Furch

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Man sieht hier deutlich die Objekte. Die finde ich sehr interessant! Komischerweise sieht man am Laserscanbild nicht diese Bunkertrasse... Man erkennt ganz deutlich diesen gigantischen Bombentrichter und dass sich hier mal irgendetwas befand... Vielleicht komme ich heute noch trotz unwirtlichsten Wetters hin um das zu fotografieren, das ist wirklich spannend! Wenn ich mich richtig erinnere ist dieser Kanal so groß dass ein Auto durchfahren könnte, Der Kanal steht unter Wasser, ein Boot hätte ich :D
 

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Furch

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Man sieht hier deutlich die Objekte. Die finde ich sehr interessant! Komischerweise sieht man am Laserscanbild nicht diese Bunkertrasse... Man erkennt ganz deutlich diesen gigantischen Bombentrichter und dass sich hier mal irgendetwas befand... Vielleicht komme ich heute noch trotz unwirtlichsten Wetters hin um das zu fotografieren, das ist wirklich spannend! Wenn ich mich richtig erinnere ist dieser Kanal so groß dass ein Auto durchfahren könnte, Der Kanal steht unter Wasser, ein Boot hätte ich :D
Hier kann man gut vergleichen: Im Bereich Perschlingbrücke sieht man normale Bombentrichter und neben dem "Kanal" den Riesenbombentrichter! ;)
 

Furch

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Dort befand sich das "Gemeinschaftslager" -> Wohnbaracken für Arbeiter (keine Gefangenen bzw. "Außenkommando Moosbierbaum von Mauthausen", diese waren innerhalb des Werksgeländes in einem Sperrbereich untergebracht).

Basaltwerk "Radebeule": Die Firma Radebeule war eine Straßenbaufirma bis ca. Mitte der 1960iger Jahre (?).
Der Sportplatz ist schon auf einem Lubi aus 1944 zu erkennen! Die Bezeichnung "sowjetischer Sportplatz" passt nicht! Erweckt den Anschein, als hätten dort die Russen Sport betrieben :). Das Werk stand nach dem Krieg bis 1955 unter "Russischer Verwaltung" als USIA-Betrieb -> SMV (Sowjetische Mineralölverwaltung) und Fußball spielte dort die Werksmannschaft der österreichischen Belegschaft! Ich kann mich noch an ein schon vor längerer Zeit abgerissenes Sporthaus erinnern, welches dort im Bereich der Zuffahrtsstraße (Bild Beitrag #182) befand.
Anhang anzeigen 66611
Vergrößerter Ausschnitt aus Lubi 1944 (Museum Zwentendorf)

Anhang anzeigen 66612
Ausschnitt Werksplan 1943 (Museum Zwentendorf)

Im Bereich des Gleisbogens Richtung Nordwerk gab es noch weitere Gleisstränge (Richtung Tanklager, DORA-Anlage usw. ...), kann sein, dass nicht alle Gleise eingezeichnet sind. (Die "roten Linien" sind die an anderer Stelle zitierten unausgeführten Projekte...).

@Bunker Ratte hat anscheinend das etliche Kilometer SW bei Langmannersdorf befindliche Wehr geschlossen und dadurch den Perschlingkanal trockengelegt :);):D...

Der am GE-Bild gezeigte Bereich westlich des Perschlingkanals bzw. nördlich der jetzigen Müllverbrennungsanlage ist besonders interessant, aber leider ist dort vieles verschwunden! Jedenfalls liefen im Bereich der verlängerten gelben Linien mehrere Versorgungseinrichtungen. Wobei ich nicht sagen kann, wo z.B. die beiden Pipelines zwischen Donaukai und Südwerk die Ufer des Perschlingkanals wechselten...
Die größte dort vorbeiführende Einrichtung dürfte der einige Kilometer lange Prozeßwasserzulauf vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendorf zum Südwerk gewesen sein. Wobei dieser lt. den auf den Lubi erkenntlichen Strukturen, zumindes 1944, zumindest streckenweise als offenes Gerinne zu deuten ist...? Parallel dazu verlief auch eine Trinkwasserleitung von einem Brunnenfeld im Augebiet bei Erpersdorf. Diese war mit Sicherheit verrohrt.

