Lobau - Bunker und Tanklager

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
Verstehe ich und sehe ich zugleich traurig, dass man die Standorte nicht an Gleichgesinnte und Faszinierte in dieser Gruppe weitergibt. Wenn eine neue, interessierte Person dazustößt, würde ich selbstverständlich das Wissen über die Standorte teilen.
Anfangs war das so, aber die Geschichte hat gezeigt, dass diese Vorgehensweise nur die rasche Vermüllung, Versprayung oder Zerstörung des jeweiligen Orts nach sich zieht. Deshalb gibt es im Forum keine Ortsangaben. Wenn du aber weiterhin im Forum aktiv bist, dich beteiligst und zeigst, dass du auch in der Praxis aktiv bist, dann kommt die Info sicher irgendwann zu dir.
 

adasblacky

Well-Known Member
Wie ist die Aussage "Nachdem hier solche Standorte nicht gern gesehen sind[...]" zu verstehen? Der gesamte Thread handelt von ehem. Bunkeranlagen und deren Standorte!?
Die langjährige Erfahrung hat scheinbar gezeigt, dass in einem öffentlich zugänglichen Forum auch Leute mitlesen, die nicht, so wie Du und ich, es nur sehen wollen. Die wollen es dann auch bemalen oder vermüllen. Sowas schreibt man nicht ans Schwarz Brett. Und, wie gesagt, den Salzgitter kennt sogar Google, deshalb die genaue Angabe ...
Ich glaube auch genügend Hinweise gegeben zu haben, damit Du nach Genuss dieses Threads wissen solltest wo Du suchen musst ....

liebe Grüße Blacky

PS: ich hab ihn ohne weitere Hinweise gefunden - nur mit den Informationen dieser Seiten und kombinieren (OK, eine Stunde suchen war es schon, aber da freut man sich auch mehr, oder?
 
Ich kann alle genannten Argumente nachvollziehen und es ist zudem sehr schade, dass gewisse Leute diese geschichtsträchtigen Baujuwelen in der Lobau nicht schätzen können.

Gibt es eine Möglichkeit, mir genauere Hinweise in einer privaten Nachricht zukommen zulassen? Es klingt really freaky, aber ich bin scheinbar auf allen Augen und Hühneraugen blind. Voriges Wochenende am Samstag habe ich westlich und östlich des Donau-Oder-Kanal gesucht - leider vergebens :(
 
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josef

Administrator
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Sperrbrunnen trocknen Lobau aus
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In der oberen Lobau fehlt zunehmend das Wasser. Der Grund sind alte Tanklager in Wien, die nicht saniert werden können und für die Sperrbrunnen errichtet wurden. Diese pumpen laufend Wasser ab, kritisiert man in der Gemeinde Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf).
Online seit heute, 6.23 Uhr
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Der Nationalpark Donau-Auen beginnt in Wien an der „Alten Donau“ und zieht sich bis nach Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) im Osten Niederösterreichs. An der oberen Lobau, dem Grenzgebiet zwischen Wien und Niederösterreich, gleitet beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at ein Schwan majestätisch über die glitzernde Wasseroberfläche. Doch die Idylle trügt: Die obere Lobau als Teil des Nationalparks Donau-Auen trocknet offensichtlich immer weiter aus. Die Gemeinderäte der Grünen, die in Groß-Enzersdorf mitregieren, sowie engagierte Bürger schlagen Alarm.

In diesem westlichen Abschnitt des Nationalparks fließt unter den Brücken kein Wasser mehr durch, Schilf macht sich breit, die Flussbette verlanden. Eine einstmals viel genutzte Fischaufstiegshilfe ist verödet und kaum mehr als solche erkennbar. Andreas Vanek (Grüne), Stadtrat für Klimaschutz in Groß-Enzersdorf über den derzeitigen Winterwasserstand: „Wir haben jetzt sogar mehr Wasser als in den Sommermonaten. Messlatten, die jetzt zumindest einen niedrigen Wasserstand anzeigen, sind im vergangenen Sommer völlig im Trockenen gestanden.“
Das sogenannte „Elferl“, ein Teich, ist derzeit so recht und schlecht mit Wasser gefüllt, im Sommer lässt sich hier nicht mehr baden wie einst, erzählen die Groß-Enzersdorfer. Der Bevölkerung schwindet das Naherholungsgebiet unter den Füßen weg, den Tieren die Wasserstellen. „Ich habe auf Plätzen hier in der Nähe meine ersten Hirsche fotografiert. Da war dieser Arm vom linken bis zum rechten Ufer 25 Meter breit unter Wasser. Heute können sie mit Halbschuhen durch das Schilf gehen und es ist kein Tropfen Wasser dort“, schildert Kurt Kracher seine Eindrücke. Kracher ist Berufsfotograf, ein Au-Kenner und Mitbetreiber des Lobau-Museums Wien.

