Gustloff-Werke in Hirtenberg (Stammwerk , Werk Lindenberg und Kottingbrunn) sowie Enzesfelder Metallwerke

Ah Cool an das habe ich garnicht gedacht

Sagt mal ging da wirklich ein Geis weiter in die Munitionsfabrik?
Dazu ein Foto von diesem Facebook Beitrag: EnLi „einst & jetzt“ | | Facebook
Siehe auch Beitrag #12.
Demnach sind die Gleise sind auf der heutigen Gernedlgasse und danach auf dem Friedhofsweg, Friedhofsstrasse hin zur Fabrik verlaufen.
Von der "Gesenkschmiede" scheinen laut Google Maps noch ein paar Überreste vorhanden zu sein.

(c) Karin Scheele
 

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josef

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Bei der Sichtung von NCAP-Lubis vom 05.09.1944 (Beitrag #12) fand ich eine weitere "verdächtige" Trasse für den Schrägaufzug:
Am Ende des auch aktuell auf Laserscan-Bildern noch gut erkennbaren "Grabens" ist am von @adasblacky erstellten überlagerten Bild ein Gebäude mit der Bezeichnung "WB"(-> "Wasserbehälter") ersichtlich:
1700654565741.png

Daraus entwickle ich eine neue Theorie: Im "Graben" verliefen Infrastruktureinrichtungen, wie z.B. eine Leitung, mit der aus dem Tal Wasser zum Behälter am Lindenberg gepumpt wurde und der Schrägaufzug verlief auf der am Foto aus 1944 ersichtlichen Schneise...?
Was hält ihr von dieser Variante?
1700652623896.png
ROT - Graben mit div. Betonbauwerken (Pumpenhäusern...?)
GELB - mögliche Trasse des Schrägaufzuges.
Hirtenberg; Lower Austria; Austria | NCAP - National Collection of Aerial Photography


Grob eingezeichnet die Verläufe der Anschlussbahnen zur Hirtenberger AG, Kromag und den Metallwerken:
(nur erkennbare Haupt- bzw. Normalspurgleise)
1700655996388.png
GELB - Anschlussbahnen
ROT - Triestingtalbahn
Hirtenberg; Lower Austria; Austria | NCAP - National Collection of Aerial Photography
 
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Daraus entwickle ich eine neue Theorie: Im "Graben" verliefen Infrastruktureinrichtungen, wie z.B. eine Leitung, mit der aus dem Tal Wasser zum Behälter am Lindenberg gepumpt wurde und der Schrägaufzug verlief auf der am Foto aus 1944 ersichtlichen Schneise...?
Was hält ihr von dieser Variante?
Ja, da war auf jeden Fall eine Rohrleitung.

1.jpg

Anbei noch ein paar Drohnenbilder von dem Gebiet hinter dem Schloss Enzesfeld.
 

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Anhang anzeigen 115859
Ich hab mal den Plan genommen und auf 2 Ebenen von Geoland.at gelegt. Leider nicht ganz die gleiche Projektion, deshalb musste ich es a bissl biegen. Aber die Seilbahn is eher nicht richtig eingezeichnet, oder?
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amtwort für adasblacky:

20231122_Overlay-Materialseilbahn-Versorgungstrasse.png
Lagebild: Materialseilbahn - Versorgungstrasse

Bildquelle: NCAP: "National Collection of Aerial Photography" – GB, Nr. 4043, 05.09.1944, Hirtenberg; Lower Austria; Austria
Drag & Drop: whereis.silverpeaks.de
Overlay: Overlay images online (no upload) - Free tool


Lagebild_Materialseilbahn.png
Lagebild: Materialseilbahn, Talwerk, Werk am Lindenberg, NS-Opferlager
Bildquelle: google maps
 
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Antwort auf urbeX.together:


Hirtenberger Defence Europe GmbH
Hirtenberger Defence System (Home - Hirtenberger Defence)


Am 29. Oktober 2019 erfolgte die rechtswirksame Übernahme der Hirtenberger Defence Holding LTD, welche die 100% Eigentümerin der Hirtenberger Defence Europe GmbH ist, durch die ungarische HDT Defence Industrial.

Die Fertigung von Mörsersystemen erfolgt aber nach wie vor am Standort Hirtenberg. Somit werden am Areal unter strengsten Sicherungs- und Sicherheitsmaßnahmen Rüstungsmaterialen produziert!


