der
selben Berghangseite, und unterschieden sich auch in deren Herstellungsprodukten. Die
östliche Anlage, welche die Anlage “A” nannte, wurde zum Einbau einer Ölraffinerie
konstruiert. Die westliche Anlage “B” benützte man zur Herstellung von Panzerteilen.In den Stollen 4 und 5 zog die Fa. Steyr-Daimler-Puch ein, und begann Motorteile für
Lastwagen und Panzer zu erzeugen. Diese Fa. hatte 10 von ihren 200 Maschinen im Betrieb.
Im Stollen 1 und 2 zog die Fa. Nibelungenwerke aus St.Valentin ein, und begann mit der
Erzeugung von Bremstrommeln für Panzer, wobei die Produktion kaum in Schwung kam.
Am 5 Mai 1945 kam es zum Stopp der Gesamtproduktion.
(es handelt sich um das Objekt Nummer 1134, Stollen Valentin am Nibelungenberg,
Deckname Mondfisch, Decknamenverzeichnis, BARCH R 3,Aktenband 443, S.19
).
Lt. meinen Recherchen zu Ebensee stimmen die Angaben zur Produktion/Firmenbelegung in den Stollen der Anlage B. Nur den Decknamen "Mondfisch - Stollen Valentin ,,," hatte ich bisher noch nicht im Zusammenhang mit den Stollen 1 u. 2 gehört...
Könnte aber => siehe Anmerkung "wobei die Produktion kaum in Schwung kam" hinkommen, da "Mondfisch" in den US/GB - Akten bei den "vom Industriekontor noch nicht übernommenen Anlagen" geführt wird.

Werde weitersuchen (wenn es die Zeit erlaubt, habe jede Menge "Baustellen" im und um das Forum offen... :D ).

lg
josef
 

Flakuntergruppe

† (22. November 2021)
#66
Hab gestern gehört, das das Gefängnis in Asten früher eine SS Kaserne war, bzw auf diesem Grundstück eine SS Kaserne gestanden ist, wo SS Wachmannschaften von dem KZ Mauthausen/Gusen, den Nebenlagern in Linz,
Enns, Steyr und auch von den Nibelungenwerken und KZ ST. Valentin stationiert waren.

Hat darüber wer Info´s?

Hab ich in Geheimprojete.at gelesen
Mondfisch
U - Fabrik des Nibelungenwerkes


Ist da das gleiche wie im Forum Beitrag 43 "Deckname Dioptas" gemeint?
Wär für jede Info Dankbar

mfg
stefan
Servus Stefan.
Zunächst eine gesicherte Erkenntnis: Das Lager Asten bzw. bei der Gründung im Jahr 1941 zu Ehren des Reichsführers-SS Heinrich Himmler "Heinrichsdorf" genannt, stand nur insoferne im Zusammenhang mit der SS, als die „VoMi“ („Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle“) für außerhalb des Deutschen Reiches lebende „Volksdeutsche" zuständig war. Mit den für die KL-Bewachung zuständigen Wachsturmbannen oder anderen bewaffneten SS-Organisationen steht das Lager Asten in keinem Zusammenhang.
Das Gemeindeamt Asten hat eine Chronik zur Geschichte des Lagers herausgegeben. Ich füge hier eine Seite davon ein und bitte gleichzeitig das Gemeindeamt Asten um Nachsicht, da ich diesbezüglich keine Genehmigung eingeholt habe. Das Buch ist sehr informativ gestaltet und verfügt über eine große Anzahl anschaulicher Bilder. Ich kann diese hier aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen.
Gruß Flakuntergruppe.
 

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josef

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#67
Lager Asten

Asten: Kann dazu nichts sagen, mir ist dort als Vorgänger der Justizanstalt nur das "Umsiedlerlager" bekannt. Vielleicht kann der Linz-Experte @Flakuntergruppe darüber mehr berichten?
Danke @Flakuntergruppe für die Antwort und wieder einmal bewiesene Kompetenz betreffend "jüngere Geschichte Raum Linz".

lg
josef
 
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Tomturbo

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#69
Nibelungenwerk

Bei diesen Bunker war ich auch schon-Letztes Bild-Diente der Testmannschaft der Panzererprobung für Luftschutz.Ist neben der Teststrecke.
Laut Auskunft von Ehemaligen Maulwürfen dürfte sich unter den Engelwerk ein Tiefbunker befunden haben.Mehrere Stockwerke unter der Erde.
Leider zugeschütet bei der Erbauung der Fa.Engl.
Der Ehemalige Bürgermeister von Valentin Hr. Lischka hat umfassende Dokumentationen in Buchform verfasst.Gab auch einen Spitzen Lichtbildervortrag über das Nibelungenwerk mit Nebenstollen in Viehdorf.
Das Buch müßte noch verfügbar sein.

MFG Tom
 
T

Tomturbo

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#71
Info zum Nibelungenwerk

Kannst Du bitte nähere Angaben zu diesem Buch bringen?
Titel, Verlag, ISBN, Bezugsquelle(n) usw.

lg
josef
Hallo Josef!