Anhang anzeigen 66613
Übersicht Gebrauchs-(Prozeß-)wasserzulauf vom Einlaufbauwerk NW Zwentendorf zum Südwerk -> ROT
und Trinkwasserleitung vom Brunnenfeld Erpersdorf -> BLAU
Die Darstellung am Plan endet am Raffineriegelände im Bereich des Tanklagers, die weitere Verteilung im Werksgelände ist nicht ersichtlich! Jedenfalls dürfte diese große Leitung lt. Lubi aus 1944 streckenweise als offener Kanal geführt worden sein. Es könnte aber durchaus von der SMV in der Nachkriegszeit zu einer Einhausung mittels einer Betondecke (ähnlich Infrastrukturkanäle), gekommen sein!

Details im Anhang:
1. Strecke vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendor -> Wasserwerk bis Erpersdorf.
2. Von Erpersdorf bis Klein Schönbichl
3. Richtungswechsel nach Süden vorbei am Projekt "Dampfkraftwerk"
3a Lubi aus 1944 - Bereich "Projekt Dampfkraftwerk" - lt. erkennbarer Struktur offener Kanal?
4. Reststrecke westlich Perschlingkanal bis Bereich Tanklager
4a Lubi des Bereiches Bild 4.
Dort befand sich das "Gemeinschaftslager" -> Wohnbaracken für Arbeiter (keine Gefangenen bzw. "Außenkommando Moosbierbaum von Mauthausen", diese waren innerhalb des Werksgeländes in einem Sperrbereich untergebracht).

Basaltwerk "Radebeule": Die Firma Radebeule war eine Straßenbaufirma bis ca. Mitte der 1960iger Jahre (?).
Der Sportplatz ist schon auf einem Lubi aus 1944 zu erkennen! Die Bezeichnung "sowjetischer Sportplatz" passt nicht! Erweckt den Anschein, als hätten dort die Russen Sport betrieben :). Das Werk stand nach dem Krieg bis 1955 unter "Russischer Verwaltung" als USIA-Betrieb -> SMV (Sowjetische Mineralölverwaltung) und Fußball spielte dort die Werksmannschaft der österreichischen Belegschaft! Ich kann mich noch an ein schon vor längerer Zeit abgerissenes Sporthaus erinnern, welches dort im Bereich der Zuffahrtsstraße (Bild Beitrag #182) befand.
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Vergrößerter Ausschnitt aus Lubi 1944 (Museum Zwentendorf)

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Ausschnitt Werksplan 1943 (Museum Zwentendorf)

Im Bereich des Gleisbogens Richtung Nordwerk gab es noch weitere Gleisstränge (Richtung Tanklager, DORA-Anlage usw. ...), kann sein, dass nicht alle Gleise eingezeichnet sind. (Die "roten Linien" sind die an anderer Stelle zitierten unausgeführten Projekte...).

@Bunker Ratte hat anscheinend das etliche Kilometer SW bei Langmannersdorf befindliche Wehr geschlossen und dadurch den Perschlingkanal trockengelegt :);):D...

Der am GE-Bild gezeigte Bereich westlich des Perschlingkanals bzw. nördlich der jetzigen Müllverbrennungsanlage ist besonders interessant, aber leider ist dort vieles verschwunden! Jedenfalls liefen im Bereich der verlängerten gelben Linien mehrere Versorgungseinrichtungen. Wobei ich nicht sagen kann, wo z.B. die beiden Pipelines zwischen Donaukai und Südwerk die Ufer des Perschlingkanals wechselten...
Die größte dort vorbeiführende Einrichtung dürfte der einige Kilometer lange Prozeßwasserzulauf vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendorf zum Südwerk gewesen sein. Wobei dieser lt. den auf den Lubi erkenntlichen Strukturen, zumindes 1944, zumindest streckenweise als offenes Gerinne zu deuten ist...? Parallel dazu verlief auch eine Trinkwasserleitung von einem Brunnenfeld im Augebiet bei Erpersdorf. Diese war mit Sicherheit verrohrt.

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Übersicht Gebrauchs-(Prozeß-)wasserzulauf vom Einlaufbauwerk NW Zwentendorf zum Südwerk -> ROT
und Trinkwasserleitung vom Brunnenfeld Erpersdorf -> BLAU
Die Darstellung am Plan endet am Raffineriegelände im Bereich des Tanklagers, die weitere Verteilung im Werksgelände ist nicht ersichtlich! Jedenfalls dürfte diese große Leitung lt. Lubi aus 1944 streckenweise als offener Kanal geführt worden sein. Es könnte aber durchaus von der SMV in der Nachkriegszeit zu einer Einhausung mittels einer Betondecke (ähnlich Infrastrukturkanäle), gekommen sein!