ORF
Die orangen Punkte skizzieren die Grundwassermesspunkte und Sperrbrunnen rund um das Tanklager

160 Liter Wasser pro Sekunden werden abgepumpt
Wesentlich schuld an der Misere, sagen die Groß-Enzersdorfer, sind alte Tanklager auf Wiener Stadtgebiet, die nicht saniert werden können, erklärt Stadtrat Vanek. "Wir haben einen problematischen Nachbarn hier im Nationalpark, sage ich immer, und zwar ist dass das Tanklager. Durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg ist dort Öl und Treibstoff ausgeflossen. Es ist im Boden versickert und kann technisch nicht entsorgt werden. Darum wurden starke Pumpen in sogenannten Sperrbrunnen errichtet, die laufend Wasser von der Lobau weg pumpen.

2009 wurden rund um das Tanklager Spundwände als Sicherung 20 Meter tief in den Boden getrieben. Eine erfolgreiche Maßnahme, wie das Umweltbundesamt vor Jahren bestätigte. Das Abpumpen von rund 160 Liter Wasser in der Sekunde könnte seit Jahren beendet werden, ärgern sich die Großenzersdorfer. „Da ist Niederösterreich und dort ist Wien. Wir sind aber beim Wasser für die Lobau von den Wiener Entscheidungen abhängig und dass da nichts weiter geht, ist eine Katastrophe“, so Margit Huber (Grüne) aus Groß-Enzersdorf, die sich wundert, dass die Behörden in den vielen Jahren wenig bewegt hätten.

Kurt Kracher/ Lobaumuseum Wien
Ein ausgetrockneter Altarm der oberen Lobau im Sommer

Der Ball wird hin und her gespielt
Die zuständige MA 45 der Stadt Wien erläuterte auf Anfrage von noe.ORF.at, man habe aus Kosten- und Wartungsgründen lebhaftes Interesse an einem Ende des Abpumpens. Da mehr als 100.000 potenzielle Wasserabnehmer von der Trinkwasserreserve Lobau betroffen seien, liege die Entscheidung aber beim Landwirtschaftsministerium.

Das Landwirtschaftsministerium erklärt in einer schriftlichen Stellungnahme: „Da bisher zur Funktionsfähigkeit der Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Altlast Tanklager Lobau kein gesicherter Nachweis gegeben ist, wurde im fachlichen Gutachten gefordert, die Außerbetriebnahme der Sperrbrunnenreihe Lobau durch ein Monitoring zu begleiten. Derzeit ist die Stadt Wien aufgefordert, zum fachlichen Gutachten Stellung zu nehmen.“

Es geht also munter zwischen den Behörden hin und her. In Groß-Enzersdorf geht zudem seit Jahren die Vermutung als Gerücht um, dass man die Lobau austrocknen lasse, weil sich so der umstrittene Lobautunnel leichter graben ließe. Aber solche wilden Spekulationen blühen offenbar, wenn lange nichts geschieht.
26.01.2021, Hannes Steindl, noe.ORF.at

Links:
Sperrbrunnen trocknen Lobau aus
 
5 Milliarden würde die sanierung der unteren lobau kosten ,
Dichtwand Lobau



Absicherung der Kriegsaltlast Tanklager Lobau in Wien
Modernste Schlitzwandtechnik zur Erhaltung eines einzigartigen Naturschutzgebietes

Die Arbeitsgemeinschaft Dichtwand Lobau unter der technischen Federführung der Züblin Spezialtiefbau GmbH und Ihrer Tochter Insond Ges.m.b.H. (kaufmännische Federführung) begann im Oktober 2002 mit der Absicherung der Kriegsaltlast Tanklager Lobau in Wien. Die Bauzeit für die 145.000 m² große und bis zu 70 Meter tiefe Dichtwand betrug 104 Wochen (bis 30. September 2004) bei einer Gesamtauftragssumme von 19 Mio. Euro.