Der Autor ist der Ehemalige Bürgermeister von Valentin!
Hans Lischka-Nähere Information bei der Gemeinde St.Valentin erfragen.
Ein Bekannter hat solch ein Buch erst vor Kurzen Gekauft.Oder über Herold Tel.Erfragen.Ein Buch von Hr.Lischka wird bei Ebay angeboten.St.Valentin in Historischen Ansichten-Incl Aufnahmen vom Nibelungenwerk.Kann aber nicht sagen ob es sich um die Neueste Auflage handelt.

MFG TOM
 

Flakuntergruppe

† (22. November 2021)
#72
Kannst Du bitte nähere Angaben zu diesem Buch bringen?
Titel, Verlag, ISBN, Bezugsquelle(n) usw.

lg
josef
Servus Josef.

Buchtitel: "St. Valentin anno dazumal". Die Publikatin kann in St. Valentin in der Buchhandlung Hajek um 12,00 Euro erstanden werden. Oder nach Kontaktaufnahme mit dem Autor Hans Lischka bei diesem direkt.
http://members.aon.at/lischka/page_3_1.html
http://www.youtube.com/watch?v=0_5P_MLfH9I
johann.lischka@aon.at

Gruß Flakuntergruppe
 
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Stefan_oö

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#74
Bei diesen Bunker war ich auch schon-Letztes Bild-Diente der Testmannschaft der Panzererprobung für Luftschutz.Ist neben der Teststrecke.
Falsch! Nach neuersten Erkenntnissen gehört der Bunker ( 3 Fotos ) nicht zum NI-Werk KZ, sondern zu einem Arbeitserziehungslager, was aber auch wiederrum von der Werkswache des NI-Werkes bewacht wurde...
Die "Insassen" wurden auch zur Arbeit im Werk herangezogen.

Ist man schon beim Thema " Viehdorfer Leidn" weiter gekommen?

Hab gelesen, das die Stollenanlage 4 Tunneleingänge gehabt hat und auch Querverbindungen gehabt haben ... Es waren dort bis zu 500 Arbeiter beschäftigt.
 

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S

Stefan_oö

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#75
Hab da noch was interessantes zu den ganzen Lagern im und ums Niebelungenwerk gefunden.

Lager Herzograd:
( DAF Lager, Lager NI-Werk genannt ). Dieses Lager war ursprünglich für inländische Arbeiter. Ab Beginn 1940 wohnten hier auch freiwillige Arbeiter aus dem Osten.

1000 Mann Lager:
( Werksarbeiterlager Langenhart St. Valentin ). Vorwiegend für inländische Arbeiter.

Bauarbeitslager Langenhart:
Für in- und ausländische Arbeiter die beim Siedlungsbau beschäftigt waren.

Lager Windberg:
( Auch Reichsautobahnlager Windberg ). Dieses Lager wurde erstmals am 27 April 1940 erwähnt. Hier wurden nur vorrübergehent Arbeiter aus dem Nibelungenwerk untergebracht. Es war eine Art Durchgangslager. Ab 1944 wurden ungarische Juden untergebracht. 1945 für Flüchtlinge als sogenanntes Rückkehrersammellager.

Ende Februar 1943 erfolgte eine Umstruktuierung der Werksiedlung und der Arbeitslager in Nationalitäten. Folgente Lager ergaben sich dadurch:

Lager I Herzograd:
15 Wohnbaracken mit Fremdarbeitern aus 11 Nationen. Im diesem Lager gab es ein Bordell für "fremdvölkische" Arbeiter.

Lager II Herzograd:
Ursprünglich ein Lager für Französische Kriegsgefangene. Am 10 Juli 1943 wurden die Franzosen ( ausser Offiziere ) in den Status als Zivielarbeiter gehoben.

Lager III Herzograd:
Ein Lager für russische Kriegsgefangene mit 6 Baracken a 60 Personen.

Lager IV Herzograd:
Dieses Lager gab es von 30 Juni bis 27 September 1943. Es waren 104 griechische Arbeiter, später Italiener untergebracht.

Lager V Herzograd:
Diente vermutlich als Unterkunft für deutsche Militärstrafgefangene.

Lager VI Herzograd:
für männliche Ostarbeiter

Lager VII Herzograd:
Für weibliche Ostarbeiter

Lager I Langenhart:
ging aus dem 1000 Mann Lager hervor und war eine Werkssiedlung mit Häusern für deutsche Arbeiter.

Lager II Langenhart:
umfasste sowohl Wohnhäuser als auch Baracken und für mehrheitlich inländische Arbeiter.

Lager III Langenhart:
ein Barackenlager für mehrheitlich französische Arbeiter.

Grüße
 

josef

Administrator
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#76
Hab da noch was interessantes zu den ganzen Lagern im und ums Niebelungenwerk gefunden...
:danke für die umfangreiche Darstellung der Lagerorganisation in und um St. Valentin!