Details im Anhang:
1. Strecke vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendor -> Wasserwerk bis Erpersdorf.
2. Von Erpersdorf bis Klein Schönbichl
3. Richtungswechsel nach Süden vorbei am Projekt "Dampfkraftwerk"
3a Lubi aus 1944 - Bereich "Projekt Dampfkraftwerk" - lt. erkennbarer Struktur offener Kanal?
4. Reststrecke westlich Perschlingkanal bis Bereich Tanklager
4a Lubi des Bereiches Bild 4.
@josef Jetzt sehe ich es erst: Die Bunkertrasse verläuft nicht im Verlauf des Wasserkanals! Auf dem LUBI 4a sieht man dass diese Trasse als Bauwerk (hell) Zuerst breiter und dann Richtung Kraftwerk dünner.
 

Furch

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@josef Jetzt sehe ich es erst: Die Bunkertrasse verläuft nicht im Verlauf des Wasserkanals! Auf dem LUBI 4a sieht man dass diese Trasse als Bauwerk (hell) Zuerst breiter und dann Richtung Kraftwerk dünner.
Wenn ich mich nicht täusche, geht der Wasserkanal direkt beim Dampfkraftwerk vorbei, das "Bunkertrassenobjekt" verläuft parallel dazu etwa 50m östlich. Es weist einen leichten Knick auf und es sieht so aus als würde es danach schmäler werden. Es verläuft kerzengerade ins Südwerk...
 

Furch

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Ich habe es geschafft dem Wetter zu trotzen und nochmal rauszugehen! Ich stelle die Bilder des "Kanals" + dazugehörige Objekte rein. Ich hatte nur etwa 20 Minuten Zeit da es wieder dunkel wurde...

Bild 1: Auf der Bunkerdecke (Blickrichtung S)
Bild 2: Auf der Bunkerdecke (Blickrichtung N)
Bild 3: Aufbau
Bild 4: wieder Richtung N
Bild 5: und nochmal Richtung S
Bild 6: Nochmal das Objekt um das es sich handelt
 

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Furch

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Dieses Bauwerk bildet im Norden den Anfang der "Bunkerdecke". Wie gesagt ich kenne die Objekte Schin jahrelang aber ich kann nur wage Vermutungen anstellen... Es liegen in dem Gelände überall Betonpfeiler herum, vielleicht waren oder hätten diese auf den Bauwerken aufgestellt werden/sein sollen.
 

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Furch

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Und zuletzt habe ich noch das "komische Loch" fotografiert. Ich denke ich werde da demnächst reingehen müssen. Es führt ein Tunnel Richtung Südwerk. Vielleicht ist das der Wasserkanal? Genaue Lage ist im letzten Bild eingezeichnet.
 

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Furch

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Umspannwerk oder Kraftwerk ?

Hallo Thomas,
danke für die Fotos! Habe ein Foto von ca. 1970 gefunden, welches das damals auch schon sichtlich devastierte Bauwerk in seiner (ursprünglichen ?) Größe zeigt. Dürfte damals schon durch Sprengungen in "Schieflage" gekommen sein... Das Objekt hat die Nr. 7 auf dem Übersichtsplan von Markus.

lg
josef
@josef Gibt es diesen Übersichtsplan von Markus noch? Schönen Abend und LG!
 

josef

Administrator
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@josef Gibt es diesen Übersichtsplan von Markus noch? Schönen Abend und LG!
Ja, ist der gleiche Plan aus dem Museum Zwentendorf von dem ich Detailausschnitte herauskopiert habe! -> siehe
Großkombinat der IG Farben "Donau Chemie AG" - Moosbierbaum

Nur hat er in der Legende das "Objekt 7" lt. damaliger Meinung von Hr. Richter noch als "Umspannwerk" tituliert, was lt. zwischenzeitlichen Erkenntnissen ein nicht fertiggestelltes Dampfkraftwerk gewesen sein dürfte! Dies lt. Aussagen ehemaliger Mitarbeiter der SMV/ÖMV, Lubi Analysen -> Lage am Prozesswasserkanal, Gleisanschluss, Gebäude usw. sowie der ursprünglich (bis ca. Ende der 1970iger Jahre) vorhandenen gewaltigen Ruinen (endgültig zerstört durch Übungssprengungen der Landesfeuerwehrschule Tulln). Leider sind zu Kriegsende viele Unterlagen aus den "I.G.-Farben AG- Archiven" verschwunden...
Eine weitere plausible Begründung für ein Dampfkraftwerk ist die damals in Bau befindliche Magnesium-Elektrolyse im Nordwerk, die bei Vollbetrieb einen enormen Strombedarf gehabt hätte...