Die ehemalige Hirtenberger AG wurde im September 2019 mit Hirtenberger Holding GmbH verschmolzen und in Folge firmierte sie unter dem neuen Namen Astotec Holding GmbH. Mit dem Verkauf des Rüstungsbereiches konzentriert sich die Asotec auf reine zivile Anwendungen in den Segmenten Automotive-, Pyrotechnische und Metall-Processing-Lösungen.

Die Rüstungsvergangenheit der ehemaligen Hirtenberger (vormals Firma Serafin Keller, Hirtenberger Patronen-, Zündhütchen- und Metallwarenfabrik Keller & Compagnie, Hirtenberger Patronen-, Zündhütchen- und Metallwarenfabrik Aktiengesellschaft, Gustloffwerke Hirtenberg, Hirtenberger Patronen- und Rohrwerke A.G.) ist somit im Oktober 2019 zu Ende gegangen.


Quellen:

Internet:
Hirtenberger verkauft Munitionsproduktion an Ungarn
Ungarn kauft Munitionsproduktion von Hirtenberger
Hirtenberger: Ungarn kauft Munitionswerk
Der ungarische Staat übernimmt Hirtenberger Defence
JustizOnline



Zaun_Astotec.jpg
Bild 1:

Auch wenn es verlockend aussieht, weil irgendjemand schon mal am Zaun zum Gelände der Firma Astotec Schaden anrichtete, ist und bleibt ein unerlaubter Zutritt Besitzstörung!
 
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Also ich war letztes Wochenende dort,und ehrlich gesagt recht Enttäuscht was noch zu sehen war.
Bescheiden gesagt...es war sehr unspektakulär, außer Fundamente,zugemauerte Schächte und par entsorgter Kühlschränke gabs echt wenig.
Hätte ich Eintritt bezahlt dann hätte ich ihn zurückverlangt ;)

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Die Industrieanlagen der Hirtenberger Munitionsfabrik am Lindenberg wurde vor Abzug der russischen Besatzungsmacht, entsprechend den Nachkriegsvereinbarungen demontiert und entfernt, danach wurde das gesamte Areal gesprengt.
In der Nachkriegszeit waren Rohstoffe eine Mangelware, daher hat die lokale Bevölkerung den verbleibenden Rest zum Altmetallhändler gebracht, um sich ein wenig Zuverdienst zu verschaffen. Die Zeit hat dem Areal noch den Rest gegeben.

Wir dürfen uns daher glücklich schätzen, dass das eine oder andere Detail noch zu finden und zuzuordnen ist. Mag das nicht spektakulär sein, aber historisch betrachtet ist es ein bedeutender Teil der industriellen Geschichte des Triestingtals. Es sind die kleinen Teilstücke, die noch an eine moderne und sehr effektive Munitionsfabrik erinnern.

Um diese Fabrik im Takt zu halten, waren in Leobersdorf ein ca. 100.000 m² großes ZwangsarbeiterInnen-, Kriegsgefangen- und Mauthausen-Frauenaußenlager errichtet worden, um den Forderungen der NS-Kriegsmaschinerie entsprechen zu können. Das Leid dieser Menschen war unsäglich und ist bis heute nicht im entsprechenden Umfang anerkannt und gewürdigt. Auch dieser Teil zwischen B18 und Lindenberg bzw. Blumen B&B und Hirtenberger Wohnhäuser ist unscheinbar, aber verbirgt im Untergrund Fundament des ehemaligen Lagers „Wohnlagers am Weinberg“, offizieller Name war „Waffen-SS Arbeitslager Hirtenberg, Gustloff-Werke, Niederdonau“.
 
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Wenn für einen Kindergarten Platz gemacht wird...

Vom eingekreisten Lager in Enzesfeld versteckten sich bis vor wenigen Monaten noch die Fundamente der Baracken in einem kleinen "Wäldchen"
tara0203309 Enzesf.Metallwk. 5.9.44_Lager.jpg

(Google Earth Stand Frühling 2023)
Lager Enz.png
GE Stand 2009 kann man noch Umrisse der schon lange geschliffenen, gegenüber liegenden, "schrägen" Baracken erahnen
Unbenannt.png


Bilder von HEUTE:
PXL_20240316_085059277.jpg
PXL_20240316_085239010.jpg
entlang der Straße wartet ein letzter Mauerrest auf den Bagger
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PXL_20240316_085357234.jpg
hier hat er schon genagt
PXL_20240316_085336488.jpg
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Ist ja bei mir um die Ecke sozusagen :)

Als bei der ansässigen Baufirma am Lagerplatz gerodet wurde ging sogar eine Firma mit Sonde übers Gelände.
Entweder hatte man angst das sich dort etwas im Boden befindet oder jemand war einfach nur neugierig :)

Aha ein Kindergarten kommt dort hin. ??
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
Heute wurde die Stele enthüllt:

KZ-Gedenkstätte in Hirtenberg errichtet

Am Freitag ist die Außenlager-Stele in Hirtenberg (Bezirk Baden) enthüllt worden. Dabei handelt es sich um eine vier Meter hohe Säule, auf der die Ortsnamen der rund 40 Außenlager des Konzentrationslagers (KZ) Mauthausen aufgelistet sind.