Waren also während der Kriegszeit Lager für:

- In- u. ausländische Zivilarbeiter
- Zwangsarbeiter aus verschiedenen Nationen (inkl. Ostarbeiter)
- Kriegsgefangene, ebenfalls verschiedener Nationalität
- RAB-Bauarbeiter, dann Dulag und Lager für ungarische Juden
- Straflager für deutsche Militärangehärige

und (in anderen Beiträgen erwähnt)

- Arbeitserziehungslager (Nebenlager von Lanzendorf)
- KZ-Nebenlager von Mauthausen

lg
josef
 
S

Stefan_oö

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#77
- In- u. ausländische Zivilarbeiter
- Zwangsarbeiter aus verschiedenen Nationen (inkl. Ostarbeiter)
- Kriegsgefangene, ebenfalls verschiedener Nationalität
- RAB-Bauarbeiter, dann Dulag und Lager für ungarische Juden
- Straflager für deutsche Militärangehärige

und (in anderen Beiträgen erwähnt)

- Arbeitserziehungslager (Nebenlager von Lanzendorf)
- KZ-Nebenlager von Mauthausen

lg
josef
Ja Josef, hab ich zuvor auch noch nie so gelesen, da immer nur vom KZ und vom Arbeitserziehungslager die Rede war.

Bis Ende 1944 hat das Nibelungenwerk einen Höchststand von knapp 9000 Beschäftigten aus dem In- und Ausland. ( Arbeiter und Angestellte ). Ich weiß aber nicht, ob da die Häftlinge im KZ und im Arbeitserziehungslager mitgerechnet sind. Denk mal schon.

Noch ein paar Fakten:

Jahresproduktion 1943: 1356 Stück Panzer IV

Jahresproduktion 1944: 1620 Stück Panzer IV

Schwere Luftangriffe der Allierten in der Nacht vom 21 auf dem 22 August 1944 und am 16 Oktober 1944. Trotz der schweren Angriffe:

Im 4 Quartal 1944: 339 Panzer IV und 36 Panzer VI Jagdtiger

Im 1 Quartal 1945: 506 Stück Panzerkampfwagen IV und 22 Panzer VI Jagdtiger

Am 23 März 1945 wurde das Werk durch einen weiteren Luftangriff fast völlig zerstört. Von den 9 Werkshallen blieben nur 2 intakt. Am 22 April 1945 wurde die Panzerproduktion eingestellt.

Grüße
 
S

Stefan_oö

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#78
Hab da noch ein paar Fotos gefunden.
(Kann sie beim oberen Post nicht mehr anhängen)

Foto 1 Halle IV
Dürfte von der Fa. Magna benützt werden

Foto 2 Küchen und Gemeinschaftshaus
Jetzt Bürogebäude

Foto 3 Transportgebäude
Ist jetzt die Werkskantine und Gemeinschaftsräume drinnen

Foto 4 Pförtnerhaus
Wird jetzt auch vom Werkschutz benützt

Foto 5 Bauhof
Was ich gesehen habe, eher ungenützt oder Abstellplatz

Foto 6 Hinterseite Einfahrtstor mit Splitterschutzbetonbunker
Im Hintergrund ist die Halle II zu erkennen, wird von der CNH genützt. Durch dieses Tor auf der Hinterseite sind die fertigen Panzer auf die Teststrecke gefahren.

Grüße
 

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S

Steyr History

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#79
Hallo!

Ich bin neu hier im Forum und wollte fragen ob es zu diesem Thema wieder neue Erkenntnisse gibt?


Mfg Stefan
 
M

Markusxxxxxxx

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#80
Genaue Lage?

Hallo,
war vor kuzem selber stundenlang im Gebiet rund um das Ni-Werk unterwegs.
Bin auch ein Stück in den Bunker hinein, leider hatte ich weder das geeignete Schuhwerk noch die nötige Beleuchtung bei mir. Werde aber bald nochmals hinein. Zur Lage des KZ: die Baracken am Foto der Gedenktafeln lagen anscheinend südlich des Haupteingangs des Ni-Werks (im Hintergrund erkennt man den Rohrberg). Ganz im Westen des Betriebsgeländes findet man noch Trümmer einer zerstörten Halle.

LG
Claus
Hallo zusammen!

Für mich ist das ein äußerst interessantes Thema. Ich habe hier in den Theras gelesen, das das Forum - logischerweise - von Geben und Nehmen lebt. Ich muss leider gleich mal vorweg sagen, dass ich noch nicht viel geben kann, da ich erst beginne, mich für diese Themen zu interessieren.

Was ich sicherlich geben kann sind detaillierte, professionelle und aktuelle Fotos, sofern ich die beschriebenen Anlagen finde.

Es ist schwer, wenn man die Gegend nicht haargenau kennt, die Plätze zu finden. Deshalb frage ich mich schon die ganze Zeit, ob in diesem Forum bewusst keine Koordinaten eingestellt werden oder ob das ganz einfach nicht üblich ist, weil man ohnehin alles findet, wenn man sich länger damit beschäftigt.

Ich will hier wirklich nicht blöd fragen oder jemanden auf die Nerven gehen, aber damit ich etwas geben kann brauche ich eventuell etwas "Starthilfe" um auch zu den Plätzen zu gelangen.

Hat jemand irgendwelche Koordinaten von den Anlagen in St. Valentin?

Markus
 
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