Mich ärgert heute, dass ich so um 1970, als ich mich dort erstmalig umtrieb, fast keine Fotos bzw. später waren es Dias und schon gar keine Skizzen gemacht habe :mad:! Damals, vor den Sprengungen hätten die Ruinen noch viel mehr Aussagekraft gehabt...
 

Furch

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Ja, ist der gleiche Plan aus dem Museum Zwentendorf von dem ich Detailausschnitte herauskopiert habe! -> siehe
Großkombinat der IG Farben "Donau Chemie AG" - Moosbierbaum

Nur hat er in der Legende das "Objekt 7" lt. damaliger Meinung von Hr. Richter noch als "Umspannwerk" tituliert, was lt. zwischenzeitlichen Erkenntnissen ein nicht fertiggestelltes Dampfkraftwerk gewesen sein dürfte! Dies lt. Aussagen ehemaliger Mitarbeiter der SMV/ÖMV, Lubi Analysen -> Lage am Prozesswasserkanal, Gleisanschluss, Gebäude usw. sowie der ursprünglich (bis ca. Ende der 1970iger Jahre) vorhandenen gewaltigen Ruinen (endgültig zerstört durch Übungssprengungen der Landesfeuerwehrschule Tulln). Leider sind zu Kriegsende viele Unterlagen aus den "I.G.-Farben AG- Archiven" verschwunden...
Eine weitere plausible Begründung für ein Dampfkraftwerk ist die damals in Bau befindliche Magnesium-Elektrolyse im Nordwerk, die bei Vollbetrieb einen enormen Strombedarf gehabt hätte...

Mich ärgert heute, dass ich so um 1970, als ich mich dort erstmalig umtrieb, fast keine Fotos bzw. später waren es Dias und schon gar keine Skizzen gemacht habe :mad:! Damals, vor den Sprengungen hätten die Ruinen noch viel mehr Aussagekraft gehabt...
Bin dann erst draufgekommen dass es der Übersichtsplan ist! :) Richtig, Elektrolyse braucht mächtig Strom! Leider werden solche Stätten erst spät interessant, meist wenn sie schon fast verschwunden sind...
 

josef

Administrator
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Ergänzung:
Nur hat er in der Legende das "Objekt 7" lt. damaliger Meinung von Hr. Richter noch als "Umspannwerk" tituliert, was lt. zwischenzeitlichen Erkenntnissen ein nicht fertiggestelltes Dampfkraftwerk gewesen sein dürfte!
Möchte dazu noch festhalten, dass natürlich die Aussage betreffend "Umspannwerk" auch stimmen dürfte! "Umspann-Anlagen" sind Teile von Kraftwerken und zur "Transformation" der Stromspannung zwischen Kraftwerk (-> Erzeuger) und Verbrauchsstelle erforderlich!
Nur deutet die auf den Luftbildern ersichtliche Konfiguration der Objekte auf ein Kraftwerk inkl. Umspannwerk hin.
 
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Dort befand sich das "Gemeinschaftslager" -> Wohnbaracken für Arbeiter (keine Gefangenen bzw. "Außenkommando Moosbierbaum von Mauthausen", diese waren innerhalb des Werksgeländes in einem Sperrbereich untergebracht).

Basaltwerk "Radebeule": Die Firma Radebeule war eine Straßenbaufirma bis ca. Mitte der 1960iger Jahre (?).
Der Sportplatz ist schon auf einem Lubi aus 1944 zu erkennen! Die Bezeichnung "sowjetischer Sportplatz" passt nicht! Erweckt den Anschein, als hätten dort die Russen Sport betrieben :). Das Werk stand nach dem Krieg bis 1955 unter "Russischer Verwaltung" als USIA-Betrieb -> SMV (Sowjetische Mineralölverwaltung) und Fußball spielte dort die Werksmannschaft der österreichischen Belegschaft! Ich kann mich noch an ein schon vor längerer Zeit abgerissenes Sporthaus erinnern, welches dort im Bereich der Zuffahrtsstraße (Bild Beitrag #182) befand.
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Vergrößerter Ausschnitt aus Lubi 1944 (Museum Zwentendorf)

Anhang anzeigen 66612
Ausschnitt Werksplan 1943 (Museum Zwentendorf)

Im Bereich des Gleisbogens Richtung Nordwerk gab es noch weitere Gleisstränge (Richtung Tanklager, DORA-Anlage usw. ...), kann sein, dass nicht alle Gleise eingezeichnet sind. (Die "roten Linien" sind die an anderer Stelle zitierten unausgeführten Projekte...).