Ausgangslage
Das Tanklager, das während des 2. Weltkrieges in der Lobau errichtet wurde, ist in den letzten Kriegsjahren 1944 und 1945 insgesamt sechsmal bombardiert worden. Dadurch gelangten größere Mengen an Kohlenwasserstoffen in den Untergrund. Da das Tanklager an das ökologisch sensible Gebiet des Nationalparks Donau-Auen und an das Naherholungsgebiet der unteren Neuen Donau angrenzt, Brunnen der Wiener Wasserwerke im angrenzenden Gebiet ein wichtiges Standbein der Wiener Wasserversorgung darstellen, wurde das Tanklager Lobau vom österreichischen Ministerium zur Altlast mit der Priorität 1 erklärt.

Zielsetzung und Bauausführung im Spannungsfeld
Das Projekt sah die Errichtung einer ca. 3,3 km langen L-förmigen Dichtwand vor. Ihre Aufgabe ist es, eine Durchströmung der Altlast und somit einen Austrag der Kontamination in das Naturschutzgebiet und in das angrenzende Hafenbecken zu verhindern.
Das Natur- und Landschaftsbild könnte keine größeren Gegensätze auf kleinstem Raum aufzeigen, als an diesem Schnittpunkt von Industrie, Freizeitnutzung und ungestörter Natur. Vor allem im Sommer ist die untere Stauhaltung der Neuen Donau ein beliebter Erholungs- und Freizeitraum der Wiener Bevölkerung. Aus diesem Grund wird bei der Bauausführung neben den bauspezifischen Anforderungen höchsten Wert auf eine Nichtbeeinträchtigung der Erholungssuchenden gelegt. Bedingt durch dieses Erholungsgebiet mit FKK-Strand über 2 km der Dichtwandtrasse, in dem mehrere Sommerbauverbotszonen ausgewiesen sind, war eine optimal durchdachte Planung des Bauablaufes verbunden mit Umsetzvorgängen sämtlicher Gerätschaften notwendig.

Dichtwand
Um eine Unterströmung der Dichtwand weitestgehend zu unterbinden, war eine Einbindung der Dichtwand in die tertiären Feinstklastika (Tone, Schluffe) von 2 m gefordert. Aufgrund der geologischen Verhältnisse die aus den vorauseilenden Bodenaufschlüssen gewonnen wurden, waren deshalb Schlitzwandtiefen bis zu 70 m erforderlich.
Die Dichtwand wurde aufgrund der extremen Tiefe und der vertraglich geforderten Anforderungen an die Dichtungsmasse im Zweiphasenverfahren hergestellt. Während den Aushubarbeiten wurden über modernste Technik, die am Schlitzwandgreifer montiert ist, die Schlitzwandelemente vermessen. Die Vermessungsdaten wurden beim Auftauchen des Schlitzwandgreifers aus der Stützflüssigkeit an das Geräteführerhaus übermittelt. Eventuell eintretende Abweichungen konnten korrigiert werden, sodass eine vertraglich fixierte Überschneidung bei jedem einzelnen Dichtwandelemente sichergestellt ist. Nach Beendigung der Aushubarbeiten der einzelnen Dichtwandlamellen wurde ein speziell für dieses Bauvorhaben entwickelter Erdbeton im Kontraktorverfahren eingebaut.
 
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In dem Link von Ralf steht auch über die TAL:
"Der monatliche Stromverbrauch der gesamten TAL beträgt derzeit 9 Mill. kWh.
Davon entfallen auf den österreichischen Abschnitt allein 3.Mill. kWh oder jährlich 36 Mill. kWh. Bei endgültigem Ausbau mit zusammen 15 Pumpen in Österreich wird der Stromverbrauch auf 360 Mill. kWh ansteigen. Das entspricht einem Stromverbrauch, der allein über die halbe Kapazität des Kraftwerkes Kaprun verfügt. Die TAL ist damit der größte Stromabnehmer in Österreich."


OK, die Daten sind nicht der letzte Stand, ich finde es aber beachtlich, dass eine Ölleitung so viel Strom benötigt.
 
Mahlzeit lieber Struwwelpeter,

das Problem ist die Viskosität des Rohöls, der hohe Druck um über die Berge zu Kommen und nicht zu vergessen die Pumpen Effizienz ist mindestens um den Faktor 10 seit dieser Zeit gestiegen.

Grüße
Ralf
 
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Hallo Varga,

danke für das aufmerksam machen, die Pumpen Effizienz wurde korrigiert.
Ich habe keine Rechtsschreibprüfung auf meinem Rechner.

Liebe Grüße
Ralf
 
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