Bereits seit 2023 läuft das Projekt „Außenlager-Stele“. Schrittweise werden dabei Gedenkstätten an den Standorten der ehemaligen KZ-Außenlager von Mauthausen errichtet. In Melk wurde im Mai 2023 die erste Außenlager-Stele enthüllt, in Gunskirchen (Oberösterreich) im Jänner die zweite. An den Standorten wird immer ein Erkennungszeichen in Form einer vier Meter hohen Säule mit den Ortsnamen der Außenlager errichtet.

Die dritte Außenlager-Stele wurde nun in Hirtenberg errichtet und bei einer Gedenkveranstaltung am Freitag enthüllt. „Mauthausen zu begreifen, heißt, das System Mauthausen mit seinen mehr als 40 Außenlagern zu verstehen. Allzu lange war die Aufarbeitung der KZ-Verbrechen im Komplex Mauthausen auf das Hauptlager selbst beschränkt, genauso wie das Gedenken an dessen Opfer“, so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

KZ Hirtenberg als Rüstungslager

„Das Außenlager des Konzentrationslagers hier in Hirtenberg war ein Ort des Schreckens und der Sklaverei, an dem uns die Vergangenheit einholt“, erinnerte auch SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich. Mit der Vergangenheit Österreichs gehe auch eine Verantwortung einher: „Die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten, die Werte der Menschlichkeit zu verteidigen und aktiv gegen jede Form von Extremismus und Rassismus einzutreten“, so Hergovich.

ORF
Am Freitag wurde die Außenlager-Stele enthüllt

Im KZ-Außenlager Hirtenberg kamen am 28. September 1944 die ersten Häftlinge an. Es diente als Lager für die Rüstungsindustrie. In der nahegelegenen Produktionsstätte wurde von den weiblichen Häftlingen Kriegsmunition hergestellt. Das Lager bestand bis April 1945.

red, noe.ORF.at
Quelle: KZ-Gedenkstätte in Hirtenberg errichtet
 
Am Freitag, 8.11. findet ein Vortrag in Enzesfeld statt

Titel:
Die Munitionsfabrik Hirtenberg

mit: Didi Drobna und Georg Ransmayr
Moderation: Klaus Zeyringer
Gemeindezentrum Enzesfeld-Lindabrunn, Fr, 8. November, 18 Uhr

Die Munitionsfabrik in Hirtenberg war ab den 1920er Jahren eine der größten in Europa, ihr Besitzer Fritz Mandl eine der schillerndsten Figuren. „Aus einer jüdischen Familie stammend, bekannte er sich offen zum Faschismus. (...) Von den Nazis wurde er als ‚Jude Mandl‘ gebrand- markt, im argentinischen Exil galt er als Verbindungsmann Hitlerdeutschlands, die Geheimdienste der Alliierten beschatteten ihn argwöhnisch.“ (Ursula Prutsch in ’Wer war Fritz Mandl’, Molden 2022)
Didi Drobna und Georg Ransmayr nähern sich der faszinierenden Geschichte auf unterschiedliche Art an: Ransmayr im Dokumentarfilm Der Patronenkönig – Das unheimliche Leben des Fritz Mandl und Drobna im Roman ’Was bei uns bleibt’, Piper 2021. Sie präsentieren ihr Werk und sprechen über ihren Zugang zur Geschichte der Hirtenberger Fabrik und des ‚Patronenkönigs‘, des ersten Ehemanns der Hollywood-Diva Hedy Lamarr.
Didi Drobna, Germanistin und Kommunikationswissenschafterin; mehrere Stipendien und Literaturpreise, u.a. Förderpreis Literatur der Stadt Wien 2023.
Georg Ransmayr ist seit 1996 als ORF-Journalist tätig und wurde 2013 mit dem Dr.- Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet.
Quelle:
Die Munitionsfabrik Hirtenberg
 
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