@Bunker Ratte hat anscheinend das etliche Kilometer SW bei Langmannersdorf befindliche Wehr geschlossen und dadurch den Perschlingkanal trockengelegt :);):D...

Der am GE-Bild gezeigte Bereich westlich des Perschlingkanals bzw. nördlich der jetzigen Müllverbrennungsanlage ist besonders interessant, aber leider ist dort vieles verschwunden! Jedenfalls liefen im Bereich der verlängerten gelben Linien mehrere Versorgungseinrichtungen. Wobei ich nicht sagen kann, wo z.B. die beiden Pipelines zwischen Donaukai und Südwerk die Ufer des Perschlingkanals wechselten...
Die größte dort vorbeiführende Einrichtung dürfte der einige Kilometer lange Prozeßwasserzulauf vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendorf zum Südwerk gewesen sein. Wobei dieser lt. den auf den Lubi erkenntlichen Strukturen, zumindes 1944, zumindest streckenweise als offenes Gerinne zu deuten ist...? Parallel dazu verlief auch eine Trinkwasserleitung von einem Brunnenfeld im Augebiet bei Erpersdorf. Diese war mit Sicherheit verrohrt.

Anhang anzeigen 66613
Übersicht Gebrauchs-(Prozeß-)wasserzulauf vom Einlaufbauwerk NW Zwentendorf zum Südwerk -> ROT
und Trinkwasserleitung vom Brunnenfeld Erpersdorf -> BLAU
Die Darstellung am Plan endet am Raffineriegelände im Bereich des Tanklagers, die weitere Verteilung im Werksgelände ist nicht ersichtlich! Jedenfalls dürfte diese große Leitung lt. Lubi aus 1944 streckenweise als offener Kanal geführt worden sein. Es könnte aber durchaus von der SMV in der Nachkriegszeit zu einer Einhausung mittels einer Betondecke (ähnlich Infrastrukturkanäle), gekommen sein!

Details im Anhang:
1. Strecke vom Einlaufbauwerk an der Donau NW von Zwentendor -> Wasserwerk bis Erpersdorf.
2. Von Erpersdorf bis Klein Schönbichl
3. Richtungswechsel nach Süden vorbei am Projekt "Dampfkraftwerk"
3a Lubi aus 1944 - Bereich "Projekt Dampfkraftwerk" - lt. erkennbarer Struktur offener Kanal?
4. Reststrecke westlich Perschlingkanal bis Bereich Tanklager
4a Lubi des Bereiches Bild 4.
Das Luftbild, das den Sportplatz zeigt, ebenso das Lubi 4a stammt nicht aus 1944 sondern ist ein Luftbild der BEV Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus der ersten Hälfte der 50er. Der Sportplatz wurde nicht von den Nazi gebaut sondern während der Besatzungszeit durch die Russen errichtet und lange Zeit nach 1955 von den örtlichen Fussballvereinen benutzt. Die beiden Tore des Sportplatz stehen heute noch und sind auch auf dem Luftbild von 2017 erkennbar. Das "Sporthaus" war das Klubhaus Werk Moosbierbaum, worin ich in meiner Kindheit die Weihnachtsfeiern der ÖMV für die Kinder feierte.
 

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josef

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Das Luftbild, das den Sportplatz zeigt, ebenso das Lubi 4a stammt nicht aus 1944 sondern ist ein Luftbild der BEV Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus der ersten Hälfte der 50er. Der Sportplatz wurde nicht von den Nazi gebaut sondern während der Besatzungszeit durch die Russen errichtet und lange Zeit nach 1955 von den örtlichen Fussballvereinen benutzt...
Danke für die Korrektur aus berufener Quelle!
Meine Zuordnung/Abspeicherung des betreffenden Lubi in eine Datei mit Titel "Alliierte Aufklärungsbilder November 1944" (erstellt 2010 nach Besuch des Museums Zwentendorf) dürfte demnach falsch sein!

Wie ich gerade auf der Homepage des Museums Zwentendorf sah, ist die Präsentation der Sonderausstellung "Industriegebiet Moosbierbaum" ausgezeichnet gelungen! Möchte auf diesem Wege der Museumsleitung gratulieren! Da sind viele Bilder zu erkennen, die mir seinerzeit Richard Richter für die Veröffentlichung hier im Thread zur Verfügung stellte oder auch das Modell des Römerlagers "ASTURIS", welches wir beim Usertreffen 2011 bestaunen durften...

lg
josef
 
Ich bin mir nicht sicher, ob das Thema hier her passt -- zumindest liegt der Ort im Umkreis:

Reichsbahnunterkunft Judenau

Ich habe vor einiger Zeit durch einen Zufall einige alte Personalakten der Deutschen Reichsbahn erhalten, die zur Kriegszeit von der Bahnmeisterei Tulln erstellt wurden. Es handelt sich dabei primär um Akten von Aushilfsarbeitern, die während des Krieges temporär eingestellt wurden. Darunter sind auch einige wenige Akten von polnischen und slowakischen Arbeitern. Inwiefern dieser Arbeitseinsatz "freiwillig" war, bleibt unklar. Jedenfalls ist in den Akten als Wohnsitz die Reichsbahnunterkunft Judenau (manchmal auch als "Lager Judenau" bezeichnet) mit Adresse Judenau 82 angegeben. Zwei der polnischen Arbeiter kamen am 14.11.1940 in einem "geschlossenen Transport" aus Wongrowitz (bei Posen).

Bis jetzt war mir nicht bewusst, dass es in der Region Tulln spezielle Unterkünfte für Zwangsarbeiter der Reichsbahn gab. Meine Recherchen haben bis jetzt nur wenig zu Tage gefördert. Hat jemand im Forum schon von dieser Unterkunft gehört? Welche Großbauvorhaben gab es in der Gegend?
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
Reichsbahnunterkunft Judenau
Bis jetzt war mir nicht bewusst, dass es in der Region Tulln spezielle Unterkünfte für Zwangsarbeiter der Reichsbahn gab. Meine Recherchen haben bis jetzt nur wenig zu Tage gefördert. Hat jemand im Forum schon von dieser Unterkunft gehört?
Über eine "Reichsbahnunterkunft" bzw. ein "Reichsbahnlager" in Judenau ist mir auch noch nichts untergekommen.
Welche Großbauvorhaben gab es in der Gegend?
Umfangreiche Gleisbauvorhaben im Bf. Judenau-Sieghartskirchen:
Verlängerung Gleis 3 Richtung Tulln 1938, nochmalige Verlängerung 1940 und Errichtung eines viergleisigen Vorbahnhofes im Zuge des 2-gleisigen Ausbaues der Strecke zwischen Tulln (Abzweigung Zuckerfabrik -> neue Schleife Tulln) und Bf. Moosbierbaum (Fertigstellung 1944).
Quelle: A.Horn, P.Wegenstein; Eisenbahn-Handbuch Sonderausgabe 2015 - "Die Bautätigkeit der DRB in Österreich 1938-45"
 
Danke für die Korrektur aus berufener Quelle!
Meine Zuordnung/Abspeicherung des betreffenden Lubi in eine Datei mit Titel "Alliierte Aufklärungsbilder November 1944" (erstellt 2010 nach Besuch des Museums Zwentendorf) dürfte demnach falsch sein!

Wie ich gerade auf der Homepage des Museums Zwentendorf sah, ist die Präsentation der Sonderausstellung "Industriegebiet Moosbierbaum" ausgezeichnet gelungen! Möchte auf diesem Wege der Museumsleitung gratulieren! Da sind viele Bilder zu erkennen, die mir seinerzeit Richard Richter für die Veröffentlichung hier im Thread zur Verfügung stellte oder auch das Modell des Römerlagers "ASTURIS", welches wir beim Usertreffen 2011 bestaunen durften...

lg
josef
Danke für die Gratulation.

Wir haben jetzt zwar Winterpause, aber das Museum und die Sonderaustellung kann gegen telefonischer Voranmeldung unter 0676 936 54 54 (Kustos Gerhard Bauer) weiterhin besucht werden.

lg
Gerhard Bauer
 
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